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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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höher schlagen. Haven kämpfte gegen die Gefühle an, die in ihr aufwallten. Was war nur los mit ihr? Wie konnte sie nach allem, was sie über ihn herausgefunden hatte, noch immer in Iain Morrow verliebt sein?
    »Greenwich Village«, antwortete sie. »Ein bisschen shoppen.«
    »Warst du heute Nachmittag zu Hause?« Er schaffte es, das wie eine ganz harmlose Frage klingen zu lassen.
    »Ja«, sagte Haven. »Da wimmelt es nur so vor Paparazzi. Einer von ihnen meinte, Marta Vega sei verschwunden. Und jeder scheint zu glauben, dass du was damit zu tun hast. Stimmt das?«
    Es folgte ein kurzes Schweigen. »Das würde ich dir lieber persönlich erklären«, erwiderte Iain. »Ich schicke dir einen Wagen. Er wartet an der Ecke Christopher Street und Seventh Avenue. Kannst du in fünfzehn Minuten dort sein?«
    »Kommt drauf an. Wo genau soll’s denn hingehen?«
    »In die Sechsundfünfzigste Straße. Aber keine Sorge, der Fahrer kennt die Adresse. Wir sehen uns dann gleich.«
    Haven wusste, dass Beau sie für verrückt erklären würde, aber irgendjemand musste doch Marta retten. Und so langsam befürchtete Haven, dass sie die letzte Hoffnung des Mädchens war.
    Dreißig Minuten später hielt der Wagen vor einem schlichten Apartmenthaus in einer der exklusivsten Straßen der Stadt. Ein Pförtner führte Haven zu den Aufzügen und steckte einen Schlüssel in ein Schloss über den Etagenknöpfen. Gefangen in der elegant glänzenden Kabine, starrte Haven auf ihr Spiegelbild in dem polierten Messing, während der Fahrstuhl lautlos aufwärts zu einem Penthouse im fünfundzwanzigsten Stock glitt. Es war erst vier Uhr, aber ihre Kleider waren schon jetzt verknittert, ihre Wimperntusche verschmiert und ihr Haar stand – wie immer – in sämtliche Richtungen ab. Aber im Moment war Haven ihr Aussehen herzlich egal. Sie wusste, dass sie auf einer Mission war, die durchaus auch tödlich enden könnte.
    Die Fahrstuhltüren gingen auf, und Iain begrüßte sie mit einem Kuss.
    »Wo sind wir hier?«, fragte Haven und machte sich von ihm los. Sie standen in einer marmornen Empfangshalle mit reich verziertem Mobiliar und Statuen nackter griechischer Göttinnen.
    »In der alten Wohnung meines Vaters«, erklärte Iain. »Das hier hat er immer als sein Donald-Trump-Zimmer bezeichnet. Eigentlich versuche ich, sie zu verkaufen, aber Dads Einrichtungsgeschmack verschreckt leider die meisten Interessenten. Meinst du, du hältst es ein paar Tage hier aus? Es ist besser, wenn wir hierbleiben, bis sich die Paparazzi ein bisschen beruhigt haben.«
    »Ich bleibe – aber nur, wenn du mir sagst, wo Marta Vega ist.«
    Iain lachte, als hätte er sie nicht richtig verstanden. Für einen Mörder wirkte er außerordentlich entspannt. »Wie bitte?«
    »Du hast sie entführt. Also, wo ist sie?«
    »Ich hab Marta nicht entführt«, erwiderte Iain. »Wahrscheinlich liegt sie mittlerweile schon irgendwo am Strand. Hatte ja weiß Gott auch ein bisschen Farbe nötig, und eine kleine Pause von all den Drogen kann wohl auch nicht schaden.«
    »Aber …«
    »Vergiss Marta jetzt erst mal. Ich hab was für dich. Etwas, womit du dir die Zeit vertreiben kannst, bis wir wieder zurück nach Rom können. Es ist hier in der Wohnung, aber du musst es selbst finden.«
    Haven öffnete den Mund, um zu widersprechen, schloss ihn aber genauso schnell wieder. Iain grinste so unbeschwert, dass sie es nicht übers Herz brachte, ihn weiter zu bedrängen. Sie hatte noch nie einen so brillanten Schauspieler gesehen.
    »Hier in der Wohnung?«, murrte sie schließlich. »Willst du mir nicht vielleicht einen Hinweis geben?«
    »Sieh dich einfach um«, sagte Iain. »Du erkennst es schon, wenn du es siehst.«
    Haven streifte durch ein Dutzend grässlich geschmackloser Zimmer – deren Einrichtung meist aus einer riesigen Lederpolstergarnitur, für die eine ganze Kuhherde ihr Leben gelassen haben musste, einem Gemälde mit einer nackten Frau sowie mindestens zwei ausgestopften Tierschädeln bestand. Dicke Vorhänge hielten das Sonnenlicht ab, und in der Luft hing noch immer der Geruch von Zigarrenrauch. In Jerome Morrows holzvertäfeltem Arbeitszimmer hing eine Reihe Schwarz-Weiß-Fotografien an der Wand. Jede zeigte Iain in einem anderen Alter, und alle schienen aufgenommen worden zu sein, ohne dass der Junge es merkte. Iain, wie er in einer ledergebundenen Ausgabe von Faust las. Iain im Begriff, in einen Bergsee in den Alpen zu springen. Iain, wie er schwermütig aus einem Fenster in den

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