Nick aus der Flasche 3
ebenfalls.
Als es für ihn vorbei war, zog er sich zurück. »Ich konnte nicht mehr länger, tut mir leid.«
Julie schlüpfte unter das dünne Laken und grinste ihn an. »Das zeigt mir, dass es dir gefallen hat.«
»Es soll dir aber auch Spaß machen.« Er schwang die Füße übers Bett, um aufzustehen. »Bleib so, bin gleich wieder da!«
Nachdem er das Kondom im Badezimmer entsorgt hatte, legte er sich zu ihr unter die Decke. Julie schenkte ihm ein scheues Lächeln, ihre Wangen waren immer noch tief gerötet. Nick wollte ihr ebenfalls diese Lust spenden und verwöhnte sie mit den Fingern.
Zugedeckt fühlte sie sich wohl wagemutiger, denn sie tauschten heiße Küsse und ihr Atem ging schneller. Schließlich stöhnte sie in seinen Mund und schlug die Schenkel übereinander.
Nick hörte nicht auf sie zu streicheln, bis sie sich entspannte und selig grinste.
Puh, es war gar nicht so einfach, ein Mädchen glücklich zu machen.
Nick grinste ebenfalls. »Es war noch nicht perfekt, aber mit ein wenig Übung bekommen wir das bestimmt hin.«
»Für mich war es perfekt.« Julie zwinkerte, und plötzlich lief eine dicke Träne über ihre Wange.
Verdammt, was hatte er falsch gemacht? Sofort zog er sie in die Arme. »Was ist? Hab ich dir wehgetan?«
»Ich weiß nicht, warum ich weine, vielleicht, weil es so wunderschön war.«
Erleichterung durchflutete ihn. »Für mich war es auch wunderschön.« Er kuschelte sich eng an sie und hatte sich niemals zuvor glücklicher gefühlt.
***
Ob man ihnen ansah, was sie getan hatten? Nick fürchtete sich vor dem Treffen mit Julies Eltern.
Nachdem sie noch ausgiebig gekuschelt und danach ein weiteres Mal geduscht hatten, gingen sie zum Hotel, in dem Julie mit ihrer Familie wohnte.
»Mom und Dad sind bestimmt auf ihrem Zimmer, denn um acht wollten wir alle Abendessen.« Julie schaute auf ihre Armbanduhr. »Also haben wir noch eine Stunde.«
Gut, eine Stunde würde er überleben.
Die Sonne senkte sich über dem Meer herab und tauchte den Himmel in verschiedene Rot- und Orangetöne. Es war so warm, dass sich Nick eine kurze Hose und ein kurzärmliges Hemd angezogen hatte. In der Hand trug er seine Sneaker. Es waren die, die er in Julies Zimmer herbeigezaubert hatte. Die andere Kleidung hatte ihm Lavender besorgt.
Sie betraten das Foyer des Hotels und fuhren mit dem Aufzug in die fünfte Etage. Dabei hämmerte ihm das Herz bis zum Hals. Jetzt wurde es ernst.
Sie klopften an Tür Nummer 516 und Julies Mom öffnete ihnen. Ginger und Connor waren bereits da. Sie saßen auf einer Couch, während Linda und Thomas auf Stühlen Platz nahmen. Nick quetschte sich mit Julie in einen breiten Sessel, froh, sie nah bei sich zu haben.
»Schön«, sagte Thomas, »dann kann es ja losgehen.« Er schenkte Nick einen durchdringenden Blick. »Also, wir sind bei deiner Tante stehen geblieben.«
Räuspernd griff Nick nach Julies Hand. »Es ist mir ernst mit Julie. Sehr ernst. Daher sollt ihr auch die Wahrheit erfahren.« Tief atmete er durch, während alle ihn erwartungsvoll anschauten. »Ich war nicht Emmas … Mrs. Warrens Neffe. Eigentlich war sie meine frühere Freundin und ich ein Flaschengeist.«
»Also, das ist doch nicht zu fassen!«, rief Thomas und sprang auf. »Raus mit dir und lass dich nie wieder blicken!«
»Dad!« Julie stand ebenfalls auf und kramte in ihrer Tasche herum. »Es stimmt, er war in dieser Flasche!« Sie stellte sie vor ihren Eltern auf den Tisch.
»Die hattest du von Mrs. Warren, ich erinnere mich«, sagte Linda und zog Thomas an der Hand zurück, sodass er sich setzte. Sein Kopf war dunkelrot und seine Augen funkelten gefährlich.
»Ja, aber das ist für euch nicht Beweis genug, das ist mir klar. Zum Glück habe ich mein altes Handy aufgehoben. Es ist unsichtbar.« Julie holte es ebenfalls aus der Tasche und hielt es in der Hand. Natürlich konnte es niemand sehen.
Ginger gluckste, woraufhin ihr Connor mit einem Stupser ans Bein zu verstehen gab, lieber still zu sein.
»Du hast es noch?« Nick konnte sein Glück kaum fassen, denn er hatte eine grandiose Idee.
Julie lächelte. »Immer dabei. Ich dachte, vielleicht wird es sichtbar, wenn du ein richtiger Mensch wirst oder aus dem Koma erwachst. Aber es ist nichts passiert, und ich glaube, es ist durch das Wasser kaputtgegangen.«
Sie hatten sich zuvor darauf geeinigt, ihren Eltern weder etwas von der Entführung noch von Julies Beinahe-Tod zu erzählen. Das hätte nur wieder zu irgendwelchen Konsequenzen
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