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Nichts als Knochen

Nichts als Knochen

Titel: Nichts als Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felizitas Carmann
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erwiderte Sven kalt.
    »Dann wirst du den Termin halt verschieben.«
    Sven stand ebenfalls auf und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Ich glaube kaum, dass meine Schwester Lust hat, ihre Hochzeit zu verschieben, auch wenn dir das nicht passt!« Sein Gesicht war gerötet, und er schnaubte vor Wut.
    »Scheiße«, presste Rebecca zwischen den Zähnen hervor und stampfte wütend mit dem Fuß auf. »Dann muss Torsten alleine den Bericht schreiben. Was ist mit der Observierung? Ihr seid morgen mit der Nachtschicht dran. Bis dahin musst du dich von der Hochzeit losgeeist haben.«
    »Verdammt noch mal! Meine Schwester heiratet, und ich bin Trauzeuge! Ist das bei dir angekommen? Ich kann morgen nicht! Dann musst du halt die Nachtschicht für mich übernehmen.«
    Rebecca schluckte die Antwort, die ihr auf der Zunge lag, mühsam hinunter und sagte stattdessen: »Versuch, Knut zu erreichen. Er müsste heute aus dem Urlaub zurückgekommen sein. Dann muss er halt morgen für dich einspringen.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ sie das Büro, und Thomas folgte ihr langsam nach.
    »Wie lange gedenkst du eigentlich noch zu schmollen?«, erkundigte Rebecca sich bei Thomas, der seit Stunden schweigend neben ihr saß und die Haustür in der Siegesstraße beobachtete. Er warf ihr einen viel sagenden Seitenblick zu und konzentrierte sich wieder auf die Tür.
    Rebecca seufzte.
    »Okay, es tut mir Leid.«
    Thomas schnaubte.
    »Was genau?«, erkundigte er sich mit ironischem Unterton.
    »Dass ich dich heute Morgen bei der Besprechung angeraunzt habe. Ich werde mir Mühe geben, es nicht wieder zu tun.«
    »Versprich nichts, was du nicht halten kannst«, murmelte Thomas, ohne sie anzusehen.
    »Was willst du denn damit sagen?«
    »Dass du momentan dermaßen ungenießbar bist, dass es dir verdammt schwer fallen dürfte, dich länger als zwei Stunden am Stück wie ein Mensch zu benehmen!«
    Thomas hatte sich ihr zugewandt und die Stimme erhoben. Rebecca war einen Augenblick sprachlos.
    »Herrgott! Jetzt mach aber mal 'nen Punkt!«, brachte sie dann hervor. »Seit wann bist du denn so ein Sensibelchen? Ich hab dich angepflaumt, okay. Und ich war genervt in den letzten Tagen. Aber so furchtbar, wie du es darstellst, war ich nun auch wieder nicht.«
    »Sag mal, merkst du überhaupt noch irgendwas?«, fragte Thomas gereizt und fuhr sich durch die langen Haare. »Dir scheint überhaupt nicht klar zu sein, wie nervig du bist! Du rennst nur noch rum wie das Leiden Christi und teilst nach links und rechts aus. Du pflaumst jeden an, der dir in die Quere kommt, und führst dich auf wie ein Feldmarschall. Wann hast du eigentlich zum letzten Mal gelacht? Kannst du dich überhaupt noch daran erinnern?«
    Rebecca schwieg einen Augenblick betroffen und versuchte, einen Einwand gegen Thomas' Worte zu finden. Sie starrte auf ihre Knie und sagte schließlich: »Ich hab halt in letzter Zeit nicht viel zu lachen gehabt.«
    »Ja, genau das ist dein Problem, und alle anderen müssen darunter leiden. Ruf endlich Krishna an und sag ihm, dass er nach Hause kommen soll. Vorher wird das mit dir nichts mehr.«
    »Hab ich schon versucht. Er hat sein Handy ausgeschaltet.«
    »Na und? Haben die in dem Kloster keine Amtsleitung, oder was? In Notfällen müssen die Besucher ja wohl erreichbar sein.«
    »Das ist aber kein Notfall.«
    »Wenn du mich fragst, ist das sogar ein ziemlich ernster Notfall!«
    Thomas hatte sich Rebecca zugewandt und sah ihr Profil an.
    »Du solltest ihn dir so schnell wie möglich zurückholen«, sagte er dann mit sanfterer Stimme. »Wir wissen doch beide, dass ihr zusammengehört, und Krishna weiß das auch.«
    Langsam schüttelte Rebecca den Kopf.
    »Nein, tut mir Leid. Er wollte eine Auszeit zum Nachdenken, und die soll er haben. Er will in Ruhe eine Entscheidung treffen, und ich werde diese Entscheidungsfindung nicht stören.«
    Sie blickte auf, sah Thomas in die Augen und lächelte.
    »Aber ich werde ernsthaft versuchen, wieder mehr zu lachen und weniger zu motzen. Einverstanden?«
    Er grinste.
    »Okay, ich werd dich dran erinnern, wenn es mal wieder mit dir durchgeht. Und jetzt lass mich dich einmal drücken, und dann begraben wir das Kriegsbeil.«
    Er zog sie in seine Arme und drückte sie einmal fest an sich.
    »Alles wieder in Ordnung?«, fragte er leise in ihr Ohr.
    Sie nickte und blinzelte zwischen seinen langen Locken hindurch über seine Schulter hinweg.
    »Da ist er«, wisperte sie dann.
    »Wer? Krishna?«
    »Nein, Jan

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