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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Uhr 30. Ganz Gibraltar schien noch wach zu sein; jedenfalls war die Stadt hell erleuchtet. Die Maschine rollte zum militärischen Teil des Flughafens, wo unser Vorauskommando mit Lastwagen wartete, um uns rasch und ohne Aufsehen wegzubringen.
    Unser vorgeschobener Stützpunkt war HMS Rooke, das Küstenkommando der Royal Navy. Wir hatten ein halbes Dutzend Räume in der Offiziersunterkunft zugewiesen bekommen und richteten uns dort mit eigener Küche und Einsatzzentrale ein. Überall verliefen dicke Kabelstränge, Telefone klingelten, und Techniker liefen in Jeans oder Jogginganzügen herum, um Funkgeräte und Satellitenverbindungen zu testen.
    Simmonds mußte fast schreien, um sich bei diesem Lärm verständlich zu machen. »Nach neuesten
    Erkenntnissen dürfte das PIRA-Team um eine Frau erweitert worden sein, die vermutlich das Kommando führt. Sie heißt Mairead Farrell. Photos kommen frühestens in einer Stunde, aber ich habe schon jetzt einige Informationen. Sie ist ein besonders gefährliches Frauenzimmer ...« Er machte eine Pause, damit seine nächsten Worte um so besser wirkten. »... Herkunft aus dem Mittelstand, einunddreißig, ehemalige Klosterschülerin.«
    Als das Lachen verklungen war, erzählte Simmonds uns mehr über Mairead Farrell. Sie hatte eine zehnjährige Haftstrafe dafür verbüßt, daß sie 1976 im Hotel Conway in Belfast eine Bombe gelegt hatte, und sich sofort nach der Entlassung bei der PIRA zum Dienst zurückgemeldet. Auf seinem Gesicht lag ein feines Lächeln, als er berichtete, ihr Liebhaber mit dem unglaublichen Namen Brendan Burns habe sich vor kurzem selbst in die Luft gesprengt.
    Dann war diese improvisierte Besprechung zu Ende, und wir machten uns auf die Suche nach einem Kaffee. Einer von Simmonds’ Leuten kreuzte auf und verteilte Stadtpläne. »Die Firma hat die Meldepunkte schon eingetragen«, sagte er.
    Während wir die Eintragungen begutachteten, fuhr er fort: »Die Hauptzufahrten von der Grenze her sind praktisch lückenlos markiert, der Rest der Stadt ziemlich gut und die Vororte nur an den wichtigsten Stellen.«
    Ich sah mir die Meldepunkte an. Scheiße!. Insgesamt mußten wir uns etwa hundert Markierungen einprägen, bevor das PIRA-Team aus Spanien herüberkam. Ich wußte nicht, was schwieriger war - die Terroristen abzufangen oder diese Hausaufgaben zu machen.
    »Noch Fragen, Jungs?«
    »Yeah, drei«, sagte Kev. »Wo schlafen wir, wo ist das Klo und wo gibt’s einen Kaffee?«
    Am nächsten Morgen faßten wir Waffen und Munition und fuhren zum Schießstand hinaus. Kev und die drei anderen Männer des CT-Teams hatten ihre eigenen Pistolen. Euan und ich mußten mit Leihwaffen zurechtkommen - unsere Pistolen waren in Londonderry zurückgeblieben. Das spielte jedoch keine große Rolle; viele Leute glauben, Soldaten des Regiments seien in bezug auf ihre Waffen sehr pingelig, aber das stimmt nicht. Hat man die Gewißheit, daß eine Pistole fehlerfrei funktioniert und den Punkt trifft, auf den man zielt, ist man schon zufrieden.
    Auf dem Schießstand machte jeder von uns, was er für notwendig hielt. Die anderen vier wollten sich nur davon überzeugen, daß die Magazine funktionierten und die Pistolen den Transport in der Waffenkiste unbeschädigt überstanden hatten. Das wollten Euan und ich auch, aber wir mußten zusätzlich feststellen, wie unsere neuen Waffen sich bei verschiedenen Schußweiten verhielten. Nachdem wir die Magazine rasch nacheinander leergeschossen hatten, um ganz sicher zu sein, daß keine Ladehemmung auftrat, schossen wir aus fünf, zehn, fünfzehn und zwanzig Metern Entfernung auf Pappkameraden. Dabei stellten wir beispielsweise fest, daß wir aus fünfzehn Metern auf die Schultern zielen mußten. Bei dieser für eine Pistole ziemlich großen Schußentfernung trafen die nach unten sinkenden Geschosse die unteren Rippen und hätten den Mann außer Gefecht gesetzt. Jede Pistole ist anders, deshalb brauchten wir eine Stunde, um uns unserer Sache ganz sicher zu sein.
    Als wir fertig waren, dachten wir gar nicht daran, unsere Waffen zu zerlegen, um sie zu reinigen. Wozu auch, wenn sie tadellos funktionierten? Wir benutzten nur eine Bürste, um die Kammer von Kohlenstoffablagerungen zu befreien.
    Als nächstes waren wir in der Stadt unterwegs, um uns die Meldepunkte einzuprägen, wobei wir gleichzeitig unsere Funkgeräte überprüften und feststellten, ob es irgendwelche Funklöcher gab. Damit waren wir noch beschäftigt, als Alpha sich gegen 14 Uhr plötzlich

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