Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
haben. Hier heißt es, sie sei entführt worden. Ein Nachbar hat gesehen, wie Marta gegen halb zehn aus ihrer Wohnung gezerrt wurde, und hat die Polizei gerufen.«
»O Gott«, flüsterte Haven. Sie lauschte auf das Klicken von Beaus Maus im Hintergrund und versuchte, sich zu erinnern, wann sie Martas Haus verlassen hatte.
»Verdammt«, murmelte Beau.
»Was?«
»Haven?«, fragte Beau vorsichtig. »Ich muss dich was Wichtiges fragen. Bitte denk jetzt ganz genau nach, ja?«
»Okay.«
»Weißt du, wo dein Freund heute war?«
»Warum?«, fragte Haven zurück und wappnete sich für die Antwort, die sie bereits zu kennen glaubte.
»Martas Nachbar hat den Entführer beschrieben, und er hört sich ganz nach Iain an. Haven?«, fragte Beau, als er das Keuchen am anderen Ende hörte.
»Ich wusste es! Er war da«, flüsterte Haven entsetzt. »Er hat sie gekidnappt.«
»Mach keine Witze.«
»Ich war gerade bei Marta, als Iain aufgetaucht ist. Ich musste über die Feuertreppe abhauen. Ich glaube, er will sie umbringen.«
»Was?«
»Ich mein’s ernst, Beau. Iain ist gefährlich, da bin ich mir jetzt ganz sicher. Padma Singh hat mir erzählt, dass Ethan Constance und August Strickland wirklich wegen ihres Geldes umgebracht …«
»Moment. Du hast mit Padma Singh geredet?«
»Das ist ’ne lange Geschichte«, sagte Haven. »Aber ich hab rausgefunden, dass sie früher Rebecca Underwood war. Sie hat gesagt, dass Ethan das Feuer in Constances Haus gelegt hat.«
»Du musst zur Polizei gehen!«
»Und was soll ich denen erzählen? Dass mein Freund in seinem letzten Leben zwei Menschen umgebracht hat? Dann sperren die glatt mich ein.«
»Dann erzähl ihnen das von Jeremy Johns!«, drängte Beau.
»Was denn? Ich hab doch keine Ahnung, was mit Jeremy Johns passiert ist! Und nach allem, was du mir gerade erzählt hast, weiß ich über die Sache mit Marta Vega auch nicht mehr als die Klatschblätter!«
»Ist ja gut, ist ja gut«, versuchte Beau sie zu beruhigen. »Ich kapier’s bloß nicht. Warum sollte Iain denn Marta Vega umbringen wollen? Ich dachte, die beiden hätten eine Affäre.«
»Ich hab mich geirrt. Marta hat geschworen, dass sie nur Freunde sind. Und sie hat mir auch erzählt, dass andauernd irgendwelche Mitglieder der OG verschwinden. Die haben da so ein System, bei dem sich die Leute gegenseitig helfen sollen. Und wenn du so einen Gefallen nicht zurückzahlen kannst, lassen sie dich beseitigen. Martas Punktestand war ziemlich niedrig. Vielleicht hat die Gesellschaft ja Iain beauftragt, das zu regeln.«
»Augenblick mal, ja? Soll das heißen, die Ouroboros-Gesellschaft lässt Menschen umbringen?«
»Marta meinte, die sind alle vollkommen korrupt. Sie haben sogar diese sogenannten ›Grauen‹, die dafür sorgen sollen, dass niemand aus der Reihe tanzt.«
»Und du musstest natürlich was mit einem Mitglied von diesem Verein anfangen!«, stöhnte Beau.
»Das ist ja das Seltsamste an der ganzen Sache. Iain ist Mitglied der Gesellschaft, aber Padma hat keine Ahnung, wer er in seinem letzten Leben gewesen ist. Er hält seine wahre Identität geheim.«
»Aber warum sollte er das tun?«
»Ich weiß es nicht!«
»Tja, aber ich weiß zumindest eins: Ich verbiete dir, dich weiter in Iain Morrows Nähe aufzuhalten, wenn du denkst, dass er bei dieser Sache seine Finger im Spiel hat.«
»Du verbietest es mir?«, wiederholte Haven.
»Komm schon«, sagte Beau energisch. »Heute Morgen, als wir telefoniert haben, lagst du in seiner Badewanne. Wir wissen ja wohl beide, was das bedeutet. Wenn Iain Morrow will, dass du ihm ein Alibi gibst, dann sagst du gefälligst Nein. Ist mir total egal, wie gut der Kerl im Bett ist. Ich will nicht, dass du nachher noch für einen Serienkiller in den Knast gehst.«
»Ich würde Iain Morrow garantiert nicht mehr helfen, selbst wenn mein Leben davon abhinge. Aber irgendwer muss Marta doch retten.«
»Dafür ist die Polizei da. Mensch, Haven, kommt eigentlich irgendwas davon in deinem Dickschädel an? Du musst vorsichtig sein. Versprich mir, dass du vorsichtig bist.«
»Okay.« Das war alles, was Haven dazu sagte. Endlich hatte sie verstanden, warum Constance gewollt hatte, dass sie Ethan fand. Sie wollte, dass Haven ihn davon abhielt, noch mehr Menschen zu töten.
KAPITEL 47
I m selben Moment, als Haven das Handy zurück in ihre Tasche fallen ließ, begann es wieder zu klingeln.
»Hey. Na, wo steckst du?«
Mörder hin oder her, der Klang seiner Stimme ließ ihr Herz noch immer
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