Nicht warten - starten

»Meine täglichen Hausarbeiten eine Woche lang erledigen, ohne daran erinnert werden zu müssen« oder »Die nächsten zwei Wochen hindurch jedes Mal anrufen, wenn ich später von der Arbeit nach Hause komme«.
Die Beschreibung nur eines   – des nächsten   – Schrittes des Prozesses.
Wenn keine Maßnahmen in die richtige Richtung folgen, können Sie immer noch ein zweites Instant-Influence-Gespräch führen und einen weiteren Aktionsplan erstellen. Im Moment aber sollten Sie sich auf einen, sprich den nächsten Schritt beschränken. Wie wir gesehen haben, sind Leute, die sich von einer großen Veränderung abgeschreckt fühlen, oftmals bereit, einen kleinen und einfachen Schritt zu gehen. Und vergessen Sie nicht, wenn sich jemand zu einem kleinen Schritt bereit erklärt, kann er anschließend immer noch einen sehr viel größeren machen. Manchmalwollen die Leute auf Nummer sicher gehen und sich nur auf wenig festlegen, selbst wenn sie vorhaben, mehr zu tun. Außerdem können sie, haben sie einen kleinen Schritt getan und davon tatsächlich profitiert, immer noch beschließen, nun einen größeren zu wagen.
Einen Zeitrahmen.
Wegen der kurzfristigen Orientierung sollte der Zeitrahmen je nach angestrebter Veränderung zwischen einem Tag und einem Monat liegen.
Eine Methode.
Wie wollen Sie Ihr Ziel erreichen? »Ich werde jeden Tag die erste Viertelstunde darauf verwenden, die E-Mails vom Vortag zu beantworten«, »Ich werde alle meine häuslichen Pflichten der kommenden Woche aufschreiben, den Zettel an den Kühlschrank hängen und jeden Abend ausstreichen, was ich erledigt habe«, »Ich stelle den Alarm an meinem Telefon auf 17   Uhr, um mich an den Anruf zu Hause zu erinnern.« Das Benennen einer Methode lässt die Handlung machbar erscheinen und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass sie vorgenommen wird.
Mindestens einen, besser aber noch zwei oder drei Gründe für die Maßnahme.
Je persönlicher die Gründe sind, umso wirkungsvoller wird der Aktionsplan sein. (Benutzen Sie die »fünf Warums«, um der Zielperson bei der Identifikation tief empfundener Gründe zu helfen.)
Eine Beschreibung möglicher Hindernisse und wie diese überwunden werden können.
Optional.
Eine Beschreibung der Unterstützung, die die Zielperson von jemand anderem erwartet oder sich holen möchte.
Optional.
Einen Alternativplan oder die Verpflichtung, einen solchen zu entwickeln, sollte der ursprüngliche Plan nicht funktionieren.
Optional.
     
    Ein schriftlicher Aktionsplan kann datiert und unterschrieben werden, was seinen verpflichtenden Charakter verstärkt. Weil die Offenlegung einer Verpflichtung uns zusätzlich motiviert, sie einzuhalten, könnte es auch hilfreich sein, wenn wir jemand anderem   – einem Freund, Berater, Kollegen oder Partner   – eine Kopie des Plans geben. Im beruflichen Umfeld können Aktionspläne noch eine weitere Funktion erfüllen: als Dokumentationeines Gesprächs mit einem Mitarbeiter oder Vorgesetzten, sodass beide Seiten eine schriftliche Aufzeichnung dessen haben, was vereinbart wurde.
    Vergessen Sie aber den
persönlichen
Charakter des Vertrags nicht. Erweckt ein Aktionsplan eher den Anschein eines Versprechens gegenüber einem Dritten und insbesondere einer Autoritätsfigur, macht das alle im Instant-Influence-Prozess erzielten Fortschritte wieder zunichte. Die Zielperson muss sich bewusst sein, dass sie sich ändert, weil sie selbst das möchte   – und nicht aus irgendeinem anderen Grund. Ob Sie nun einen Aktionsplan für sich selbst erstellen oder jemandem dabei helfen, in beiden Fällen sollten Sie sich sorgfältig überlegen, ob ein Dritter den Plan sehen sollte. Da es entscheidend darauf ankommt, die Autonomie der Zielperson zu wahren, liegt die Entscheidung, ob ein Aktionsplan schriftlich oder mündlich gemacht wird, bei der Zielperson   – auch wenn sein Gegenüber in manchen Fällen einen schriftlichen Plan vorziehen würde.
    Wann man
keinen
Aktionsplan macht
     
    Wie wir in Kapitel 8 gesehen haben, gibt es zwei Veränderungssignale, die zu einem Aktionsplan führen sollten: von überzeugenden persönlichen Gründen begleiteter Commitment Talk und mit starken Emotionen geäußerte Gründe. Solange Sie weder das eine noch das andere gehört haben, ist die Zeit noch nicht reif für einen Aktionsplan. Tatsächlich kann es mehr Schaden anrichten als Gutes tun, wenn man sich zu früh an die Ausarbeitung eines Aktionsplans macht. Die Erkenntnisse der Motivationswissenschaftler sind