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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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machten einen Rundgang und erkundeten dabei das Einkaufszentrum, ohne daß sie etwas davon merkte.
    »Was suchen wir, Nick?«
    »Ein Geschäft, das Kameras und Telefone verkauft.«
    Wir setzten unseren Rundgang fort, bis wir schließlich eines im Erdgeschoß entdeckten. Dort kaufte ich ein Ladegerät für das Mobiltelefon. Kelly beschloß, doch
    kein weiteres Geschenk für Melissa zu brauchen, sondern verkündete, sie werde einfach nur die Freundschaftsarmbänder von zu Hause holen. Ich äußerte mich nicht dazu.
    Um fünf vor vier zog ich das Mobiltelefon aus der Tasche und schaltete es ein. Ladezustand und Signalstärke waren in Ordnung. Ich war bereit.
    Um zehn nach vier begann es zu klingeln. Ich drückte die Empfangstaste. »Hallo?«
    »Ich bin’s.«
    »Wo bist du?«
    »Telefonzelle.«
    »Ich möchte, daß du pünktlich um fünf Uhr in die Landside Mall in Alexandria kommst. Du betrittst sie durch JCPenney, gehst zum Mittelteil, fährst mit der Rolltreppe in den zweiten Stock und gehst in Richtung Sears weiter. Bis dahin alles klar?«
    Am anderen Ende entstand eine Pause, als
    rekapituliere er meine Anweisungen. »Okay.«
    »Auf der linken Seite liegt das Restaurant Roadhouse. Dort gehst du rein und holst zwei Tassen Kaffee. Ich komme dann zu dir.«
    »Bis später.«
    Ich schaltete das Gerät aus.
    »Wer ist das gewesen?« fragte Kelly.
    »Erinnerst du dich, daß ich von Pat erzählt habe? Wir treffen uns später - das ist gut, nicht wahr? Willst du jetzt zu Kids Have Fun?«
    Sie würde dort abgeliefert werden, ob sie wollte oder nicht. Falls Pat mich reinlegte, würde es hier bald von
    Polizisten wimmeln.
    Ich füllte den Vordruck mit den Namen aus, die wir im Motel angegeben hatten. Kelly studierte bereits die Hindernisbahn mit Polstern und großen Plastikbällen, die jeden Sturz abmilderten. Außerdem gab es überall Videobereiche, in denen Unmengen von Filmen gezeigt wurden, einen Saftspender und natürlich Toiletten. Alles schien gut durchorganisiert zu sein, und der Andrang war groß. Ich sah auch die Betreuer, die mit den Kindern Spiele spielten und ihnen Zauberkunststücke vorführten. Kelly würde sich sicher gut amüsieren. Natürlich bestand die Gefahr, daß sie etwas ausplauderte, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich zahlte für sie und erhielt für zwanzig Dollar Einsatz den Zauberschlüssel, mit dem ich mein Kind wieder abholen konnte.
    »Soll ich anfangs noch bleiben?« fragte ich sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das geht nicht, hier dürfen nur Kinder rein.« Damit zeigte sie auf eine große Warntafel an der Wand: Achtung, Eltern, kommen Sie bitte den Spielgeräten nicht zu nahe - Sie könnten darüberfallen und sich weh tun!
    Ich kauerte vor ihr nieder und sah ihr in die Augen. »Denk daran, du heißt heute Josie, nicht Kelly. Das ist ein großes Geheimnis, okay?«
    »Ja, okay.« Sie war zu sehr damit beschäftigt, die Spielgeräte zu begutachten.
    »Ich komme bald zurück. Du weißt, daß ich immer zurückkomme, nicht wahr?«
    »Klar doch.« Sie wollte nur noch weg. Ihr Gesicht war mir zugekehrt, aber ihr Blick ging an mir vorbei. Das schien mir ein gutes Zeichen zu sein, als ich Kids Have Fun verließ.
    Ich fuhr mit den Rolltreppen in den zweiten Stock hinauf, setzte mich in einem Café an einen Ecktisch und bestellte einen Espresso und eine Cremeschnitte.
    Ich wußte, daß Pat mich nicht suchen würde, falls er sich verspätete. Statt dessen würde er genau eine Stunde am angegebenen Treffpunkt warten. Tauchte ich nicht auf, würde er morgen zur selben Zeit wiederkommen. Das ist der Vorteil einer Zusammenarbeit mit Leuten, die man kennt.
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Zwei Minuten vor fünf - oder zwei Minuten vor acht Uhr morgens in Bagdad. Ein Blick die Rolltreppe hinunter zeigte mir, wo die zu JCPenney führende Achse vom Zentralbereich abzweigte. Von meinem Platz aus konnte ich auch die Eingänge von Sears und dem Restaurant Roadhouse beobachten.
    Zwei Minuten nach fünf sah ich Pat unter mir aus Richtung JCPenney herankommen. Er schlenderte in brauner Bomberjacke aus Leder, Jeans und Turnschuhen lässig und entspannt auf die Rolltreppen zu. Aus dieser Entfernung sah er wie früher aus, nur sein Haar schien oben etwas dünner geworden zu sein. Ich freute mich schon darauf, ihn damit aufzuziehen.
    Ich wußte, daß er JCPenney um Punkt fünf betreten hatte; ich wußte weiterhin, daß er sich unterwegs vergewissert haben würde, daß er nicht beschattet wurde, indem er frühzeitig auf den

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