Nicht warten - starten
Stuhl zu wählen oder einen Spaziergang zu machen. Sich ein neues Verhalten anzugewöhnen geht damit einher, viele kleine Details zu ändern. Wenn es Dana gelingt, Details ihrer neuen Routine zu visualisieren – wenn sie sich dabei sehen kann, wie sie jeden Samstagabend einkaufen geht und Mahlzeiten vorbereitet oder wie sie ihren neuen Essensplan an den Kühlschrank hängt –, hilft ihr das, die angestrebte Veränderung zu akzeptieren und sich entsprechend zu verhalten.
Manchmal kann die Suche nach dem
Wie
uns vor Probleme stellen, und in vielen Fällen brauchen wir Hilfe dabei, ob nun in Form sachlicher Informationen (»Ich würde mich ja gerne nach einem neuen Job umsehen, aber ich bin unzufrieden damit, wieich mich in meinem Lebenslauf darstelle«) oder als moralische Unterstützung (»Ich würde gern endlich in die Gänge kommen, aber irgendwie lande ich am Ende immer auf der Couch und schaue fern«). Wenn Sie versuchen, sich selbst zu ändern, können Sie sich an Freunde oder an Fachleute wenden oder anderweitig Informationen, Ratschläge oder moralische Unterstützung suchen. Wenn Sie jemand anderem helfen wollen sich zu ändern, wäre das vielleicht der Zeitpunkt, ihm die Hilfe und die Unterstützung anzubieten, die Sie ihm während des Prozesses bewusst vorenthalten haben.
Wie immer gilt es, die Autonomie des anderen zu stärken. In diesem Sinne sollten Sie Ihrem Gegenüber den ersten Versuch überlassen, die Frage nach dem Wie zu beantworten:
Mitarbeiter: Ich möchte ein möglichst guter Teamleiter sein, deshalb werde ich das neue Verfahren zur Leistungsüberprüfung diese Woche jedes Mal anwenden, wenn ich einen Mitarbeiter zur Besprechung bitte. Die Mitarbeiterführung liegt mir sehr am Herzen, und mir ist klar, dass ich mein Team schwäche, wenn ich die Regeln nicht einhalte.
Sie: Großartig. Sie wollen das neue Verfahren in der kommenden Woche anwenden und geben sehr überzeugende Gründe dafür an. Darf ich Sie fragen, wie genau Sie das umsetzen wollen? Mit welchen Mitteln werden Sie sicherstellen, Ihr Ziel zu erreichen?
Mitarbeiter: Äh … ich weiß nicht. Ich werde es einfach tun. Seien Sie unbesorgt.
Sie: Ich bin nicht besorgt. Ich bin nur neugierig. Sie haben bislang ein anderes Verfahren genutzt, und ich kann mir vorstellen, dass man da leicht vergisst, die neue Methode anzuwenden. Haben Sie vor, sich mit irgendetwas Bestimmtem an das neue Verfahren zu erinnern?
Mitarbeiter: Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, aber das klingt nach einer guten Idee. Vielleicht könnte ich mir das Handbuch zum neuen Verfahren auf den Schreibtisch legen. Nicht, dass ich daraus ablesen müsste, aber sein Anblick würde mich daran erinnern.
Sie: Nicht schlecht. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dassauf Schreibtischen oft Chaos herrscht und man manche Dinge übersieht. Was halten Sie davon, einen Zettel ans Telefon zu kleben? Könnte das auch helfen?
Wie Sie sehen, liegt der Fokus immer darauf, dem anderen zu helfen, das zu tun, was er – wie er bereits gesagt und mit seinen eigenen Gründen erklärt hat – tun möchte. Sie können so viel Unterstützung und Ratschläge anbieten, wie Sie möchten, sollten aber stets darauf achten, den Prozess nicht an sich zu reißen. Versuchen Sie außerdem, offen zu bleiben. Manchmal muss Ihr Gegenüber Ihre Lösung zurückweisen, um seine Autonomie zu wahren (»Ein Zettel am Telefon wird bei mir nicht funktionieren«), manchmal kommt er mit einer Lösung daher, an die wir nicht gedacht haben, die aber viel besser funktioniert (»aber ich werde mir eine Scorekarte auf den Tisch legen und mich nach jedem Meeting selbst bewerten, um sicherzugehen, dass ich die Prozedur auf die bestmögliche Weise nutze«).
Ich weiß, wie leicht man in die Rolle desjenigen rutscht, der alle Antworten kennt. Aber ich habe auch immer und immer wieder erlebt, wie viel man erreichen kann, wenn man von dieser Position der Überlegenheit abrückt und die Autonomie des anderen aufrichtig stützt. Tun wir das, stellen wir oft fest, dass der andere weitaus unabhängiger, selbstsicherer und kreativer ist, als wir uns das hätten träumen lassen.
Einen eigenen Aktionsplan erstellen
Angenommen, Sie möchten einen Aktionsplan für sich selbst erstellen. Wie gehen Sie vor?
Nehmen Sie einen konkreten und machbaren kleinen ersten Schritt ins Visier.
Achten Sie darauf, die Dead Man’s Rule zu befolgen. Zielen Sie nicht auf ein Verhalten ab (»Ich werde keine Dinge
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