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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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wiedergeboren worden.«
    »Wiedergeburt ist keine christliche Vorstellung, Haven. Wir Christen glauben, dass Gott über uns alle richtet, wenn wir sterben und uns entweder in den Himmel oder die Hölle schickt.«
    »Tja, ich würde mal sagen, die Wege des Herrn sind unergründlich«, konterte Haven.
    Tidmore runzelte die Stirn. »Ich hatte sehr gehofft, dass uns dieses Gespräch erspart bleiben würde«, sagte er. »Aber da es sich nun wohl nicht mehr vermeiden lässt, sollst du die Wahrheit wissen. Dein Vater war seelisch krank, Haven. Zum Ende seines Lebens hin ist sein Verhalten immer unberechenbarer geworden, und er bekam richtige Halluzinationen. Er muss ein paar unschuldige Äußerungen von dir – Dinge, wie sie jedes junge Mädchen einmal sagt – so verdreht haben, dass sie wie Beweise für ein früheres Leben wirkten.
    Kurz nachdem ich hierhergezogen bin, ist Ernest zu mir gekommen. Er hat irgendetwas über Wiedergeburt und den Teufel und alle möglichen anderen verrückten Sachen erzählt, alles vollkommen durcheinander. Ich habe mein Bestes versucht, um ihm zu helfen, aber mir wurde ziemlich schnell klar, dass er schon verloren war. Ich habe mit deiner Großmutter darüber gesprochen, weil ich mir Sorgen gemacht habe, dass er dich auch noch auf den falschen Weg lenken könnte. Und ich fürchte, genau das hat er letztendlich doch getan. Ernest war immerhin dein Vater, und du wolltest, dass er zufrieden ist, darum hast du bei seiner wirren Geschichte mitgespielt. Irgendwann hast du sogar selbst angefangen, daran zu glauben, und sie auch noch weitergesponnen. Denk mal darüber nach, Haven. Hast du dich denn nie gefragt, warum die Visionen nach dem Tod deines Vaters aufgehört haben?«
    Haven weigerte sich zu glauben, worauf der Pastor hinauswollte. »Wenn das alles stimmt, warum sind die Visionen dann zurückgekommen? Mein Vater ist jetzt seit acht Jahren tot.«
    Dr. Tidmore nahm seine Brille ab und putzte die Gläser mit einem kleinen roten Seidentüchlein. »Das ist es ja gerade, was mir Sorgen macht«, erwiderte er. »Die Möglichkeit, dass du die Krankheit deines Vaters vielleicht geerbt hast –, dass nun dieselben Mächte des Bösen von deinem Verstand Besitz ergreifen.«
    Haven drehte und wendete diese Theorie in ihrem Kopf. Aber sie war von jedem Blickwinkel aus betrachtet gleich lächerlich. »Sie wollen doch wohl nicht behaupten, dass mein Vater mir einen Dämon vererbt hat, oder?«, fragte sie spöttisch.
    »Dämonen können ganz unterschiedliche Formen annehmen«, erklärte Tidmore betont wissenschaftlich, wie ein Insektenforscher, der verschiedene Arten von Kakerlaken beschrieb. »Und manchmal zeigen sie sich eben als körperliche oder seelische Krankheiten.«
    Haven stand auf. »Geben Sie mir meinen Karton.«
    »Setz dich, Haven«, befahl der Pastor und stellte die Schuhschachtel zurück in seine Schreibtischschublade.
    »Na gut. Dann behalten Sie den Kram eben. Ich hab zu Hause noch viel mehr davon«, log Haven, die schon auf dem Weg zur Tür war. »Imogene hat nur einen Teil gefunden.«
    »Es steht dir selbstverständlich frei, zu gehen«, erklärte Dr. Tidmore. »Aber wenn du es tust, könnte es sehr gut sein, dass du wesentlich länger in dieser Stadt festsitzt, als du dir im Augenblick vorstellen kannst.«
    Haven erstarrte.
    »Gut. Und jetzt setz dich wieder hin«, fügte Tidmore sanft hinzu. »Denk daran, ich will dir nur helfen.« Als Haven sich wieder auf ihren Platz ihm gegenüber gesetzt hatte, griff er nach einem Füller, um sich Notizen zu machen. »Reden wir über diesen Jungen aus deinen Visionen. Ethan, richtig?«
    »Ja.« Haven senkte resigniert den Kopf.
    »Dann erzähl doch mal. Was weißt du über Ethan?«
    »Nicht viel. Keine Ahnung.« Nie im Leben würde sie einem Pastor von den Dingen erzählen, an die sie sich erinnerte.
    »Als du noch jünger warst, hast du gesagt, du würdest ihn lieben. Du hast immer erzählt, dass er jung und gutaussehend und klug ist. Kannst du dich daran erinnern?«
    »Nein«, murmelte Haven. Ihre Kopfhaut begann plötzlich zu kribbeln und es fühlte sich an, als kröche ein Feuer an ihren Beinen hoch. Eine Vision war im Anmarsch.
    Dr. Tidmores Stimme wurde immer leiser. In dem verzweifelten Versuch, ihren Kopf von sämtlichen Gedanken frei zu machen, sagte Haven wieder und wieder im Geist das Vaterunser auf. Aber das Feuer brannte weiter. Sie konnte nichts tun, um es aufzuhalten.
    Sie hielt eine geprägte Einladungskarte in der Hand und ging

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