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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Keine Ahnung, was hinter diesem
    Anschlag steckt. Hast du irgendeine Idee?«
    »In Washington hat’s Gerüchte über eine amerikanische Beteiligung an dem 1988 in Gibraltar durchgeführten Unternehmen gegeben.«
    »Was für eine Beteiligung?«
    »Das weiß ich nicht. Es hat irgendwas mit den Stimmen der irisch-amerikanischen Wähler und diesem ganzen Scheiß zu tun. Und vielleicht auch damit, daß die PIRA sich Geldmittel von Noraid verschafft, indem sie auf dem Drogenmarkt mitmischt.«
    Ich fragte mich, woher Pat das wußte. Vielleicht bezog er seine Drogen aus dieser Quelle. Der Gedanke daran machte mich traurig.
    Während Pat auch mein Baguette verschlang, überlegte ich angestrengt weiter. »Vielleicht ist das der Zusammenhang mit Kev«, sagte ich. »DEA, Drogen, was denkst du?«
    »Schon möglich. Die Briten kritisieren die Amerikaner seit Jahren, weil Noraid die PIRA finanziell unterstützt, aber die Yankees wissen, daß mit ihren Millionen irischamerikanischer Wähler nicht zu spaßen ist.«
    Ich lehnte mich zurück und musterte ihn prüfend. »Darf ich fragen, woher du das alles weißt?«
    »Wissen ist zuviel behauptet. Ich habe nur gehört, daß die PIRA Kokain kauft und dann streckt, sobald sie das Zeug aus den USA rausgebracht hat. Diese Geschichte macht seit vielen Jahren die Runde, daran ist nichts Neues. Aber vielleicht ist das ein guter Ausgangspunkt für dich. Scheiße, ich meine, du bist doch der Intelligenzler, nicht ich.«
    Das klang vernünftig. Haben Terroristen etwas Geld übrig, kaufen sie natürlich Drogen, strecken sie und erzielen damit schöne Gewinne. Und die US-Regierung wird sich hüten, gegen die Hilfsorganisation Noraid vorzugehen, denn das wäre politischer Selbstmord gewesen. Aber wenn sich beweisen ließ, daß Noraid in den Drogenhandel verwickelt war, sah die Sache anders aus. Vielleicht hatte Kev gegen die PIRA gearbeitet und war von ihr beseitigt worden.
    »Glaubst du, daß Kev irgendeiner Sauerei auf der Spur gewesen ist?« fragte ich Pat. »Oder daß er vielleicht sogar in sie verwickelt gewesen und deshalb liquidiert worden ist?«
    »Keine Ahnung, Kumpel. Von solchen Sachen kriege ich bloß Kopfschmerzen.« Er machte eine Pause. »Also, raus damit, was brauchst du?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Cash.«
    Er legte den Rest meines Baguettes hin, zog seine Geldbörse hervor und gab mir eine Bankkarte. »Auf diesem Konto sind ungefähr dreitausend Dollar«, erklärte er mir. »Es ist ein Sparkonto, von dem du jederzeit abheben kannst, soviel du brauchst. Was ist mit der Kleinen? Was wird aus ihr?«
    »Ihr geht’s gut, Kumpel. Sie ist bei mir.«
    Falls er mich verraten wollte, hatte ich damit wenigstens angedeutet, daß ich mir dieser Möglichkeit bewußt war und Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte.
    »Vielen Dank für alles, Kumpel«, sagte ich. »Für die Karte und dafür, daß du prompt gekommen bist.« Ich hatte gewußt, daß er mir helfen würde, aber ich wollte nicht, daß er dachte, ich hielte alles für selbstverständlich.
    »Also, du kannst dich darauf verlassen, daß ich dich nicht in die Scheiße reinziehe«, fuhr ich fort. »Ich kompromittiere dich bestimmt nicht, aber ich brauche noch etwas. Kannst du mich heute abend noch mal anrufen? Ich muß mich hinsetzen und darüber nachdenken, was ich zu tun habe.«
    »Gegen halb zehn?«
    Ich nickte lächelnd. Im nächsten Augenblick hatte ich den zweiten guten Einfall dieses Tages. »Kennst du irgendwelche Sinn-Fein- oder PIRA-Adressen in
    Washington?«
    »Nein, aber ich kann nachfragen. Woran denkst du?«
    »Ich muß rausbekommen, ob es eine Verbindung zwischen der PIRA und den Leuten gibt, die mich umzulegen versuchen - und die vermutlich Kev liquidiert haben. Könnte ich kontrollieren, wer bei einer
    bestimmten Adresse ein und aus geht, wäre das immerhin schon ein Anfang. Ergibt sich etwas, könnte ich vielleicht reingehen und mich ein bißchen umsehen.«
    Pat verschlang den Rest meines Baguettes.
    »Vorsichtig, Kumpel, dabei kannst du leicht unter die Räder kommen.«
    »Keine Angst, mir passiert nichts. Okay, ich bleibe hier. Ich lasse dir zehn Minuten Vorsprung, bevor ich gehe. Das Mobiltelefon ist ab fünf vor halb
    eingeschaltet.«
    »Kein Problem, wir telefonieren. Alles Gute!«
    Pat stand auf und pickte ein paar Schinken- und
    Käsestückchen aus dem Baguettekorb.
    »Sherry, was?« fragte er. »Wie sieht sie aus? Sie hat wohl Sehnsucht nach mir?« Dann ging er davon, und die Rollbewegung seiner Schultern

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