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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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dreispurig ausgebaut waren, um dann wieder zweispurig zu werden. Immerhin hatte es zu regnen aufgehört.
    Nach etwas über hundert Meilen war ich ziemlich erledigt, und meine Augen begannen zu brennen. Ich tankte dicht hinter der Grenze zwischen Virginia und North Carolina und fuhr nach Süden weiter. Kelly schlief jetzt auf dem Rücksitz.
    Bis ein Uhr morgens hatten wir erst ungefähr hundertsiebzig Meilen zurückgelegt, aber immerhin betrug die zulässige Höchstgeschwindigkeit jetzt siebzig statt wie bisher sechzig Meilen. Am Autobahnrand sah ich immer wieder große Werbetafeln mit der Karikatur eines Mexikaners, der Reklame für einen Ort namens South of the Border machte. Dort wollte ich als nächstes halten - nach weiteren zweihundert Meilen.
    Die Grenze nach South Carolina überquerten wir gegen vier Uhr morgens. South of the Border lag nur einige Meilen südlich der Grenze und erwies sich als eine Mischung aus Raststätte und Freizeitpark. Wahrscheinlich war es ein beliebter Zwischenstopp für Familien, die zu den Stränden in North und South Carolina fuhren oder von dort kamen. South of the Border bedeckte eine riesige Fläche; hier gab es Geschäfte für Bademoden und Strandkleidung, Lebensmittelläden, Drugstores und sogar eine Bar mit Tanz. Die vielen davor geparkten Autos ließen darauf schließen, daß sie noch geöffnet war.
    Ich begann zu tanken. Die Luft war hier nur wenig wärmer als in Washington, aber ich konnte Grillen hören; das bewies eindeutig, daß wir nach Süden unterwegs waren. Während ich an der Zapfsäule stand und die ratternden Zahlen des Zählwerks beobachtete, fuhr ein nagelneuer Grand Cherokee in die Tankstelle ein. Dröhnend laute Rapmusik drang ins Freie, als die Türen geöffnet wurden. In dem Geländewagen saßen vier junge Weiße im Studentenalter: zwei Jungen mit zwei Mädchen.
    Kelly, die bereits durch das grelle weiße Licht unter dem Tankstellendach aufgewacht war, interessierte sich jetzt für diese fahrbare Disko. Ich machte ihr ein Zeichen, um zu fragen, ob sie etwas zu trinken wolle. Sie nickte und rieb sich die Augen.
    Ich betrat den Verkaufsraum, nahm ein paar Sandwiches und Getränkedosen mit und ging zur Kasse, um zu zahlen. Der Kassierer, ein Schwarzer, Ende Fünfzig, fing an, meine Einkäufe einzutippen.
    Die beiden Mädchen kamen mit einem der Jungen herein. Beide hatten schulterlanges, hellblond gefärbtes Haar. Der Junge war schlaksig und pickelig und trug ein kümmerliches Ziegenbärtchen.
    Der Kassierer blinzelte mir zu. »Liebe macht blind«, sagte er halblaut. Ich grinste zustimmend.
    Die beiden Mädchen unterhielten sich fast schreiend laut. Wahrscheinlich waren sie von der Musik in ihrem Jeep bereits lärmtaub. Ich sah nach draußen, wo der andere Junge tankte. Alle vier trugen eine Art Einheitslook: Shorts und sackartige T-Shirts. Sie sahen aus, als kämen sie gerade vom Strand. Man merkte, daß sie Geld hatten - Daddys Geld.
    Sie stellten sich hinter mir an. Eines der Mädchen wollte bezahlen. »Das war ein total cooler Tag, echt«, schrie sie. Ich merkte, daß ich Gelegenheit hatte, Mitwirkende von Clueless live kennenzulernen. Aus ihrer Unterhaltung entnahm ich, daß ihre Eltern totale Arschlöcher waren, die ihnen nie genug Geld gaben, obwohl sie stinkreich waren und sich das ohne weiteres hätten leisten können.
    Der Schwarze gab mir das Wechselgeld und beugte sich über die Kassentheke zu mir hinüber. »Wie wär’s mit ’nem Job, um Geld zu verdienen?« schlug er vor.
    Ich nickte grinsend und sammelte mein Zeug ein. Das Mädchen trat neben mich, um zu zahlen, und klappte seine Geldbörse auf. Clueless Two, die neben dem Jungen hinter mir stand, war sauer wegen der Bemerkung des Kassierers und auf mich, weil ich ihr zugestimmt hatte. »Seht euch bloß sein Gesicht an, Jungs!« flüsterte sie laut. »Was hat Sie gebissen, Mister?« Der Junge lachte schallend.
    Daddy war offenbar recht großzügig, auch wenn sie das Gegenteil behauptete. Ich sah einen dicken Packen Dollarscheine und genügend Karten für eine Partie Whist. Die beiden anderen jungen Leute hinter mir hatten die Arme voller Bierdosen aus dem Kühlschrank und kicherten. Ich verließ den Verkaufsraum.
    Unsere Wagen standen sich an den Zapfsäulen gegenüber. Am Steuer des Cherokee saß der zweite junge Mann, der mit dem Tanken fertig war und jetzt den Takt zu irgendwelchem Scheiß schlug, der von einer CD kam.
    Kelly lag auf dem Rücksitz. Ich trat an ihr Fenster, duckte mich und

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