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Nicht von dieser Welt

Nicht von dieser Welt

Titel: Nicht von dieser Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Mansini
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wie cool der Name ist und ja auch ganz speziell und so – gar nicht mehr richtig mitbekommen. Er hat nichts mehr gesagt. Ich war klug genug, auch den Mund zu halten. Kurz bevor er später ins Restaurant gegangen ist, murmelte er schließlich: „Vielleicht müssen wir doch nochmal nach ’nem anderem Namen schauen!“
    Hah!
    So. Als wir heute morgen die geschenkte Stunde der Zeitumstellung im Bett verbracht haben, bin ich dann vorsichtig mit meiner Liste angerückt. Man merkte Konstantin immer noch den Schock an, dass „Lolle“ nun also das neue „Mia“ wird. Er hat sich nicht gegen eine Diskussion gewehrt. Sondern alle Namen angeschaut. Am Ende sind drei übrig geblieben, die er „ganz cool“ fand. Tja, und die stehen nun also im Raum. Gleich drei Namen, die ich auch gut finde. Gott sei Dank.
    Dana
    Lucy
    Marisa
    Ach ja, und vorhin ist mir noch eins aufgefallen: Der Eisladen ist in Sichtweite von Malos Hotel. Und wenn mich nicht alles täuscht, ist das schwangere Pärchen mit dem obskuren Namenswunsch gestern genau von dort gekommen. Ich würde mich überhaupt nicht wundern, wenn ihnen jemand das Eis ausgegeben hätte …

Der Schrecken der Straße
    Veröffentlicht am Dienstag, 1. November 2011 – 11:52
    Ja, es ist Lucy geworden. Als ich Konstantin meine Entscheidung mitgeteilt habe, war er richtig glücklich. Cooler Name, erinnert ihn an Lucy Liu – die er total super findet – und selten ist der Namen auch. Na ja, er guckt Gott sei Dank nur auf die Top fünfundzwanzig …
    Damit wäre diese Kuh auch vom Eis und ich freue mich jetzt auf die kleine Lucy, die Mitte Februar erwartet wird. Das heißt aber auch, dass ich noch lange nicht im Mutterschutz bin und deswegen kommen wir nun endlich zu dem Thema, das ich seit Tagen aufschiebe: Mein neuer Job.
    Heute ist offiziell mein erster Arbeitstag bei der „Müller Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft“. Da die Eingewöhnung von Ben in der Kita aber noch nicht abgeschlossen ist und mein „Chef“ so wahnsinnig arbeitnehmerfreundlich, muss ich heute noch nicht arbeiten. Sondern sitze wieder in der Brezel-Bar und warte die Entwicklung in der Kita ab. Ben bleibt dort heute zum ersten Mal zum Mittagsschlaf – wenn das auch so gut klappt wie der Rest, ist er „eingewöhnt“.
    Okay, das mit dem „Job“ ist gar nicht so dumm. Malo ist ja tatsächlich hier auf unserem Planeten, um ihn zu erforschen. Und ich bin nun mal sein Papua-Neuguinea. Dass wir uns ewig heimlich bei mir zu Hause treffen, hat bereits zu allerlei Verwicklungen geführt. Endlos kann und will ich Konstantin auch nicht anlügen. Na gut, ich lüge ihn immer noch an. Aber zumindest kennt er jetzt Malo (alias Stefan Müller) und weiß, dass wir uns treffen. Also dass ich für Malo arbeite. Also … Oder … Wie auch immer.
    Auf jeden Fall haben wir gestern für das Büro mit Malos selbstgemachtem Geld sehr schöne Möbel ausgesucht. Und dabei erzähle ich so, dass das Kind nun Lucy heißen wird. Malo freut sich. Findet er schön. Ich mache einen Witz über den Schrecken der Straße, womit er natürlich nichts anfangen kann. Also erzähle ich ihm von der alten Kinderfernsehserie. Malo wird hellhörig und will die Serie sehen. Sofort. Gott sei Dank haben wir den ungefähr größten und modernsten Fernseher in unserem Büro, den ich je gesehen habe. Auf dem kann man sogar Internet „gucken“. Der Fernseher war schon da, die Möbel noch nicht. Also sitzen wir plötzlich auf dem Boden im ansonsten leeren Büro und schauen „Luzie, der Schrecken der Straße“. Malo liebt es. Jedes Mal, wenn Friedrich und Friedrich auftauchen, strahlt er wie ein kleines Kind. Am Ende sagt er zu mir: „Das machen wir jetzt jeden Tag.“
    „Wir gucken ‚Luzie, der Schrecken der Straße‘? Ich glaub, davon gibt’s nicht so viel.“
    „Nein, wir gucken … Fernsehen. Filme. Wir sind doch eine Fernseh- und Filmefirma.“
    Er lächelt. Das ist also sein Plan. Ich komme nun immer schön zur Arbeit und wir gucken alles kreuz und quer, was es in den letzten hundert Jahren gegeben hat bzw. heute noch gibt. Unsere Bestellliste bei Amazon schlägt alles, was ich bisher gesehen habe. So will Malo nun unseren Planeten kennenlernen. Und ich werde dafür bezahlt, dabei zu sein. Es gibt wirklich schlechtere Jobs. Wenn man überhaupt einen hat. Ich kann halt nur hoffen, dass Konstantin sich nicht mehr als früher für meine Arbeit interessiert. Denn Malo hat offensichtlich übersehen, dass in unserer Firmenbezeichnung

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