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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Witze oder die Tatsache lachten, daß er ständig welche machte. Wer, zum Teufel, war dieser Mann? Dies hätte eine unserer ernstesten Einsatzbesprechungen sein müssen. Aber Simmonds schien das gleichgültig zu sein - oder er war so mächtig, daß niemand es wagen würde, ihn zu kritisieren. Jedenfalls war bereits abzusehen, daß seine Anwesenheit in Gibraltar ein wirklicher Bonus sein würde.
    Simmonds lächelte nicht mehr. »Nach unseren Erkenntnissen ist der Bombenanschlag für irgendeinen Tag dieser Woche geplant. Aber bisher deutet nichts darauf hin, daß McCann oder Savage Belfast verlassen wollen.«
    Damit hatte er allerdings recht. Ich hatte die beiden erst gestern abend stinkbesoffen vor einer Bar in der Falls
    Road gesehen. Sie hatten nicht den Eindruck erweckt, schon reisebereit zu sein. Oder vielleicht hatten sie sich diesen letzten feuchtfröhlichen Abschied vor dem Einsatz in Gibraltar gönnen wollen.
    »Daraus ergeben sich für uns verschiedene Probleme.« Simmonds sprach jetzt ohne seine Notizen weiter. Bedeutete das, daß er keine Scherze mehr machen würde? Sein Tonfall war jedenfalls schärfer geworden.
    »Was sollen wir mit diesen Leuten anfangen? Versuchen wir zu früh, sie unterwegs abzufangen, hätten andere PIRA-Teams Gelegenheit, den Anschlag zu verüben. Reisen die Terroristen über Malaga an und bleiben bis zur letzten Minute auf spanischem Gebiet, gibt es keinerlei Garantie dafür, daß die Spanier sie uns ausliefern - nicht nur wegen des Disputs um Gibraltar, sondern vor allem deshalb, weil der Tatvorwurf gegen die PIRA--Leute nur auf Verschwörung lauten könnte, was ziemlich dünn wäre. Daher, Gentlemen, müssen wir sie in Gibraltar verhaften.« Der Projektor wurde ausgeschaltet, so daß Simmonds’ Gesicht nur noch von unten durch die Beleuchtung des Rednerpults erhellt wurde. »Und daraus ergeben sich drei Operationen. Erstens können wir sie beim Grenzübertritt nach Gibraltar verhaften. Das ist leichter gesagt als getan; wir wissen möglicherweise nicht einmal, welchen Wagen sie fahren. Wir hätten nur ungefähr zehn bis fünfzehn Sekunden Zeit für eine positive Identifizierung und die anschließende Festnahme. Bei Leuten, die in einem Auto sitzen und wahrscheinlich bewaffnet sind, kann das verdammt schwierig sein. Die zweite Möglichkeit ist, das
    Team zu verhaften, sobald es in die Nähe des Platzes kommt. Aber auch das setzt voraus, daß wir vorgewarnt sind, damit eine positive Identifizierung möglich ist, und daß das Team nach dem Grenzübertritt zusammenbleibt. Deshalb haben wir uns vorerst für die dritte Möglichkeit entschieden, die der Grund für die gegenwärtige Besprechung ist.«
    Er trank einen Schluck Tee und bat darum, die Raumbeleuchtung einzuschalten.
    »Der Security Service setzt Überwachungsteams ein, um die PIRA-Leute in Gibraltar zu identifizieren.« Während Simmonds weitersprach, sah er zu den jeweiligen Gruppen hinüber. »Die beiden Soldaten, die eben aus der Provinz eingetroffen sind, müssen die Verdächtigen einwandfrei identifiziert haben, bevor die Zivilbehörden die Durchführung des Unternehmens ans Militär abgeben. Sobald feststeht, daß der Sprengsatz an Ort und Stelle ist, nehmen die vier Männer unseres CT- Teams notfalls mit Waffengewalt die Verhaftung vor.«
    Die beiden Soldaten, die eben aus der Provinz eingetroffen sind. Jetzt verstand ich, wen Simmonds meinte. Das waren Euan und ich.
    »Nach der Festnahme«, fuhr er fort, »werden die PIRA-Leute den Zivilbehörden übergeben. Das Team kann selbstverständlich darauf vertrauen, nicht vor Gericht aussagen zu müssen. Die beiden Akteure aus der Provinz greifen unter keinen Umständen ein und nehmen vor allem keine, ich wiederhole, keine Verhaftung vor. Den Grund dafür brauche ich Ihnen wohl nicht zu erklären?«
    Simmonds rang sich ein Lächeln ab. »Das war’s fürs erste, Gentlemen.« Er wandte sich an Frank, den Regierungskommandeur. »Francis, wir fliegen in zehn Minuten zum RAF Lyneham ab, wo eine Hercules für uns bereitsteht, nicht wahr?«
    Knapp drei Stunden später saß ich mit Euan, der sich über einen schwarzen Fleck auf seinen neuen Sportschuhen ärgerte, in einer C-130-Hercules. Kev war damit beschäftigt, die Waffenkiste und die Munition zu kontrollieren - und die Sanitätstaschen, die mir persönlich wichtiger waren. Sollte ich angeschossen werden, wollte ich sofort eine Infusion mit Blutplasma bekommen können.
    Wir landeten am Donnerstag, den 3. März 1988, gegen 23

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