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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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klopfte dann an die Scheibe. Als Kelly sich aufsetzte, hielt ich ihre Coladose hoch.
    Die jungen Leute kamen aus dem Verkaufsraum. Clueless Two war noch immer sauer. »Verdammtes Arschloch!« hörte ich sie kreischen, als die drei einstiegen. »Meinst du das schwarze Arschloch oder das weiße?« fragte ihre Freundin, bevor sie laut lachend die Türen zuknallten.
    Ich setzte mich ans Steuer und fuhr den Dodge zur Seite, um den Reifendruck zu prüfen. Die drei erzählten ihre Story jetzt dem Fahrer, und ich sah, wie sich alle darüber aufregten. Die Jungs mußten beweisen, wie hart sie waren, und den Mädchen gefiel es nicht, daß sich jemand vor ihren Verehrern über sie amüsiert hatte. Drüben in dem Grand Cherokee war die Luft jetzt sicher hormongeschwängert.
    Als der Geländewagen aus der Tankstelle fuhr, erfaßten mich die Scheinwerfer, wie ich mit Kelly schwatzte, während ich den Reifendruck prüfte. Der Fahrer nahm den Fuß vom Gas, und alle sahen zu uns herüber. Clueless One schien eine witzige Bemerkung über mein Aussehen gemacht zu haben, denn sie lachten alle, und der Junge am Steuer zeigte mir den Stinkefinger, um vor den Mädchen gut dazustehen, bevor er in die Dunkelheit davonrauschte.
    Ich wartete eine Minute, bevor ich zurückstieß und hinterherfuhr.
    Ich wollte es nicht auf der Interstate machen, wenn sich das vermeiden ließ. Aber vermutlich würden sie irgendwann von der Autobahn abbiegen, um ihr Bier außer Sichtweite der Verkehrspolizei trinken und vielleicht ein paar Decken auf dem Boden ausbreiten zu können.
    Nach etwa fünf Meilen folgte ich dem großen Jeep auf eine mit Schlaglöchern übersäte Makadamstraße, die geradewegs ins Nichts zu führen schien.
    »Kelly, siehst du den Wagen dort vorn? Ich muß ihn anhalten und die Leute etwas fragen. Du bleibst inzwischen im Auto, okay?«
    »Okay.« Sie interessierte sich mehr für ihre zweite Coladose.
    Ich wollte den Geländewagen nicht von der Straße abdrängen oder zu sonstigen drastischen Mitteln greifen. Für den Fall, daß ein anderes Auto vorbeikam, mußte das Ganze völlig harmlos wirken.
    Wir kamen an einem Laden an der Straße vorbei, der natürlich geschlossen war, passierten einen Lkw- Parkplatz und eine Wohnwagensiedlung, fuhren wieder durch unbebautes Gelände und kamen dann an einem alleinstehenden Haus vorbei. Ich war schon kurz davor, mein Vorhaben aufzugeben, als sich endlich eine Gelegenheit bot. Als ein paar hundert Meter vor uns ein Stoppschild auftauchte, gab ich Gas, um den Jeep einzuholen.
    Ich setzte mich links neben den Grand Cherokee. Dann hupte ich kurz, schwenkte mit erhobener Hand den Autoatlas und grinste dabei freundlich. Alle vier blickten zu mir herüber, und da ich meine Innenbeleuchtung eingeschaltet hatte, sahen sie erst mich und dann Kelly, die hinten döste. Ihre sorgenvollen Mienen verschwanden, als sie das weiße Arschloch erkannten. Jemand machte eine witzige Bemerkung, und sie setzten ihre rasch versteckten Bierdosen wieder an die Lippen.
    Beide Wagen hielten, und ich stieg aus. Die Grillen waren hier viel lauter als an der Tankstelle. Ich lächelte weiter freundlich, als ich zu dem Jeep ging. Der Autoatlas in meiner Hand enthielt nur Karten von Washington und Umgebung, aber das konnten sie nicht wissen, und wenn sie Lunte rochen, war es längst zu spät.
    Der Fahrer sagte etwas, das allgemeine Heiterkeit auslöste; vermutlich hatte er laut überlegt, ob er anfahren sollte, sobald ich die Tür erreichte.
    »Hi!« sagte ich. »Können Sie mir vielleicht helfen? Ich möchte nach Raleigh.« Das war ein Ortsname, den ich in North Carolina an einer Autobahnausfahrt gelesen hatte.
    Während das elektrische Fenster weiter aufging, waren von hinten flüsternde Stimmen zu hören, die den Fahrer kichernd aufforderten, mich zum Teufel zu schicken. Aber ich merkte, daß er etwas anderes vorhatte - vielleicht wollte er mich in die völlig falsche Richtung schicken. »Klar, Mann, ich zeig Ihnen, wie Sie fahren müssen.«
    Ich schob den aufgeschlagenen Autoatlas durchs Fenster in seine Hände. »Ich weiß gar nicht, wo ich mich verfahren habe. Ich muß nach dem Tanken falsch abgebogen sein.«
    Er brauchte den Autoatlas nicht, sondern fing gleich an, mir den Weg zu erklären, indem er die Straße entlang deutete. »Hey, Mann, Sie biegen dort vorn links ab und fahren ungefähr zwanzig Meilen weit, bis sie auf der rechten Straßenseite .« Den Mädchen gefiel das so gut, daß sie große Mühe hatten, nicht laut

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