Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Kuhlmann
Vom Netzwerk:
jetzt nicht klar gewesen, was es wirklich bedeutete, dass Nick, selbst wenn er die Verschrottung überlebte, ja immer wie ein Kind aussehen würde. Er würde nie groß werden, es sei denn, man würde ihn komplett umbauen. Er würde sich nie verändern. Und das kam mir… tragisch vor, für immer so bleiben zu müssen. Es nahm mich ziemlich mit.
    Pa und ich warfen uns einen Blick zu– was sollten wir nur sagen? Obwohl ich mich richtig mies fühlte, zwang ich mich zu einem Lächeln und sagte zu Nick: » Ich glaube, das wäre der perfekte Job für dich.«
    Pa wandte sich ab. Wahrscheinlich wollte er sein Gesicht vor Nick und mir verbergen.
    Zum ersten Mal kamen mir Zweifel, ob es wirklich so eine super Idee war, Kinderroboter zu bauen. Es macht natürlich Spaß, Nick hierzuhaben, aber… ich meine… wie geht’s ihm damit, dass er kein richtiges Kind, sondern ein Roboter ist? Haben mein Pa und mein Onkel je daran gedacht?
    Mann. Immer wenn man denkt, jetzt geht mal eine Weile alles glatt im Leben, wird’s schon wieder kompliziert. Ich finde es definitiv schöner, wenn alles glattgeht.
    •••
    Am Sonntag besuchten Nick, Pa und ich das Museum ofModern Art. Wir nahmen an einer Führung teil, schauten uns ein paar echt schräge Skulpturen an, und ein paar der allerersten Fotografien, die je gemacht wurden– bisschen verschwommen–, und eine Ausstellung, in der alle Kunstwerke aus diesen roten Kaugummi-Lippen zusammengesetzt waren, die man an Halloween überall kaufen kann: teils echt krass und total verrückt! In einem ruhigen Moment fragte Nick den Museumsführer, ob es hier irgendwelche Werke der großen französischen Meister gebe. Er ratterte eine lange Liste mit Namen herunter, aber ich kann mich an keinen mehr erinnern.
    » Hab bitte noch etwas Geduld«, sagte der Führer, und bald waren wir in einem Raum, der dem Leben und Werk eines Franzosen namens Henri Matisse gewidmet war. Die Gemälde waren ziemlich cool– obwohl manche Leute darauf ein bisschen krumm und schlaff aussahen–, und Nick war glücklich. Aber mir war nur noch endlos langweilig. Eine Ausstellung mit Werken von Affen… das wäre vielleicht interessant gewesen.
    Als wir das Museum verließen, hielt Nick Pa und mir einen Vortrag über das Leben dieses Malers, Matisse, voller Informationen, die in der Ausstellung nicht erwähnt worden waren. » Das ist total faszinierend, Nick«, sagte Pa, wirkte aber nicht besonders fasziniert.
    Weil es so ein schöner Tag war, schlug mein Pa vor, rasch mal zum Liberty Park rüberzufahren, um Nick die Freiheitsstatue zu zeigen. Wir kamen gar nicht erst in Versuchung, im Inneren der Statue herumzuklettern, weil sie wegen Wartungsarbeiten geschlossen war. Gut. Ich war bis jetzt zweimal in der Statue, und beide Male war es total irre, in einer Person herumzulaufen, selbst wenn es eine gigantische Person aus Stahl und Beton ist.
    Das Geheimnis ist gelüftet. Ich bin verrückt.
    Nick war von der Statue ziemlich beeindruckt. » Wie großartig, wie herrlich…«, sagte er und starrte Lady Liberty an. Dann erklärte er Pa und mir, dass die Statue von einem Typen namens Frederic Bartholdi entworfen worden sei und dass die wunderbaren Franzosen sie den Amerikanern geschenkt hätten. Das wusste ich schon, bis auf die Sache mit Bartholdi.

    Aber der Roboter hatte, wie üblich, mehr dazu zu sagen: » Das ansprechende neoklassizistische Design– ein Tribut an Libertas, die römische Göttin der Freiheit–, die ewig brennende Fackel und die Tabula Ansata … Nun, ich bin der Meinung, wir hätten die Statue vielleicht behalten sollen und euch etwas Kleineres schicken sollen.« Na klar, Nick, du arroganter Knauser!
    So, das waren in etwa unsere Wochenend-Abenteuer… Ach so, wir hatten eine gescheiterte Mission, wie Pa es nannte. Er hatte die Idee gehabt, dass wir für die Rückfahrt einen Doppeldeckerbus nehmen sollten, damit Nick noch etwas von der Stadt sah. Aber wir waren kaum zwanzig bis dreißig Häuserblocks weit gekommen, als unser Bus liegen blieb und der Fahrer den Abschleppwagen rufen musste, damit die Batterie wieder ansprang. Als Pa Nick erklärte, was los war, passierte was Lustiges. Der Roboter fragte nämlich, ob er vielleicht genug Ersatzstrom habe, um die Busbatterie wieder aufzuladen! Pa grinste und meinte, das sollten wir wohl lieber nicht riskieren.
    Na ja, ich hätte es witzig gefunden.
    Wir stiegen also aus, sprangen in ein Taxi und machten unsere eigene Tour: Madison Square Garden. – » Wo die

Weitere Kostenlose Bücher