Nichts gegen Engländer
überfüllt, weil die Verwandten zu geizig waren,
ihren Urlaub abzubrechen und die Omas zu beerdigen.«
Apropos
Oma: Auch die Queen meldete sich zu Wort. Sie beklagte, dass der Rasen vor dem
Buckingham Palace nicht gesprengt worden sei. Man sollte die Gärtnereiabteilung
von al-Qaida beauftragen. Die könnte gleich den ganzen Palast sprengen.
Die
britische Regierung riet der Nation, sie möge die Sonne meiden und viel
Flüssigkeit zu sich nehmen. Oha, welch fundamentale Erkenntnis. Der Rat kommt
allerdings zu spät. Die Kabinettshirne sind längst gargekocht. Man sollte sie
mit warmem Bier servieren.
Das
gilt auch für die Hirne der Angestellten bei Morgan Stanley. Die
US-amerikanische Invesment-Bank, die in Großbritannien eine Werbekampagne für
ihre Platin-Kreditkarten führte, befürchtete, dass man die Bank mit einer Katze
verwechseln könnte. Sie erhob Klage gegen die Baronin Penelope Cat of Nash, die
eine Internetseite unter dem Namen mymorganstanleyplatinum.com angemeldet hat.
Die
Bank hatte nachgeforscht, wer sich hinter der dubiosen Baronin verbirgt. Es
stellte sich heraus, dass die Adlige als zweiten Vornamen »Miau« sowie als
Adresse eine Scheune bei Tenbury Wells in Worcestershire angegeben hatte.
Morgan
Stanley rief den Vermittlungsausschuss zu Hilfe, der bei
Internet-Streitigkeiten eingreift. Der entschied, dass eine Katze keine Domain
registrieren lassen kann.
Der
Vermittler Richard Hill begründete das recht einleuchtend: »Es ist wohlbekannt,
dass eine Katze ein Raubtier ist, das vor langer Zeit domestiziert wurde.« Er
fügte hinzu: »Es ist gleichermaßen wohlbekannt, dass eine Katze weder sprechen,
noch schreiben kann. Entweder handelt es sich bei der Beschuldigten um eine
besondere Art von Katze, wie jene aus dem Film >Die Katze aus dem
Weltraum< oder die Angaben der Katze, eine Katze zu sein, sind inkorrekt.«
Falls es sich bei der Katze tatsächlich um ein außerirdisches Wesen handle,
hätte das auf dem Antrag vermerkt werden müssen, um unnötige Verblüffung beim
Vermittler zu vermeiden, schrieb der Vermittler.
Die
Katze hatte laut Antrag einen Michael Woods bevollmächtigt, die Domain zu
nutzen. Woods ist Firmenberater. Sein Spezialgebiet sind Vorträge vor Managern
über die Notwendigkeit, offensichtliche Domain-Namen registrieren zu lassen,
damit man keine böse Überraschung erlebt. Woods hatte zwei Jahre zuvor bereits
den Domänennamen »Morganstanley.com« angemeldet. Das genehmigte der Vermittler Hill: Woods sei schließlich
ein Mensch. Doch wenn eine außerirdische Katze verschweige, dass sie
außerirdisch sei, habe sie offenbar etwas zu verbergen. Deshalb bekam die Bank
in diesem Fall Recht. Andernfalls hätte die Gefahr bestanden, dass jemand Geld
abheben will und statt dessen mit einer Katze nach Hause kommt.
Oder
schlimmer noch: mit einem Catfish - zu deutsch: Wels. Auch bei diesem Tier muss
man mit Namen vorsichtig sein. Sharron Killahena aus Poole in Dorset hatte
ihren zwanzig Zentimeter langen Catfish leichtfertig »Kipper« getauft, was
»Räucherhering« bedeutet. Ein durchaus passender Name, wie sich herausstellte.
Als Kipper mal wieder im Aquarium herumtobte, löste das Spritzwasser einen
Kurzschluss in der Aquariumsbeleuchtung aus, die überhitzte, so dass der
Deckel schmolz.
Das
heiße Plastik tropfte auf die Couch, die Feuer fing. Eine halbe Stunde später
war das gesamte Haus niedergebrannt. Killahena und ihre beiden Kinder konnten
sich in letzter Minute retten und wurden mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus
eingeliefert. Kipper hatte weniger Glück: Er wurde zum Räucherfisch. Wie gut,
dass sie das nasse Tier nicht »Killer« getauft hatte.
Oder
steckte etwa ein Versicherungsbetrug dahinter? Es war zumindest eine grandiose
Ausrede, aber darin sind die Engländer ohnehin Weltmeister. Die Erklärungen
der privatisierten Eisenbahngesellschaften für das Chaos, das sie täglich
anrichten, sind reizend: verbogene Schienen wegen der tropischen englischen
Sommer, auf feuchtem Laub ausglitschende Züge im Herbst und die falsche Sorte
Schnee im Winter. Im Grunde kann man lediglich im Frühjahr gefahrlos mit der
Bahn fahren. Obwohl dann mit der Frühjahrsmüdigkeit der Lokomotivführer zu
rechnen ist.
Mindestens
ebenso phantasievoll sind die Ausreden für das Versagen englischer Sportler.
Monty Python hat bereits vor mehr als 20 Jahren einen Sketch darüber gemacht.
Es ging dabei um einen Schweizer Schiedsrichter bei einem Spiel der englischen
Nationalmannschaft.
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