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Nichts bleibt verborgen

Nichts bleibt verborgen

Titel: Nichts bleibt verborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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abgeschlossen?«
    »Tja …« Der Hausmeister stemmte die Hände in die Hüften und schien angestrengt nachzudenken. »Am Freitagnachmittag um vier ist immer Sportunterricht, und wenn ich danach nichts mehr aus dem Schuppen brauche, schließe ich ihn gleich …« Er nickte. »Ja, der war bestimmt zu.«
    »Können Sie uns dann erklären?«, fragte Ohlsen weiter, »wie die Person in den Schuppen gelangen konnte, die dem Brand zum Opfer gefallen ist?«
    Gulliksen schlug den Blick nieder und schüttelte betrübt den Kopf. »Ich habe gehört, dass man eine Leiche gefunden hat. Eine furchtbare Geschichte.«
    Ohlsen warf ihm einen forschenden Blick zu. »Wie können Sie davon gehört haben, wenn Sie die ganze Zeit über in Ihrer Wohnung waren?« Die Stimme des Hauptkommissars hatte eine bedrohliche Schärfe angenommen.
    Gulliksen wurde es heiß und kalt. Er hatte das Gefühl, sich um Kopf und Kragen zu reden, dabei hatte er doch nicht das Geringste getan. Er breitete verzweifelt die Hände aus. »Nun, ich war am Anfang der Löscharbeiten … also nur ganz kurz … noch draußen auf der Sportanlage, und obwohl ich so weit weg stand …«, er schien nach den richtigen Worten zu suchen, »… hab ich was von dem mitgekriegt, was die Feuerwehrleute sich erzählt haben. Die Windrichtung muss wohl günstig gewesen sein.«
    »Ja, das muss sie wohl«, entgegnete Gustavsen trocken.
    »In Ordnung, Herr Gulliksen«, sagte Ohlsen, dessen Ton sich wieder entspannt hatte. »Wir werden Ihre Aussage später noch zu Protokoll nehmen.«
    Der Hausmeister nickte pflichtschuldig.
    »Auf Wiedersehen.« Gustaven streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. »Und nichts für ungut.«

Kapitel 12
    »Eine Leiche?«
    »Im Schuppen?«
    »Auf unserem Sportplatz?«
    In Lukas’ Zimmer überschlugen sich die Stimmen.
    Alexander bewegte nervös die Hände auf und ab, als müsse er eine außer Rand und Band geratene Schulklasse zur Ordnung rufen. »Das habe ich meinem Vater vorhin aus der Nase gezogen, also behaltet es bloß für euch, sonst …« Er hielt inne, weil er offenbar überlegen musste, was sonst geschehen würde.
    »… kriegst du tierischen Ärger«, ergänzte Elias.
    »Erraten.« Alexander trat ans Fenster und blickte hinaus in den trüben Morgen. Es war einer dieser grauen Novembertage, an denen es gar nicht richtig hell werden wollte, obwohl es schon elf Uhr vormittags war.
    »Um die olle Bruchbude ist es jedenfalls nicht schade«, sagte Lukas, der auf der Bettkante saß.
    »Das ist doch jetzt völlig gleichgültig«, wies ihn Franziska zurecht. »Da drin ist ein Mensch verbrannt, oh mein Gott …« Sie war den Tränen nahe.
    »Ich bin vorhin mit dem Fahrrad vorbeigefahren«, berichtete Elias. »Aber man kommt gar nicht mehr auf den Sportplatz drauf, weil vor dem Eingang so ein rot-weißes Band gespannt ist. Außerdem stand da ein Polizist, der mich sofort weggeschickt hat.«
    »Und, hast du irgendwas gesehen?«, wollte Håkon wissen.
    »Ja, der Schuppen war weg.«
    »Den muss doch irgendjemand angezündet haben«, sagte Lukas. »Ich meine, der fängt doch nicht mitten in der Nacht von allein an zu brennen.«
    »Ganz bestimmt nicht«, bestätigte Alexander. »Mein Vater meinte, dass alles nach Brandstiftung aussieht.«
    Für eine Weile schien jeder seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
    »Denkt ihr dasselbe, was ich denke?«, fragte Hå kon schließlich in die Stille hinein.
    »Woher sollen wir wissen, was du denkst?«, entgegnete Alexander.
    »Ich denke, ich weiß, was du denkst.« Elias legte einen Finger an die Nase.
    »Das denkst aber auch nur du.« Auch Lukas hatte anscheinend Spaß an dem Wortspiel gefunden.
    »Könnt ihr vielleicht mal aufhören mit euren Gedankenspielen und sagen, was Sache ist?«, bat Franziska.
    »Magnus«, sagte Håkon mit leiser, klarer Stimme. Der Name schien für ein paar Sekunden durch den Raum zu schweben.
    »Magnus …«, wiederholte Elias bedächtig, als ließe er sich den Namen auf der Zunge zergehen.
    »Also, Moment mal!« Alexander schien die Sache nicht geheuer zu sein. »Ich geb ja zu, dass Magnus ein komischer Typ ist, aber dass er auf so eine wahnsinnige Idee kommt, kann ich mir echt nicht vorstellen.«
    »Aber dass Magnus ständig rumzündelt, ist dir ja wohl auch schon aufgefallen«, begründete Håkon seinen Verdacht. »Neulich in der Mensa hat er aus seinem Matheheft eine Seite nach der anderen rausgerissen und einzeln über der Tischplatte verbrannt. Und wie der dabei die ganze Zeit vor sich hin

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