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Nicht warten - starten

Nicht warten - starten

Titel: Nicht warten - starten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael V. Pantalon
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in diesem Punkt eindeutig: Erstellt man einen Aktionsplan mit einer Person, die dafür noch nicht bereit ist, führt das dazu, dass die bisher erschlossene Motivation wieder verschwindet. 1
    Stattdessen sollte man sich darauf beschränken, die Tür für weitere Gespräche offen zu halten, beispielsweise mit einem Satz wie »Ich bin gespannt darauf zu sehen, wie Sie in dieserSache entscheiden«. Früher oder später wird der andere bereit sein, und wenn er das ist, dann wird er ein starkes persönliches Engagement verspüren, das ihn viel mehr motiviert, als es Drohungen, Anreize oder Konsequenzen je könnten.
    Wie formell sollten Aktionspläne sein?
    Meine Trainees fragen häufig, ob sie einen formellen, schriftlich ausgearbeiteten Aktionsplan benötigen, oder ob es nicht reicht, einfach eine konkrete Maßnahme zu vereinbaren. Das hängt ganz von den Umständen ab. Richten Sie sich nach der Person, die Sie zu beeinflussen suchen. Dabei sollte Ihre erste Überlegung der Bewahrung und Förderung der Autonomie des anderen gelten. Läuft ein formeller Aktionsplan diesem Ziel zuwider, verzichten Sie darauf. Stärkt ein formeller Aktionsplan das Verantwortungs- und Kompetenzgefühl der Zielperson, sollten Sie einen erstellen.
    Natürlich gibt es Leute, die formelle Aktionspläne gewohnt sind. Führungskräfte bei General Electric zum Beispiel halten routinemäßig in sogenannten »Commitment Letters« ihre neuesten Ideen fest. Unternehmensberater und Trainer arbeiten nahezu immer mit ihren Klienten an schriftlichen Plänen, dasselbe gilt für Leute, die in der Psychotherapie, in der Sozialarbeit, der Bewährungshilfe und im medizinischen Bereich tätig sind. 2 Manche Lehrer lassen ihre Schüler sogar ihre eigenen Aufgaben erstellen. 3 Viele Leute werden es ganz normal finden, einen Aktionsplan zu entwerfen und eventuell sogar mit anderen zu teilen.
    Was aber, wenn man mit Leuten arbeitet, die mit dieser Vorgehensweise nicht vertraut sind? Einmal half ich Managern eines Bootverleihers, die den Leiter einer ihrer Hafenniederlassungen motivieren wollten. Als sie den Mann baten, seinen Aktionsplan schriftlich festzuhalten, fuhr er sie wütend an: »Ich schreibe
gar nichts.
Warum also sollte ich das notieren?« Hätte einer seiner Vorgesetzten ihn aber um Erlaubnis gefragt, ob er sich Notizen machen und einen Aktionsplan für ihn schreibendürfe, hätte das womöglich funktioniert. Anschließend hätten die beiden den Plan zusammen durchsehen, überarbeiten und dann als »Team« unterschreiben und datieren können, was der Vereinbarung zusätzliche Verbindlichkeit verliehen hätte.
    Jahrzehnte der Forschung belegen, dass schriftliche Pläne, insbesondere solche, die Betroffene selbst verfassen, weitaus effektiver sind als mündliche Abmachungen. Allerdings steht, wie ich nicht müde werde zu betonen, die Stärkung der Autonomie in so gut wie allen Fällen an erster Stelle. Sagen Sie der Person, mit der Sie arbeiten, dass alle Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Aktionsplan allein ihre Sache seien   – und weichen Sie davon nicht ab.
    Bei einem mündlichen Aktionsplan sollten Sie darauf achten festzulegen, was getan wird, wann, wie und warum.
    Erfolgsgeschichte: Ein echter Grund, sich ändern zu wollen
    Dana ist eine Krankenschwester, die ich für ihre Arbeit mit Patienten in der Notaufnahme trainiert habe. Nachdem sie mehrere Monate lang vergeblich versucht hatte, sich gesünder zu ernähren und abzunehmen, beschloss sie, meine Technik auch auf sich selbst anzuwenden.
    Wie viele Leute in einer ähnlichen Situation ging auch Dana davon aus, sie wolle abnehmen, um besser auszusehen, sich besser zu fühlen und sich modischer kleiden zu können. Der tatsächliche Grund aber war zu ihrer Überraschung ein ganz anderer, wie sie mir in einer E-Mail berichtete:
     
    Warum ich abnehmen will? Es ist seltsam, und ich hätte es nicht Traum erwartet. Aber das Bild, das mir immer wieder vor Augen trat, war das meiner Lieblingstante Sylvia, die es verstanden hatte, das Leben zu genießen. Ihr Mann starb, als ich acht war, und ich erinnere mich noch gut, dass es immer Männer in ihrem Leben gab, die mit ihr zum Tanzen ausgingen und sie auf romantische Urlaube in die Karibik,nach Puerto Rico oder wohin auch immer mitnahmen. Aber sie brachte eben auch fünfzig bis sechzig Pfund zu viel auf die Waage und starb an einem Herzinfarkt, als ich sechzehn war.
    Sie schien mir immer so glücklich und voller Leben zu sein, und ihr früher Tod traf

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