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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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Desinfektionsmitteln roch. »Vorsicht, hier steht auch einer.«
    Er zog sie auf die andere Seite des Ganges, weg von dem Mann, dessen halber Körper mit Brandblasen überzogen war. Die Kleidung hing ihm in verschmorten Fetzen vom Körper.
    »Ich seh die zum Glück nicht, sonst würde ich mir in die Hose machen.« Hektisch schaute sie sich um, die Augen ängstlich aufgerissen. »Seit wann kannst du das?«
    »Wohl schon immer, nur bei Solomon bin ich ja nicht aus dem Haus gekommen. Erst wusste ich auch nicht, dass ich Geister sehe, zumindest war ich mir nicht sicher, doch als Solomon mit mir gesprochen hat …«
    »Er hat was?« Sie packte ihn am Arm und stolperte beinahe über ihre Füße. »Wann war das? Und warum hast du nichts erzählt?«
    »Das war heute Nachmittag, als ich das Geld aus seinem Haus geholt habe. Er wollte, dass ich bei ihm bleibe, doch er hat keine Macht mehr über mich.«
    Julie nahm seine Hand. »Oh Gott, Nick, hast du denn keine Angst gehabt?«
    »Ich bin fast gestorben«, sagte er leise und senkte den Blick. »Was, wenn Emma stirbt und wir daran schuld sind?«
    Sanft drückte sie seine Finger. »Ich habe dasselbe gedacht. Aber jetzt lass uns erst mal zu ihr gehen und mit ihr reden. Vielleicht hat sie nichts Schlimmes, immerhin dürfen wir zu ihr.« Die Frau an der Anmeldung hatte ihnen nicht gesagt, was Emma fehlte, hatte nur wissen wollen, ob sie zur Familie gehörten. Und da Emma keine Verwandten hatte, soweit Nick wusste, hatte er sich einfach als ihr Neffe ausgegeben.
    Vor Zimmernummer 357 blieben sie stehen. Dort drin lag sie.
    Er setzte die Sonnenbrille und das Kappy auf, das Julie vor der Abfahrt aus Connors Zimmer geholt hatte. »Und du meinst echt, sie erkennt mich damit nicht?«
    »Das weiß ich nicht. Kannst du dein Äußeres magisch verändern?«
    »Soll ich mir eine Knollnase herbeiwünschen?«
    »Eine Knollnase nicht unbedingt«, erwiderte sie schmunzelnd, »aber … Kannst du dich in ein Mädchen verwandeln?«
    »Nein, Danke, ich fühle mich in meinem Körper ganz wohl.« Bei seinen magischen Geschicken blieb er vielleicht für immer ein Mädchen, das Risiko wollte er nicht eingehen. Er stellte sich schwarze Haare an sich vor und dass er ein wenig kleiner war, korpulenter, und schnippte, doch nichts geschah. »Ich kann nicht, ich bin einfach viel zu aufgeregt!« Es machte ihn rasend, dass er so ein miserabler Dschinn war, außerdem wollte er endlich ins Zimmer.
    »Dann halte dich einfach im Hintergrund und lass mich reden.«
    Falls sie Emma nicht gerade mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt hatten, würde seine Verkleidung wohl nicht helfen. Es lag zwar ein halbes Jahrhundert zwischen ihnen, aber Nick kannte doch sein schlaues Mädchen.
    Sein Herz erwärmte sich, als er an früher dachte, zugleich zog es sich zusammen. Dort drin befand sich nicht mehr seine Emma, sondern eine alte Frau, nur wollte er das immer noch nicht begreifen.
    Als Julie anklopfte und langsam die Tür öffnete, hielt Nick die Luft an. Zuerst erblickte er gelb gestrichene Wände, dann das Bett, in dem Emma lag oder beinahe saß, denn das Kopfteil war nach oben gestellt. Sie hatte ein Einzelzimmer mit einem großen Fenster, durch das die Abendsonne strahlte und den Raum in ein orangefarbenes Licht tauchte.
    Emma ließ eine Zeitschrift sinken und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Julie! Schön, dass du mich besuchst. Woher weißt du, dass ich hier bin?«
    »Nachbarschaftsgetratsche«, antwortete sie und lächelte ebenfalls. Auch Nick konnte seine Erleichterung nicht länger verbergen und grinste. Es schien ihr soweit gut zu gehen. Sie hing an keiner seltsamen Maschine, sondern war nur mit einem Tropf verbunden. Bloß die Flasche unter dem Bett, die mit einer dunkelroten Flüssigkeit gefüllt war, machte ihm Sorgen.
    Julie stellte die Kekse auf den Nachttisch und die Sonnenblume in die leere Vase, die dort bereitstand. »Die Cookies sind von Mom und die Blume aus unserem Garten. Ich soll schöne Grüße und gute Besserung ausrichten.«
    »Wie lieb, Danke dir.« Emma schaute an Julie vorbei. Musternd glitt ihr Blick über Nick und ihre Stirn legte sich in Falten.
    Sein Puls raste. Hatte sie ihn erkannt?
    »Wen hast du dabei, Liebes?«, fragte sie.
    »Einen Freund. Er hat mich hergefahren.«
    Nick hob die Hand zum Gruß, sagte aber nichts. Zu groß war die Angst, sie würde ihn erkennen. Wie sollte er ihr erklären, warum er noch immer genau so aussah wie vor fünfzig Jahren?
    »Was ist denn passiert?«,

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