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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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meldete: »An alle, sofort hierher zurückkehren.«
    Simmonds, der schon im Besprechungsraum war, stand sichtlich unter Druck. Wie wir alle hatte er nur wenig Schlaf bekommen. Er hatte einen Zweitagebart, und sein Haar wirkte ungekämmt. Irgend etwas lag in der Luft; die Betriebsamkeit und der Gerätelärm im Hintergrund waren auffällig stärker. Simmonds hatte ungefähr zwanzig Zettel in der Hand. Seine Assistenten steckten ihm weitere zu, während er sprach, und verteilten dann photokopierte Verhaltensmaßregeln an uns. Darin las ich erstmals, daß das Unternehmen jetzt unter dem Decknamen Flavius lief.
    »Vor ziemlich genau eineinhalb Stunden«, sagte er, »haben Savage und McCann die Paßkontrolle auf dem Flughafen in Malaga passiert. Die beiden sind aus Paris gekommen und von Farrell abgeholt worden. Wir haben keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist. Nun ist das Team komplett. Es gibt nur ein kleines Problem - die Spanier haben die drei aus den Augen verloren, als sie mit einem Taxi weggefahren sind. Sicherheitshalber postieren wir bereits jetzt zusätzliche Aufpasser an den Grenzübergängen. Ich habe keinerlei Grund zu der Annahme, daß der Anschlag nicht wie geplant stattfinden soll.«
    Er machte eine Pause und musterte uns nacheinander. »Erst vor wenigen Minuten habe ich zwei sehr wichtige Informationen erhalten. Erstens: Die Akteure werden kein Auto benutzen, um im Zielgebiet einen Parkplatz für ihren Anschlag zu blockieren. Dazu müßten sie zweimal mit einem Auto über die Grenze nach Gibraltar fahren, und nach unseren Erkenntnissen wollen sie dieses Risiko nicht eingehen. Deshalb müssen wir annehmen, daß der Wagen, mit dem die drei nach Gibraltar kommen, auch den Sprengsatz enthält. Zweitens: Damit ganz
    sichergestellt ist, daß die Autobombe im genau richtigen Augenblick hochgeht, soll sie durch eine tragbare Fernzündung zur Detonation gebracht werden. Denken Sie daran, Gentlemen, jedes Mitglied des Teams oder alle drei können im Besitz dieser Fernzündung sein. Diese Bombe darf nicht hochgehen. Sie könnte Hunderte von Menschenleben gefährden.«
    Das tosende Donnern der Schubumkehr der vier
    Triebwerke eines landenden Flugzeugs ließ mich aufschrecken. Es war kurz nach sechs Uhr. Ich hatte knapp drei Stunden geschlafen. Draußen war es noch fast dunkel, aber der Regen hatte ziemlich nachgelassen. Ich beugte mich nach hinten. »Los, Kelly, aufwachen!« Als ich sie an der Schulter wachrüttelte, ächzte sie verschlafen. »Oh ... okay, bin schon wach.« Dann setzte sie sich auf und rieb sich die Augen.
    Sobald Kelly sich gekämmt hatte, stiegen wir mit der Reisetasche aus, und ich sperrte den Wagen ab, nachdem ich mich davon überzeugt hatte, daß nirgends etwas Interessantes herumlag. Was ich jetzt unter keinen Umständen brauchen konnte, war ein Parkwächter, der sich für meinen Mehrzweckdietrich interessierte. Wir gingen zur Haltestelle hinüber und brauchten nicht lange auf einen Shuttle-Bus zu warten, der uns zum Abfluggebäude brachte.
    In dem großen Terminal sah es aus wie auf jedem Flughafen um diese Zeit am frühen Morgen. An den Schaltern der Fluggesellschaften standen schon viele Geschäftsreisende an. Einige junge Leute, die offensichtlich viel zu früh zum Flughafen hinausgefahren waren, schliefen in ihren Schlafsäcken, die über drei, vier Sitze hinweg ausgebreitet waren, und hatten riesige Rucksäcke neben sich stehen. Männer in Overalls schoben mit mechanischen Bewegungen wie Zombies Reinigungsmaschinen über die gefliesten Böden.
    Oben an der Rolltreppe nahm ich das kostenlose Flughafenmagazin aus einem Ständer. Ein Blick auf die Abflugpläne im hinteren Teil des Magazins zeigte, daß es vor 17 Uhr keinen Direktflug nach England gab. Also stand uns heute ein langer Tag bevor.
    Ich betrachtete Kelly kritisch und stellte fest, daß wir uns beide waschen mußten. Wir fuhren mit der Rolltreppe zum Ankunftsbereich hinunter. Ich warf ein paar Münzen in einen Automaten und kaufte Seife und Papierhandtücher zur Ergänzung unseres Waschzeugs. Damit verschwanden wir in der nächsten Behindertentoilette.
    Während ich mich rasierte, wusch Kelly sich oberflächlich das Gesicht. Ich wischte ihre Stiefel mit Klopapier sauber, schüttelte ihren Mantel aus, kämmte sie noch einmal und faßte ihr Haar mit einem Gummiband zusammen, damit es ordentlich aussah. Nach einer halben Stunde sahen wir ganz passabel aus. Auch die Narben in meinem Gesicht begannen schon zu verheilen. Ich

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