Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
Euan nein zu sagen.
    »Es ist nicht für lange.« Dann ließ ich als gemeinem Kerl die Falle zuschnappen. »Du magst Euan, nicht wahr?«
    Sie nickte zögernd.
    »Es ist nur für eine Nacht. Ich rufe dich sowieso an; wir können abends miteinander reden.«
    Sie wirkte ziemlich unglücklich. Schließlich hatte ich ihr versprochen, sie nie mehr allein zu lassen. Dann fiel mein Blick auf mein Mobiltelefon und brachte mich auf eine Idee. »Was hältst du davon, wenn ich dir mein Telefon mitgebe? Paß auf, ich zeige dir, wie es funktioniert.« Ich führte ihr die Bedienung vor. »So, jetzt kannst du’s gleich selbst ausprobieren. Wenn du weißt, wie es funktioniert, kannst du’s heute nacht unter dein Kopfkissen legen.«
    Ich sah zu Euan hinüber und bemühte mich, ihn einzubeziehen. »Weil sie ihr eigenes Zimmer bekommt, stimmt’s?«
    »Richtig, sie bekommt ein eigenes Zimmer - das mit Blick auf den Schafpferch.«
    »Und in ihrem Zimmer steht auch ein Fernseher, stimmt’s?« fragte ich weiter.
    »Klar«, bestätigte er nickend, während er sich vermutlich fragte, wo er den Fernseher herbekommen sollte.
    Schließlich stimmte Kelly doch zu; sie war keineswegs begeistert, aber das verlangte auch niemand. Ich schaltete das Mobiltelefon ein, tippte meine PIN ein und gab es ihr. »Wenn ihr angekommen seid, steckst du das
    Ladegerät ein, dann funktioniert es weiter, okay?«
    »Okay.«
    »Nachts legst du das Telefon unter dein Kopfkissen, damit du das Klingeln bestimmt hörst. Verstanden?«
    »Ja, ja, schon gut.« Sie begriff jetzt, daß ihr eindeutig keine andere Wahl blieb.
    »Hör zu, wenn wir aufs Land fahren, müssen wir die Teddybären reisefertig machen«, sagte Euan. »Wie heißen sie? Sind sie schon mal mit dem Zug gefahren?«
    Damit hatte er bei Kelly den richtigen Ton getroffen. Wir gingen nach unten und fuhren mit einem Taxi zum Bahnhof Paddington.
    38
    Wir kauften für Kelly Eiscreme, Süßigkeiten und Limonade, nur um sie von der bevorstehenden Reise abzulenken. Sie überlegte noch, welches Comic-Heft sie wollte, als Euan nach einem Blick auf seine Uhr sagte: »Bald ist es soweit, Kumpel.«
    Ich begleitete sie auf den Bahnsteig und umarmte Kelly an der Waggontür. »Ich rufe dich heute abend an, Kelly. Ehrenwort!«
    Als sie einstieg, sahen Jenny und Ricky mich aus dem Virgin-Rucksack auf ihrem Rücken an. »Okay.«
    Der Schaffner ging den Zug entlang und schloß die Türen. Euan ließ das Fenster herunter, damit Kelly winken konnte.
    »Nick?« Sie beugte sich aus dem offenen Fenster und winkte mich zu sich, als wollte sie mir noch etwas ins Ohr flüstern.
    »Was?« Ich brachte mein Gesicht nahe an ihres heran.
    »Das!« Sie schlang ihre Arme um meinen Hals, zog mich an sich und drückte mir einen dicken Kuß auf die Backe. Ich war so verblüfft, daß ich einfach nur dastand.
    Der Zug fuhr an.
    »Also, dann bis morgen!« rief Euan noch. »Mach dir keine Sorgen um uns. Wir kommen schon zurecht!«
    Als der Zug langsam aus dem Bahnhof rollte, hatte ich dasselbe schmerzliche Gefühl wie in dem Augenblick, in dem Pats Leiche in den Krankenwagen verladen worden war, aber diesmal wußte ich nicht, warum. Schließlich geschah das nur zu ihrem Besten, und Kelly war in sicheren Händen. Ich zwang mich dazu, das Ganze als ein weiteres gelöstes Problem zu betrachten, und machte mich auf den Weg zu den Münztelefonen.
    Vauxhall erkundigte sich sehr geschäftsmäßig: »Nebenstelle, bitte?«
    »Zwo-sechs-eins-zwo.«
    Nach kurzer Pause meldete sich eine Stimme, die ich sofort erkannte: »Zwo-sechs-eins-zwo, hallo.«
    »Hier ist Stone. Ich habe, was Sie brauchen.«
    »Nick! Wo sind Sie?«
    Ich steckte den Zeigefinger ins rechte Ohr, als die Lautsprecherstimme eine Zugabfahrt ankündigte.
    »Ich bin in England.« Eine überflüssige Feststellung, weil er selbst hören konnte, daß der Zug nach Exeter in Kürze abfahren würde.
    »Ausgezeichnet.«
    »Ich muß Sie dringend sprechen.«
    »Gleichfalls. Aber ich bin hier bis nach Mitternacht eingespannt.« Er überlegte kurz. »Vielleicht können wir uns auf einem Spaziergang unterhalten. Wie wär’s mit morgen früh um halb fünf?«
    »Wo?«
    »Ich komme vom U-Bahnhof. Sie finden mich bestimmt.«
    »Wird gemacht.«
    Ich hängte den Hörer mit dem Gefühl ein, daß die Würfel nun endlich einmal mich begünstigten. Kelly war in Sicherheit, Simmonds hatte ganz zugänglich gewirkt. Mit etwas Glück konnte ich in ein paar Stunden aus diesem ganzen Schlamassel heraus sein.
    Im Hotel

Weitere Kostenlose Bücher