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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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kehrte Haven zur vorigen Seite zurück und klickte als Nächstes auf Mitteilung unserer Präsidentin . Das Bild neben dem Text zeigte eine bildschöne Inderin mit veilchenblauen Augen und einer aristokratischen Nase.
    Ich wurde 1978 in Suriname geboren. Meine Eltern waren indischer Abstammung. Als ich kaum zwei Jahre alt war, fing ich an, seltsame Wörter und Sätze von mir zu geben. Meine Eltern, die nur Niederländisch und Hindi sprachen, dachten, ich würde einfach vor mich hinplappern, wie es Kleinkinder nun mal tun, doch dann kam ein Freund von ihnen zu Besuch. Er hatte einige Zeit in den Vereinigten Staaten verbracht und erkannte sofort, dass ich eine fremde Sprache sprach. Es war Englisch. Das Allererste, was ich zu ihm gesagt hätte, so erzählte er mir später, war, dass ich nach Hause wolle.
    Meine ganze Kindheit hindurch redete ich immer wieder von einer Stadt am Wasser, in der es im Winter schneite. Ich beschrieb gigantische Gebäude, überfüllte Straßen und Züge, die unter den Gehwegen fuhren. Und ich erzählte jedem, der es hören wollte, von einer wunderschönen Villa am Rande eines Parks, und dass das der Ort sei, an den ich gehörte. Zudem zeigte sich bei mir eine außergewöhnliche Begabung. Obwohl ich nie Unterricht gehabt hatte, stellte sich heraus, dass ich so gut wie jedes Instrument spielen konnte, das man mich ausprobieren ließ. Erst Jahre später fand ich heraus, wie die Musikstücke hießen, die ich als Kind gespielt hatte. Es waren die Werke eines kaum bekannten Komponisten, der Ende des siebzehnten Jahrhunderts in Österreich gelebt hatte.
    Meinen Eltern, beide Hindus, war das Konzept der Reinkarnation nicht fremd. Doch trotz ihrer Unterstützung hatte ich eine schwere Jugend. Ich war zu der Überzeugung gekommen, dass die Stadt, an die ich mich erinnerte, New York war, und flehte meine Eltern an, mich dort hinzubringen. Als sie mir erklärten, wir hätten nicht genügend Geld dafür, versuchte ich mehrmals, wegzulaufen. Ich hatte das Gefühl, dass mein Schicksal sich einzig und allein in Manhattan erfüllen könne.
    Schließlich kontaktierte unser alter Familienfreund die Ouroboros-Gesellschaft, die daraufhin eine Reise nach New York für mich arrangierte. Als ich endlich unseren Stammsitz am Gramercy Park erblickte, wusste ich, dass ich meine wahre Heimat gefunden hatte. Es war genau die Villa, durch die ich in meinen Träumen so oft gewandert war. Später fand ich heraus, dass ich in einem meiner früheren Leben Mitglied bei der Gesellschaft gewesen war. Bis zum heutigen Tag bin ich das einzige Mitglied der OG, das wieder zu ihr zurückgekehrt ist.
    Dank eines Bildungsstipendiums der Ouroboros-Gesellschaft konnte ich meine Fähigkeiten als Musikerin noch vertiefen. Heute, als Präsidentin der Organisation, widme ich mich dem Bestreben, Menschen wie mir zu helfen. Zu unseren langjährigen Mitgliedern zählen einige der begabtesten und erfolgreichsten Menschen dieser Welt, und jedes Jahr heißen wir Hunderte neuer Mitglieder in unserer Gemeinschaft willkommen. Wenn Sie glauben, dass wir auch Ihnen helfen können, Ihre Fähigkeiten zu entfalten, zögern Sie nicht und teilen Sie Ihre Geschichte mit uns.
    Padma Singh, Präsidentin der Ouroboros-Gesellschaft

KAPITEL 18
    A n diesem Abend sah Haven gerade den Glühwürmchen zu, die durch den Garten schwirrten, als plötzlich irgendetwas durch das Fenster flog, auf dem Flechtteppich landete und unter den Schreibtisch rollte. Sie rutschte vom Bett und krabbelte unter den Tisch, um danach zu suchen. Es war ein Stück Papier, das um einen kleinen, runden Stein gewickelt war.
    Komm runter in den Garten , stand auf dem Zettel.
    Haven machte einen vorsichtigen Schritt über die knarrende Bodendiele vor ihrem Zimmer, lief auf Zehenspitzen zur Treppe und rutschte lautlos das Geländer hinunter. Im Erdgeschoss schlich sie am Wohnzimmer vorbei, wo ihre Großmutter mit leerem Blick auf den Fernsehbildschirm starrte. Jede ihrer Bewegungen war perfektioniert. Wie eine Turnerin bei einer vertrauten Kür war Haven binnen Sekunden durch die Hintertür verschwunden.
    Sie traf Beau am Waldrand, wo er an einem Baum lehnte. Sein blondes Haar leuchtete im Mondschein.
    »Schreiben wir uns jetzt geheime Liebesbriefe, oder was?«, fragte Haven. »Wieso klopfst du nicht einfach an die Tür?«
    »Du warst heute nicht in der Schule. Ich dachte, Imogene hätte dir vielleicht Hausarrest verpasst.«
    »Vielleicht tut sie das auch noch«, entgegnete Haven

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