Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Kuhlmann
Vom Netzwerk:
als vorher.
    Ma schlug aufs Lenkrad und rief: » Was hab ich mir nur dabei gedacht? Ich hätte auf der Neunten bleiben sollen!«
    Pa, Nick und ich blickten uns um. Der silberne Audi war drei Wagenlängen hinter uns.
    » Ruhe bewahren!«, forderte Pa uns auf, schien aber eher kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen als Ma. Und der Verkehr lag immer noch still.
    Ich spähte nach vorn und sah eine Ansammlung von Menschen. Manche von ihnen hüpften auf und ab und hielten Schilder hoch. Keine Ahnung, was da los war. Als ich mir den Hals verrenkte, sah ich einen Videowürfel und plötzlich war mir alles klar: Das war eine Live-Sendung von The Wake-up America Show, und Frank Ferrell machte gerade die Wettervorhersage.
    Danke, dass du den Verkehr blockierst, Frank. Du Blödmann!
    Aber dann kam mir eine Idee.
    Eine super Idee!
    Eine so unglaublich tolle Idee, dass es normalerweise vier Gehirne bräuchte, um auf so was zu kommen. Klar, es war riskant, aber… ich musste es versuchen. JETZT .
    Ich schaute mich um, ob der Audi nicht näher kam– nein, tat er nicht–, dann öffnete ich Nicks und meinen Sicherheitsgurt, packte seine Hand, sagte zu Ma und Pa: » Wir sind dann im Studio. Kommt hin!«, und schlüpfte mit Nick aus dem Wagen. Während wir davonrannten, hörte ich Pa schreien: » Benjamin! Komm sofort zurück!«
    Vertraut mir, Pa, Ma und Nick! Ich sah mich schnell um. Ein Taxifahrer brüllte die Typen im Audi an, als sie sich auf seine Spur quetschen wollten. Gut! Und dann rannten zwei Polizisten zu unserem Wagen, gerade als Ma und Pa aussteigen wollten. Keine Ahnung, was da los war, aber wahrscheinlich war es besser, jetzt nicht umzukehren. Mein Plan bot vielleicht noch die größte Chance, Nick zu retten. Ich musste das durchziehen, um jeden Preis.
    Nick und ich schlängelten uns durch die Zuschauermenge, aber je mehr wir uns Frank Ferrell näherten, desto mühsamer kamen wir voran. Offenbar wollten diese Leute alle unbedingt ihr Gesicht im Fernsehen sehen. Aber wir drängelten uns weiter, sagten immer wieder » Entschuldigung, Entschuldigung, Entschuldigung« und waren bald ganz vorne angelangt, bei der Absperrung, die Frank vor seinen begeisterten Fans schützte.
    Ich denke, es war gerade eine Werbepause. Hey, du Idiot, schau erst mal auf den Videowürfel, sagte ich zu mir selber. Anscheinend lief gerade ein Teil der Wake-up America Show im Studio, und man sah, wie Nancy und irgendein Starkoch Omeletts buken und sie mit allem möglichen Gemüse, Käse und Fleisch füllten. Mmh, lecker!
    Draußen, nur drei Meter von Nick und mir entfernt, plauderte Frank mit einer blonden Frau, auf deren Sweatshirt stand: » Mutig in die Zukunft!« Hm, okay. Es wurde sowieso Zeit, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Dann mal los, sagte ich zu mir.
    » Hey, Frank!«, brüllte ich. » Möchten Sie mal meinen Roboterbruder kennenlernen?«
    Das erweckte Figs Aufmerksamkeit. Er schlurfte zu uns rüber und sah uns kurz an. » Ein Roboterbruder?«, sagte er und verzog skeptisch das Gesicht. » Was hat er zu bieten, einen Robotertanz?«
    » Nicht direkt«, sagte ich und zog Nick näher. Ich hob hinten am Nacken einen Hautlappen hoch, unter dem diverse Ports und der Einschaltknopf zum Vorschein kamen. Ein paar Leute riefen » Ohh!« oder » Das ist ja seltsam«, und manche wichen sogar vor uns zurück.
    Frank blieb unbeeindruckt. » Ich gebe zu, dass diese technischen Details täuschend echt aussehen«, sagte er, » aber das war’s dann auch. Gut gemacht, Jungs. Aber für die Sendung reicht es nicht.«
    Er wollte weg. Okay, schnell eins draufgesetzt. » Nick, geh sofort in den Hyper-Roboter-Modus«, sagte ich zu meinem Bruder. » Los! Zeig uns deine irren Fähigkeiten.«
    » Oui«, erwiderte Nick grinsend. Und dann legte er aus dem Stand ein paar Rückwärtssaltos hin und rezitierte gleichzeitig ein paar Zeilen aus Shakespeares Theaterstück Hamlet, erst aufEnglisch…
    To be or not to be, that is the question:
    Whether ’tis nobler in the mind to suffer
    The slings and arrows of outrageous fortune,
    Or to take arms against a sea of troubles
    And, by opposing, end them.
    …und dann aufFranzösisch, wovon ich mir kein Wort gemerkt habe.
    Danach ließ er sich auf den Boden fallen und machte rasend schnelle Liegestütze, nur mit dem kleinen Finger, während er gleichzeitig das Gravitationsgesetz erklärte und einen kurzen Lebenslauf des großen Sir Isaac Newton runterspulte.
    Als Nächstes rollte er sich zu einer Kugel zusammen,

Weitere Kostenlose Bücher