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Nicht von dieser Welt

Nicht von dieser Welt

Titel: Nicht von dieser Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Mansini
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rennt“ zu Ende. Und danach … mh … vielleicht „E.T.“?

Bens Geburtstag Teil I
    Veröffentlicht am Montag, 7. November 2011 – 9:17
    Gleich ist Teamsitzung. Okay, das Team hier im „Büro“ besteht nur aus Malo und mir, aber dennoch habe ich nun beschlossen, dass wir mindestens einmal die Woche nicht nur Filme gucken, sondern auch ernsthaft etwas Wichtiges besprechen. Nämlich meine Lügen. Die müssen einfach besser abgesprochen werden. Dann lassen sich solche Beinaheherzinfarkte wie gestern vielleicht vermeiden. (Danach gucken wir dann „Forrest Gump“.)
    Was ist gestern passiert? Konstantin ist auf dem Weg zum Kuchenkaufen beim einzigen vernünftigen Bäcker, der hier in der Gegend Sonntags geöffnet hat, Malo über den Weg gelaufen. Er ist Malo einfach auf der Straße begegnet. Wie wahrscheinlich ist das denn? Na ja, auf jeden Fall war Konstantin überrascht, Malo zu sehen, der dummerweise nicht wusste, dass er eigentlich in Biberach sein sollte. Der noch nicht einmal weiß, was Biberach ist. (Deswegen: Ab sofort Teamsitzungen!)
    Derweil war ich zu Hause damit beschäftigt, einen „Mama-Kuchen“ zu backen, wie Ben es nennt. Ich habe den Teig gerade in der Backform, als Konstantin nach Hause kommt. Ben zieht die ganze Zeit an meinem schicken neuen Kleid von Sexymama, die gerade auch in Kreuzberg einen Laden eröffnet haben. (Juhu!) Der Kleine will unbedingt Teig essen – ich hatte ihn zum ersten Mal in seinem Leben etwas von dieser Köstlichkeit von einem Löffel ablecken lassen. Fehler! Daraufhin entspinnt sich folgender Dialog:
    „Dein Chef ist ja gar nicht auf diesem Filmfestival!“
    „Was?“
    „Tei haben!“
    „Ich hab ihn gerade auf der Bergmannstraße getroffen. Der wusste überhaupt nix von einem Festival! Was soll das, Vanessa?“
    „Äh!“
    „Tei haben!“
    Ben zerrt mittlerweile sehr vehement an meinem schönen Kleid, das Gott sei Dank dehnbar ist (=Umstandsmode). Trotzdem lenkt es ab. Dabei brauche ich schnell eine geniale Erklärung. Finde aber keine. Bis Konstantin sagt:
    „Du magst den nicht sonderlich, mh?“
    „Was?“
    „Tei haaaaaben!!!“
    „Wieso erfindest du sonst so ein bescheuertes Festival? Du wolltest ihn nicht hier haben.“
    „Mh, ja, also … ph … ich kenne den ja kaum. Das …“
    „Mensch, Vanessa, das ist deine Chance! Der steht doch total auf dich!“
    Oops. Ist das so offensichtlich?
    „Der wird dir ’nen Job anbieten, wenn du nach Lucys Geburt wieder arbeiten kannst. Sagst doch selbst immer, wie schwer es in deiner Branche geworden ist!“
    „Buhuuuuu! Tei haben! “
    Das Weinen von Ben ist mittlerweile extrem laut! Also sage ich zu Konstantin:
    „Du hast recht. Ich muss netter zu meinem Chef sein!“
    Konstantin nickt zufrieden.
    „Gut. Kannst heute damit anfangen. Hab ihn überredet, doch mit uns zu feiern. Er kommt gleich. “
    So, jetzt kommt Malo gerade auch ins Büro. Teamsitzung! Ich muss morgen weiterschreiben!

Bens Geburtstag Teil II
    Veröffentlicht am Dienstag, 8. November 2011 – 14:11
    Dass Konstantin Malo zu Bens Geburtstag eingeladen hatte, erfuhr ich weniger als eine Stunde vor der Party. Ich bin eh schon spät dran mit dem Marmorkuchen, bin noch nicht geschminkt, die Luftballons sind noch nicht aufgepustet und Ben hat sich in den Kopf gesetzt, alles ihm Mögliche zu unternehmen (=schreien!), um mehr von dem leckeren Teig essen zu können.
    Ich bekomme Panik! Es gilt auf jeden Fall zu verhindern, dass Malo mit seinem absoluten Unwissen über das Film- und Fernsehgeschäft als vermeintlicher Produzent Stefan Müller meine Freunde aus dem Film- und Fernsehgeschäft trifft. Einzige Möglichkeit: Malo anrufen und ihn dazu bringen, wieder abzusagen. Mehr oder weniger unauffällig schaffe ich es mit dem Handy auf die Toilette – Bens fortdauerndes „Tei haben!“ ignorierend. Was mir aber auch nichts nützt, denn als ich Malo schließlich erreiche, ist er bereits vor unserer Wohnung. Wie nur echte Männer das können, haben die beiden sich bei ihrem Treffen auf der Straße nicht über eine Uhrzeit verständigt, und Malo hat „gleich“ wörtlich genommen. Wenigstens kapiert Konstantin beim Öffnen der Tür nicht, dass Malo gerade mit mir telefoniert …
    Ich resigniere. Alles andere wäre zu auffällig. Ich begrüße „Stefan Müller“ also freundlich. Smalltalk. Bis ich merke, dass es so still ist. Erstaunlich still, dafür, dass Ben keinen Teig bekomme hat. Als wir zusammen in die Küche kommen, bleibt mir kurz das

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