Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel
beeilen, dass ich hart und aggressiv zupacken, sie mir schnappen und mit ihr verschwinden musste, bevor mein neuer Freund unten im ersten Stock sich als Entfesselungskünstler erwies.
Ich horchte ein paar Sekunden an der Tür - für den Fall, dass sie mich erwartete und gerade ihre HK53 durchlud. Dann legte ich mit meiner Maglite im Mund eine Hand auf die Klinke und öffnete lautlos die Tür.
Im Bett lag eine kleine Gestalt, die ich sofort als Sarah erkannte. Ich roch den vertrauten Duft ihres Deodorants. Sie benutzte irgendeinen französischen Stift, weil handelsübliche Sprays angeblich Flecken auf ihren Sachen zurückließen.
Ich bewegte mich langsam auf sie zu. Ihre Jeans lagen in einem unordentlichen Haufen auf dem Fußboden. Auf dem Nachttisch sah ich neben einem Glas Wasser eine Packung Kopfwehtabletten liegen.
Ich würde sie so brutal anfassen müssen, dass sie glaubte, sie werde von einem halben Dutzend Leute überfallen. Ich musste sie verwirren, sie ängstigen und einschüchtern, denn eines war klar: Falls mir das nicht gelang, war sie leicht im Stande, mich umzubringen.
Ich bewegte mich auf sie zu, hielt den Tazer in der linken Hand, hatte die Pistole in der Rechten und erreichte durch eine Veränderung meiner Kopfhaltung, dass der schmale Lichtstrahl der Maglite auf ihren Kopf gerichtet blieb. Das Prasseln des Regens gegen das Fenster übertönte meine Schritte.
Sie begann sich umzudrehen, und ihre Augen reagierten auf die Helligkeit, als ich den letzten Schritt machte, meine Pistole aufs Bett fallen ließ und Sarah mit der freien Hand den Mund zuhielt. Sie stieß einen erstickten Schrei aus und wehrte sich gegen mich und den blutbefleckten Handschuh zwischen ihren Lippen. Als sie um sich schlug, traf ihre Hand die Taschenlampe, die schmerzhaft seitlich über meine Zähne schrammte. Ich hörte, wie die Pistole vom Bett auf den Fußboden polterte. Ich schaltete den Tazer ein und sah, wie ihre Augen sich erschrocken weiteten, als sie den Lichtbogen keine Handbreit vor ihrer Nase zwischen den Elektroden überspringen sah. Im nächsten Augenblick fing sie an, sich mit wütender Energie so heftig zu wehren, dass ich fast glaubte, sie habe einen Anfall.
Sie bekam den Stromstoß in die Achselhöhle. Er schoss mit 100000 Volt durch ihren Körper und machte sie sofort kampfunfähig. Während sie krampfhaft zuckte, hatte ich Mühe, ihr weiter den Mund zuzuhalten, um ihre Schreie zu ersticken. Die Bettfedern quietschten, als hätten wir wilden Sex miteinander. Fünf Sekunden später war Sarah schlapp wie eine Stoffpuppe und sank leise stöhnend aufs Bett zurück. Aber das würde nicht lange vorhalten.
Vor allem brauchte ich die Pistole. Ich nahm die Maglite aus dem Mund, angelte die Pistole unter dem Bett hervor und steckte sie in meinen Hosenbund. Während mir ein schwaches Hüsteln zeigte, dass Sarah wieder zu sich kam, zog ich die beiden abgeschnittenen Hemdsärmel aus den hinteren Taschen meiner Jeans. Sie hüstelte wieder, diesmal etwas kräftiger, und ich betrachtete sie. Sie hatte bei unserem Kampf die Bettdecke weggestrampelt und lag jetzt - nur mit einem weißen T-Shirt und einem weißen Slip bekleidet - wie ein Seestern auf der Matratze. Draußen hatte der Wind wieder aufgefrischt. Ich hörte, wie er den Regen noch stärker gegen die Fenster peitschte.
Als ich die Taschenlampe wieder im Mund hielt, begann ich bald zu sabbern und zu schnaufen wie Bossmann unten im ersten Stock. Ich öffnete ihr mit Gewalt den Mund und fing an, den ersten Ärmel hineinzustopfen. Sie war gerade genug bei Bewusstsein, um wahrzunehmen, was ich machte, und wehrte sich nach Kräften. Ich musste ihr mit dem Tazer einen weiteren Stromstoß von zwei bis drei Sekunden Länge verpassen und bekam meine Finger gerade noch rechtzeitig aus ihrem Mund, bevor der erste Krampf ihn zuschnappen ließ.
Sobald ihr Körper wieder schlaff war, stopfte ich ihr den restlichen Ärmelstoff in den Mund, der damit ganz ausgefüllt war. Dann nahm ich den zweiten Ärmel, legte ihn ihr über den Mund und verknotete ihn hinter ihrem Kopf mit einem Doppelknoten. Nun würde sie keinen Ton mehr von sich geben.
Ich zog den Gürtel aus ihren Jeans und benutzte ihn, um ihr die Hände vor dem Körper zu fesseln. Damit war sie zum Abmarsch bereit - und ich beinahe auch. Ich musste nur noch alles von ihren Papieren zusammenraffen, was ich in der Eile finden konnte. Ein T104 bedeutete, dass keine Spuren zurückbleiben durften, und das war nicht einfach,
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