Nichts
Ich mache einen Schritt zur Seite, so das Barkley freien Blick ins Zimmer hat und frage, während ich auf Robert deute, der nun verloren neben dem Bett steht, „Sie kennen sich bestimmt!?“
Debil grinst er und sagt „Natürlich! Unser bester Mann in der Religio-Abteilung! Morgen Robert…, hab’ ich Sie vorhin nicht schon im Restaurant gesehen?“
Robert nickt skeptisch.
„Mein Schwiegersohn.“, verrate ich. „Aber das wussten Sie bestimmt schon längst.“, spiele ich auf seinen gestrigen Kommentar mir gegenüber an, alle Mitarbeiter am EINAI-Projekt sorgfältig überprüft und beleuchtet zu haben.
Barkley hebt unmerklich die Schultern. Er übergeht meine Anspielung. Ja, wenn ihr was macht, dann richtig, oder?
„Dann fangen wir doch am besten in dieser Religio-Abteilung an…“, schlage ich vor. „Wenn wir den wichtigsten Mann schon mal hier haben.“
Mo. 14. August 2016 16:24 Uhr
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D as EINAI-Expertendorf trägt seinen Namen völlig zurecht , wie ich heute erfahren durfte.
Wenn es drüben schon vor großen Namen nur so wimmelt, dann trifft das auf meinen derzeitigen Aufenthaltsort erst recht zu. Hätte ich am Morgen im Restaurant besser aufgepasst, dann wäre mir dieser Umstand schon früher aufgefallen.
Da wäre Yoichi Makoto , ein japanischer Physiker, der für seine außergewöhnlichen Arbeiten auf dem Gebiet der CP-Verletzung weltweit geschätzt wird. Natürlich mit einem Nobelpreis für Physik versehen - was mich mittlerweile aber nicht mehr irritiert. Makoto ist Diamond Fellow am Institute for Nuclear and Particle Studies . Er veröffentlichte in den Siebzigern auf SPIRES den Artikel »CP Verletzung in der prominenten Theorie der schwachen Wechselwirkung«. Bis heute handelt es sich dabei um den am häufigsten zitierten Artikel dieser wissenschaftlichen Datenbank. Sein Resümee ist die Yoichi-Makoto-Matrix , kurz YMM-Matrix, mit der man die Mischungsparameter von Quarks bestimmt. Dieser Ansatz postuliert – oder nimmt die Existenz einer dritten Generation von Quarks an, welche dann kurz danach durch das nachweisen von Bottom-Quarks bestätigt wurde. Ich hatte ihn vor Jahren am Teilchenbeschleuniger des KEK in Tsukuba kennen gelernt. Damals trafen sich die wissenschaftlichen Leiter des KEK und Fermilab, um eine eventuelle Kooperation zu erörtern. Ein lustiger Geselle. Würde man Wissen mit Stärke vergleichen, dann behaupte ich mal, ist er so stark wie fünfzig Rodeo-Bullen.
Dann noch Sir Ronald Timothy Hunter . Er ist Biochemiker und erhielt den Nobelpreis für Medizin für irgendwelche Entdeckungen im Zusammenhang mit dem Zellzyklus. Er arbeitete am Institut für Biochemie in Princeton und widmete sich angestrengt der DNA, RNA und Proteinsynthese. Er ist der geistige Kopf dieses TT-280 Bio-Supercomputers.
Ronald Sobovitz ist Professor für Biologie am Institute of Technology , ebenfalls in Princeton. Auch er bekam zusammen mit Sigourney Burner und Johann B. Schmidt , den Nobelpreis für Medizin für die Entschlüsselung der Apoptose .
Sean Peter Stroud , ein britischer Genetiker und - wer hätte es gedacht - Träger des Nobelpreises für Medizin. Er wurde, wie ich heute erfahren habe, für die Knockout-Maus ausgezeichnet. Die Knockout-Maus ist eine Maus, bei der durch Gene-Targeting ganz gezielt Gene deaktiviert werden. Stroud ist Fellow of the Royal Society und besitzt unter anderem den Albert Lasker Award for Basic Medical Research.
Dann hätten wir noch David Johansson , schwedischer Nobelpreisträger für Entdeckungen hinsichtlich der Signalübertragung im menschlichen Nervensystem.
Und, und, und. Ich durfte sie auf meinem Rundgang in den letzten Stunden alle persönlich kennen lernen. Zwar nur kurz, aber alleine das dauerte schon, ich äuge auf die Uhr…, verdammt! Fast acht Stunden. Wissenschaftler sind ein geschwätziges Völkchen, jedenfalls wenn sie unter sich sind und es nicht mit ahnungslosem, unwissenden Gesindel zu tun haben - behauptet Julie, nicht ich!
Die verschiedenen Fachrichtungen wie Medizin, Gentechnik, Religionswissenschaft, Radioastronomie und Neurobiologie wären nötig, weil am Omega nicht gearbeitet wird wie man es erwarten würde, erklärte mir Barkley verheißungsvoll.
Nun gut, wir werden ja sehen .
Nach meiner Führung durch die verschiedenen Abteilungen sitze ich nun hier in der
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