Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
Vom Netzwerk:
Haven, bevor er auflegen konnte.
    »Was denn noch?«
    »Ich wünschte wirklich, du wärst hier«, sagte Haven.

KAPITEL 38
    H aven fand sich auf einem ruhigen Platz wieder, einen Block von der belebten Park Avenue South entfernt. In der Mitte des Platzes befand sich ein hübscher kleiner Park, der von einem hohen schmiedeeisernen Zaun umgeben war. Die Statue eines melancholisch aussehenden Mannes, der den Kopf geneigt hielt, als wäre er tief in Gedanken versunken, schien über den Blättern zu schweben. Ein Paar schlenderte über den Kiesweg an der Statue vorbei und unterhielt sich in gedämpftem Tonfall. Haven sah zu, wie ein kleiner Junge versuchte, das Tor zum Park aufzudrücken, aber es war verschlossen. Einen Moment lang blieb er dort stehen, die Finger um die Eisenstäbe gelegt, und starrte in diese kleine geheime Welt mitten im Herzen von Manhattan.
    Eine der Villen, die die Südseite des Parks säumten, war ein altes Sandsteingebäude mit einem breiten Balkon zum Park. Dichte grüne Weinranken wanden sich an seiner Fassade hinauf, klammerten sich an den Balkon, krochen über die Fenstersimse und baumelten über der Eingangstür herab. Das Haus wirkte verlassen – wie der Schauplatz eines grausigen Verbrechens, der nun von Geistern heimgesucht wurde. Haven wusste sofort, dass dies die Villa aus ihren Visionen war – das frühere Heim der Familie Strickland und gegenwärtiger Hauptsitz der Ouroboros-Gesellschaft. Als sie die Treppe zum Eingang hinaufstieg, flackerten Erinnerungen an Versammlungen, Feiern – und sogar Beerdigungen – in ihrem Kopf auf wie eine Diashow. Doch die Bilder verpufften in dem Moment, als sie die Tür öffnete. Das Innere des Gebäudes war komplett renoviert worden. Alles wirkte offen und modern – von den holzvertäfelten Räumen aus ihrer Erinnerung war keine Spur mehr übrig. Haven wurde augenblicklich kalt. Sie hätte schwören können, dass sie noch nie hier gewesen war. Das Gebäude wirkte so steril und leblos wie eine Computerfabrik, und eine kleine Stimme in Havens Kopf flehte sie an, sofort wieder zu gehen.
    Ein paar Meter von der Tür entfernt saß ein junger Mann an einer Empfangstheke aus Glas und Edelstahl. Die beigefarbenen Ledersessel im Wartebereich waren regelrecht vollgepackt mit kleinen Kindern und ihren Eltern. Die Erwachsenen füllten Fragebögen aus, während die Kinder Bücher lasen oder Videospiele spielten. Haven entdeckte ein kleines Mädchen, das Dantes Göttliche Komödie aufgeschlagen auf dem Schoß liegen hatte.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der junge Mann am Empfang höflich. Mit seinem perfekt gekämmten Haar, der schwarzen Brille und dem weißen Hemd sah er ein bisschen aus, als wäre er aus Plastik.
    »Hallo.« Haven konnte den Blick nicht von der Besucherschar in der Lobby losreißen. »Sind die Leute da alle Mitglieder der Ouroboros-Gesellschaft?«, fragte sie vorsichtig.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte der junge Mann mit der emotionalen Tiefe einer Bandansage. »Viele Eltern bringen ihre Sprösslinge zu einer Reinkarnationsanalyse her. Aber die meisten dieser Kinder sehen einfach nur zu viel fern. Nur ganz wenigen wird tatsächlich die Mitgliedschaft angeboten. Also, kann ich Ihnen helfen?«
    »Ja«, sagte Haven, der plötzlich wieder einfiel, was sie eigentlich hier wollte. »Ich hätte gern einen Termin bei Ms Singh, der Präsidentin Ihrer Gesellschaft.«
    Der Rezeptionist blickte verdutzt auf, so als hätte Haven soeben um eine Audienz bei der Queen gebeten. »Und wie ist Ihr Name?«
    »Ich heiße Haven Moore.«
    Der junge Mann blinzelte zweimal. »Ms Singh ist gerade außer Haus«, informierte er sie. »Aber wir erwarten sie jeden Moment zurück. Warum nehmen Sie nicht kurz Platz, vielleicht hat sie ja ein bisschen Zeit, wenn sie wiederkommt.«
    »Ach, kein Problem«, lehnte Haven ab, die am liebsten sofort Reißaus genommen hätte. »Ich komme einfach später noch mal wieder.«
    »Nein, nein, ich bestehe darauf«, beharrte der junge Mann und deutete auf den einzigen freien Platz im Eingangsbereich.
    Eine OG-Mitarbeiterin rief zwei Namen auf, und zwei völlig identisch aussehende kleine Jungen sprangen neben Haven von ihren Sitzen. Die Mutter der Jungen war so in ihr Buch vertieft, dass sie überhaupt nicht bemerkte, wie ihre Söhne verschwanden oder dass sie drei leere Trinkpäckchen auf dem Fußboden hinterlassen hatten.
    »Sitzt hier schon jemand?« Ein junger Mann in Jeans und einem sorgfältig gebügelten blauen

Weitere Kostenlose Bücher