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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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erklärte, welche Angaben er aus den Unterlagen der Mobilfunkfirma und den Kameraprotokollen benötigte. Er wollte Bishops Bewegungen von Sonntagmittag bis zu seiner Ankunft bei den Browns bis ins Detail nach vollziehen.
    »Oldtimer?«, meldete sich Branson, der bislang still an seinem Arbeitsplatz gesessen hatte.
    »Ja?«
    »Falls Bishop in der Notaufnahme behandelt wurde, muss er doch irgendwo unterschrieben haben, oder?«
    Plötzlich begriff Grace, welche Auswirkungen der Schlafmangel mittlerweile auf sein Denken hatte. Wie zum Teufel hatte ihm das entgehen können? »Weißt du was?«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Manchmal glaube ich, du hast doch ein Gehirn.«
    113
     
      GRACE SOLLTE BALD HERAUSFINDEN , dass der Weg durch das Labyrinth des Sozialamts ein Kinderspiel im Vergleich zu dem Telefonmarathon war, der ihnen im Krankenhaus bevorstand. Glenn Branson verbrachte geschlagene anderthalb Stunden in der Leitung, wurde von einem Mitarbeiter zum nächsten durchgestellt und wartete darauf, dass irgendwelche Leute ihre Besprechungen beendeten, bevor man ihn endlich zu demjenigen durchstellte, der zur Freigabe vertraulicher Patienteninformationen befugt war. Erst dann übernahm Grace das Gespräch und trug seinen Fall vor.
    Das nächste Problem ließ nicht lange auf sich warten. Am Sonntag war niemand namens Bishop in der Notaufnahme behandelt worden, und es hatte sage und schreibe siebzehn Patienten mit Handverletzungen gegeben. Zum Glück war Dr. Raj Singh im Dienst, und Grace schickte Branson mit der Aufnahme der Überwachungskamera ins Krankenhaus, da er hoffte, der Arzt könne Bishop identifizieren.
    Um kurz nach halb fünf verließ er die Soko-Zentrale 1 und rief Cleo an.
    »Ich hatte einen ziemlich ruhigen Tag«, sagte Cleo, die müde, ansonsten aber einigermaßen munter klang. »Die ganze Zeit über waren zwei Ermittler hier und haben das Register überprüft. Ich räume jetzt noch mit Darren auf, und dann bringt er mich nach Hause. Wie sieht es bei dir aus?«
    Grace berichtete von seinem Gespräch mit DI Pole.
    »Ich wusste gleich, dass es nicht Richard gewesen sein konnte«, sagte sie und klang seltsam erleichtert, was ihm nun wiederum gar nicht gefiel. Natürlich war das unvernünftig, aber er hörte immer eine gewisse Wärme in ihrer Stimme, wenn sie ihren Ex-Freund erwähnte, und das passte ihm gar nicht. Vorbei war vorbei, oder? »Musst du heute lange arbeiten?«, erkundigte sie sich.
    »Das weiß ich noch nicht. Mal sehen, was sich nach der Besprechung um halb sieben noch ergibt.«
    »Was hättest du gern zum Abendessen?« »Dich.«
    »Mit welcher Beilage?« »Nackt mit einem Salatblatt.«
    »Dann mach, dass du herkommst. So früh wie möglich. Ich brauche deinen Körper.« »Ich liebe dich.« »Ich dich auch!«
     
    *
     
    Grace nutzte den ersten freien Moment, den er überhaupt an diesem Tag hatte, und ging in die Abteilung PNC, in der Janet McWhirter gearbeitet hatte.
    Normalerweise knisterte das Großraumbüro, indem auch viele zivile IT-Mitarbeiter saßen, förmlich vor Aktivität, doch an diesem Nachmittag war die Stimmung gedrückt. Grace klopfte an das Einzelbüro, das früher Janet McWhirter gehört hatte und in dem jetzt Lorna Baxter, die neue Abteilungsleiterin, saß. Er kannte sie schon lange und mochte sie gern, wie er auch Janet gemocht hatte.
    Ohne auf eine Antwort zu warten, trat er ein. Lorna war hochschwanger. Der neue Haarschnitt betonte eher unvorteilhaft ihr rundliches Gesicht, das die starke Gewichtszunahme verriet, und obwohl sie ein ganz leichtes, weit geschnittenes Kleid trug, schien sie sehr unter der Hitze zu leiden.
    Lorna telefonierte gerade, machte ihm aber ein Zeichen einzutreten und deutete auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch.
    Das Büro war schlicht eingerichtet und besaß als Dekoration nur eine Zeichnung von Bart Simpson, die mit bunten Heftzwecken an die Wand gepinnt war, und ein Blatt mit einem großen Herz und den Worten Ich hab dich lieb, Mami!
    Lorna hängte ein. »Hallo, Roy, schön dich zu sehen!« Sie schaute ihn ernst an. »Furchtbar, was?« Obwohl sie schon seit zwölf Jahren in England lebte, sprach sie noch immer mit einem starken südafrikanischen Akzent.
    »Janet?«
    »Wir waren eng befreundet.«
    »Was genau ist passiert? Ich weiß nur, dass sie sich verliebt hatte, mit dem Mann nach Australien ziehen und dort heiraten wollte.«
    »Sie war so glücklich. Janet war ja schon sechsunddreißig und hatte noch nie einen richtigen Freund gehabt. Ich glaube, sie

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