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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Komplizin ganz allein zurückgeblieben. Sie hielt den verstörten Deyzara weiterhin fest im Griff und starrte Flinx an, als wäre einer der Monolithen von Sauun plötzlich in der Gasse aufgetaucht und käme auf sie zugedonnert. Sie blickte angestrengt um sich, konnte aber nichts erkennen, was die panische Flucht ihrer sonst so selbstbewussten Begleiter hätte erklären können. Das machte Flinx’ nonchalantes Näherkommen nur umso bedrohlicher. Auch wenn er sie überragte, war es nicht seine Größe, die einschüchternd auf sie wirkte, sondern die Tatsache, dass er etwas Gewaltiges und Unsichtbares zu kontrollieren schien - etwas, das mächtig genug war, um nicht nur einen, sondern gleich zwei mörderische Gesellen wie Howlow und Vynax wie kleine Kinder in die Flucht zu schlagen.
    Dennoch wich sie nicht von der Stelle, bis ein kleines, reptilienartig und wütend aussehendes Wesen seinen Kopf aus dem Bündel auf dem Rücken des Rothaarigen steckte. Ein Zischen in ihre Richtung ließ in ihr die Erkenntnis reifen, dass es das Eigentum eines hässlichen Aliens nicht wert war, sich mit Mysterien in Gestalt von großen, seelendurchbohrenden Fremden und kleinen Schlangenwesen mit durchdringenden Augen anzulegen. Daher ließ sie die gummiartigen Handgelenke des Aliens los und rannte ebenso wie ihre Gefährten davon. Flinx musste nicht einmal irgendwelche Emotionen auf sie projizieren, da sie ohnehin schon genug Furcht verspürte.
    Der Deyzara stand einen Augenblick lang verunsichert da, dann beugte er sich vor, um seine auf dem Pflaster liegenden Besitztümer aufzusammeln. Mondartige Augen betrachteten den hochgewachsenen Menschen.
    »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar, fremder Herr.« Wie viele Angehörige seiner Spezies sprach auch der Deyzara hervorragendes Terranglo. »Da ich auf zahlreichen Welten Geschäfte mache, steht es mir nicht zu, über die Natur einer Spezies allgemeine Aussagen zu treffen.« Die zweifingrigen Hände sortierten und ordneten die Dinge, die sie vom Boden aufgehoben hatten. »Aber ich muss zugeben, dass ich von meiner Meinung über Ihre Artgenossen bis zu Ihrem Eintreffen und Ihrem Einschreiten fast schon abgekommen war.«
    »Dann bin ich froh, dass ich die Sache in Ordnung bringen konnte. Falls es Sie beruhigt: Ihre Meinung über meine Spezies ist vermutlich weitaus höher als meine.« Flinx drehte sich um und machte sich daran zu gehen.
    Wie ein blasses Seil begann ein Alien-Arm vor seinem Torso hastig nervöse Kreise in die Luft zu malen. »Warten Sie, gute Person! Ich glaube, es ist bei Ihrem Volk üblich, ebenso wie bei meinem, dass eine derart selbstlose Tat belohnt wird.« Die andere zweifingrige Hand hantierte bereits an einem verschlossenen, länglichen metallischen Gebilde herum.
    »Einige behaupten so etwas«, murmelte Flinx als Erwiderung, »aber ich erachte das nicht als notwendig.«
    Nachdem er den auf diesem Planeten zu Besuch weilenden Deyzara bis zur Hauptstraße begleitet hatte, drehte sich der Retter um und marschierte in die entgegengesetzte Richtung davon, während ihm der verwirrte Alien aus seinen übergroßen Augen hinterherstarrte. Flinx hätte die Belohnung so oder so abgelehnt, doch es gab noch einen anderen Grund, warum er die Gesellschaft des anderen ablehnte.
    Umgeben, umringt und überwältigt von derart vielen aufschäumenden Emotionen begann die Wirkung der Arznei, die er zu sich genommen hatte, nachzulassen, und sein Kopf pochte, als würden winzig kleine Wesen versuchen, sich bohrend den Weg in sein Gehirn zu bahnen. Er musste ein Mittel finden, diesen Schmerz zu lindern, ansonsten blieb ihm nichts anderes übrig, als diese Welt zu verlassen, ohne die gesuchten Antworten auf die Fragen, die er sich selbst stellte, gefunden zu haben. Dies war ein anderer Planet als Arrawd, den er zuletzt aufgesucht hatte und wo er die Gefühle der Einheimischen problemlos aussperren konnte. Hier hatte er - wie auf jeder anderen Welt - nur wenig Kontrolle über den emotionalen Sturm, der über ihn hinwegtobte.
    Letztendlich entschied er sich, dass er Malandere erst dann verlassen würde, wenn der Schmerz unerträglich geworden war. Er würde sich hier einen Ort suchen, an dem er weniger turbulente Emotionen auffing.
    Eine seiner Hoffnungen war, dass sich die Nächte als weniger gefährlich und verstörend als die Tage erwiesen. Doch dieser Wunsch wurde rasch zunichtegemacht, als er nach Sonnenuntergang in seinem Hotelbett lag und emotional ebenso gewaltsam bestürmt wurde wie

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