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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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dass wir dieses Jahr mindestens fünf Riesen mit unseren Kleidern machen werden. Ich leihe dir sogar meine Hälfte, wenn du mir dafür versprichst, dass du es wenigstens versuchst.«
    »Das schlag dir mal ganz schnell wieder aus dem Kopf. Du brauchst das Geld fürs College.«
    Als Beau seufzte, wusste Haven, dass ihr Versuch, das Thema zu wechseln, erfolgreich gewesen war. »Ich glaube nicht, dass ich jemals genug Geld haben werde, um auf die Vanderbilt zu gehen.«
    »Sag jetzt nicht, du willst doch nicht aufs College?«
    »Ich sage nur, dass ich, wenn ich auf ein College in East Tennessee gehen würde, jeden Tag pendeln und damit ’nen Batzen Geld sparen könnte«, erklärte Beau. »Und wenn ich noch ein bisschen zu Hause wohnen bleibe, komme ich außerdem gar nicht erst in irgendwelche Schwierigkeiten. Aber warte mal, wie kommen hier vom Thema ab. Darüber können wir ein andermal reden. Und bis dahin darfst du dir gerne meinen Anteil von unserem Verdienst borgen, wenn du ihn brauchst. Und jetzt schreib gefälligst endlich eine Mail an diesen Wiedergeburtsverein!«
    Haven fiel keine Ausrede mehr ein. »Ich denk drüber nach«, versprach sie.

KAPITEL 15
    H aven starrte aus dem Fenster, als Miss Henderson mit einem Ruck die Jalousien herunterließ und der Klassenraum sich schlagartig verdunkelte.
    »Ich weiß, draußen ist herrliches Wetter, aber ein paar Minuten müsst ihr euch leider noch auf mich konzentrieren.«
    Selbst nach neun Monaten in ihrem Job schien die quirlige kleine Brünette noch immer zu sprühen vor Begeisterung für englische Literatur. Haven kannte diesen Typ Lehrer. Frisch von der Uni Chattanooga und fest entschlossen, die Welt zu ändern. Die hielten nie lange durch.
    Bradley Sutton hob eine fleischige Pranke. »Nichts für ungut, Miss Henderson, aber wozu eigentlich? Ich meine, es sind nur noch ein paar Wochen bis zu den Ferien, da lernen wir doch eh nichts mehr.«
    Bradley brüstete sich gern damit, dass das einzige Buch, das er je gelesen hatte, Die kleine Raupe Nimmersatt gewesen war, und diesen Ruf würde er sich bestimmt nicht mit einem Warmduscherstück wie Othello ruinieren.
    »Du solltest nicht von dir auf andere schließen«, entgegnete Miss Henderson schnippisch. Sie hatte angefangen, Bradley zu verachten, der die Unterrichtszeit ausschließlich dazu nutzte, Ärger zu machen und auf ihre Oberweite zu gaffen. »Wenn du also den Rest der Stunde nicht im Büro des Direktors verbringen willst, schlage ich vor, dass du uns andere jetzt weiterarbeiten lässt.«
    Die Lehrerin fuhr herum und wandte sich an die Schüler auf der anderen Seite des Klassenraums. »Jago setzt also alles daran, Othellos Leben zu ruinieren. Er überzeugt Othello davon, dass seine Frau eine Affäre mit Cassio hat, und auch die anderen Figuren manipuliert er, indem er ihre Schwächen ausnutzt. Aber warum? Was treibt ihn dazu?«
    »Schwu-hul«, johlte Dewey Jones von hinten, und die Hälfte der Klasse brach in Kichern aus.
    Miss Henderson zuckte kaum mit der Wimper. »Das ist eine Theorie. Es wurde schon öfter die These aufgestellt, dass Jagos Handlungen einer homosexuell motivierten Eifersucht entspringen. Ich bin aber nicht ganz überzeugt von diesem Argument. Der Dichter Samuel Coleridge spricht bei Jago von ›unmotivierter Boshaftigkeit‹. Kann mir jemand sagen, was das bedeutet?«
    In der Klasse war nichts zu hören, bis auf das Geräusch von zwei Dutzend Bleistiften, die gelangweilt auf Notizblöcken herumkritzelten. Haven konnte den Ausdruck von Kapitulation, der sich immer mehr auf Miss Hendersons Gesicht abzuzeichnen begann, nicht ertragen.
    »Es bedeutet, dass er gar keinen Grund für seine Taten hat. Dass er damit einfach nur Chaos anrichten wollte.«
    »Danke, Haven. Fällt den anderen vielleicht noch eine ähnliche solche Figur ein? Jemand, der den Leuten böse Gedanken in die Köpfe setzt? Und so tut, als würde er ihnen helfen, während er sie in Wirklichkeit alle manipuliert?« Sie wartete ab. »Ach, kommt schon, Leute, habt ihr denn noch nie was von Satan gehört? Ist Jago vielleicht der Teufel?«
    »Fragen Sie doch Haven«, witzelte Bradley. Der hatte es auf sie abgesehen, seit sie ihm damals einen Korb gegeben hatte. »Wahrscheinlich steckt der Teufel genau in diesem Moment ganz tief in ihr drin.« Die ganze Klasse brüllte vor Lachen. Miss Henderson schlug ihr Buch mit einem Knall zu und ließ sich auf ihren Stuhl fallen. Sie wusste, dass sie die Klasse jetzt nicht mehr unter Kontrolle

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