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Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Kuhlmann
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Leben wäre«, sagte der Roboter zu mir, » würde er uns gerne fressen, ja?«
    » Er hätte uns längst gefressen«, sagte ich und wunderte mich, warum Gott die Dinosaurier so groß erschaffen hat.
    Vermutlich haben sich damals die kleineren Tiere das Gleiche gefragt!

    Nick dachte einen Moment nach und wirkte besorgt. » Aber ich glaube nicht, dass dies ganz fair wäre«, sagte er, » wenn wir von einem Tier mit so beschränkter Intelligenz aufgefressen würden, in der Blüte unserer Jahre, und nicht mal ein Mitspracherecht hätten.«
    Seh ich genauso!
    Als Nächstes sahen wir in einem megacoolen Schaukasten, wie Spinnen ihr Netz weben (gruselig!), und dann, wie Edelsteine im Lauf von Millionen von Jahren geformt werden (gähn!). Danach gingen wir ins Planetarium und sahen eine Show, die hieß Reise zu den Sternen. Die Animationen waren echt cool, und man kam sich vor, als wäre man selber mitten zwischen den Sternen und dem ganzen Weltraumschrott.
    Und ich lernte ein paar Dinge, zum Beispiel, dass die ersten Sterne vor dreizehn Billionen Jahren geboren wurden. Mann, ist das alt. Und Whoopi Goldberg, die als Sprecherin durch die Show führte, hat eine echt schöne Stimme. Keine Ahnung, warum ich das überhaupt erwähne…
    Nick schien die Sternenshow noch mehr umzuhauen als mich, als sei er wirklich überwältigt von dem, was er da sah, und versuche, das alles zu verarbeiten. Mir ging’s genauso!
    Nach der Show sah Nick Pa und mich an und sagte: » Einerseits ist das Universum riesengroß und dehnt sich immer mehr aus, und andererseits gibt es so kleine Mikroorganismen, dass man ein leistungsstarkes Elektronenmikroskop braucht, um sie zu erkennen.« Er zog eine seiner Nylon-Augenbrauen hoch. » Ich bin mir nicht sicher, ob das Universum… logisch ist.«
    » So ähnlich geht’s mir auch«, sagte Pa lächelnd.
    Dann fuhren wir zum Central Park, liefen durch den Park, kletterten ums Belvedere Castle herum und spielten mit den Hunden anderer Leute (das sind die besten Hunde, sagen meine Eltern immer). Als ich einen großen, munteren Collie Stöckchen apportieren ließ, kam Nick zu mir.
    » Pardonne-moi, Ben«, sagte er, » aber ich verstehe den Sinn dieser Aktivität nicht. Das Tier verausgabt so viel Energie, um den Stock zu holen und zu dir zurückzutragen, und seine einzige Belohnung besteht darin, dass es dem Stock erneut nachjagen darf?«
    » Ja, so funktioniert das«, erwiderte ich. Diese Antwort fand Nick eindeutig unbefriedigend. Der Collie hatte das Stöckchen zurückgebracht, und ich hob es auf und warf es weit weg. Diesmal rannte Nick mit dem Hund um die Wette, überholte ihn, bückte sich und hob das Stöckchen mit dem Mund auf, flitzte zurück und ließ es mir vor die Füße fallen. Echt, ich erzähl keinen Scheiß! Superlustig!
    » Non, ich begreife es immer noch nicht«, sagte Nick und wischte sich ein Stückchen Rinde vom Mund. Während ich mich wegschmiss vor Lachen, kam Pa und scheuchte uns von den Hunden, ihren Besitzern und den anderen Spaziergängern weg. Dabei murmelte er: » Hoffentlich landet diese Szene mit Nick und dem Stock nicht aufYoutube…«
    Dann besuchten wir den Zoo im Central Park. Ich fand die Eisbären am besten, obwohl sie eher gelb statt weiß aussahen, als hätten sie dringend ein Bad nötig. Nick gefiel das Pinguinhaus am besten, obwohl er einmal irritiert schien.
    » Diese Vögel sind vom Feinsten«, sagte er. » Aber Flügel zu besitzen, ohne fliegen zu können, ist irgendwie–«
    » Unlogisch?«, fragte ich.
    » Genau«, erwiderte Nick, der immer noch verdutzt wirkte. Hey, ich hab mir über die Sache mit den flugunfähigen Vögeln auch schon Gedanken gemacht. Kommt mir irgendwie grausam vor, als würde man einem Kind ein supertolles Spielzeug schenken, das nicht funktioniert und nie funktionieren wird. Grausam!
    Pa und ich waren vom vielen Laufen fix und fertig, aber Nick hatte noch riesige Kraftreserven. Statt direkt nach Hause zu gehen, nervte ich meinen Pa so lange, bis wir in einen meiner Lieblingsdiner gingen. Ein bisschen altmodisch dort, aber sie machen die besten Schokoladenshakes.
    Ich saugte gerade genüsslich die letzten Tropfen des leckeren Schokoshakes auf, und mein Pa runzelte ärgerlich die Stirn, weil ich dabei eklige Geräusche machte– da sagte Nick etwas, das Pa und mich fast ausflippen ließ.
    » Ich glaube, ich möchte gern Museumskurator werden, wenn ich groß bin«, murmelte er versonnen.
    Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Mir war bis

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