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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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zwei Minuten!«, antwortete Reg 2. »Ich brauche euer Plasma.« Während er mit seiner Waffe in der Hand aufsprang, um die Behälter einzusammeln, schraubte ich die Verschlusskappe von der Armkanüle ab und verband den dünnen IV-Schlauch mit der Kanüle.
    Sarahs Hand verschloss weiter Glens Brustwunde. Ich hörte sie tief Luft holen, bevor sie sich über den Verwundeten zu mir hinüberbeugte. »Hör zu, Nick«, flüsterte sie. »Komm, wir lassen sie allein weitermachen, wir hauen ab!«
    Sie hatte natürlich Recht. Zu zweit wären unsere Chancen erheblich besser gewesen.
    Aber ich ignorierte sie, kümmerte mich weiter um Glen und drückte die Flasche leicht zusammen, damit das Blutplasma schneller in seinen Körper gelangte. Sarahs Flüstern wurde drängender: »Los, komm schon, Nick. Schließlich werden sie dafür bezahlt, dass sie das hier riskieren. Und du wirst dafür bezahlt, mich zu beschützen.«
    Glen musste gefährlich viel Blut verloren haben, aber er war bei Bewusstsein - gerade noch. »Sarah, gib mir dein Plasma, schnell!«
    Sie benutzte ihre freie Hand, um den Rucksack abzunehmen, in dem sie ihren Plasmabehälter hatte. Die erste Flasche war leer. Ich drehte die Schraubklemme zu. Inzwischen hielt Sarah ihre Flasche in der Hand. »Aufmachen!«, verlangte ich.
    Während ich die leere Flasche abzog, hörte ich, wie Sarah die Verschlusskappe mit den Zähnen öffnete. Sie gab mir den Behälter. Im Hintergrund wurde ständig geschossen, aber das Feuer kam wenigstens nicht näher.
    Reg 2 kam zurück. Er hatte sich die Plastikflaschen vorn in seinen Overall gesteckt und sank vor Anstrengung keuchend neben Glen zu Boden. Ich stieß die IV-Nadel durch die Verschlusskappe der neuen Flasche und öffnete die
    Schraubklemme. Reg 2 begutachtete inzwischen Glen.
    Plötzlich rief er: »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Er beugte sich über den Verwundeten, griff nach Sarahs Hand und riss sie weg.
    Während ein dünner Blutstrahl aus der Wunde spritzte, war ein Pfeifen zu hören, als entweiche Luft aus dem Ventil eines Autoreifens. Das Geschoss musste die Lunge verletzt haben, sodass bei jedem Atemzug Luft in den Brustraum austrat. Dadurch war der Innendruck so angestiegen, dass Lunge und Herz nicht mehr richtig arbeiteten. Sarah hätte Glen beobachten und seine Atmung, die durch den Druckanstieg
    gefährlich flach und langsam werden konnte, sorgfältig
    kontrollieren müssen.
    Reg 2 flippte beinahe aus. Er hielt Sarah am Arm gepackt und schüttelte sie durch. »Verdammtes Weibsbild! Können Sie nicht aufpassen? Was soll der Scheiß? Wollten Sie ihn vielleicht umbringen?«
    Sie schwieg, während das Pfeifen der entweichenden Luft schwächer wurde und schließlich ganz verstummte. Dann erinnerte sie ihn sehr ruhig daran, wer hier der Boss war: »Lassen Sie sofort meinen Arm los und kümmern Sie sich um ihn.«
    Reg 2 drückte Sarahs Hand wieder auf die Wunde. Glen war immer noch bei Bewusstsein, aber er verlor weiter Blut durch innere Verletzungen. Reg 2 beugte sich tief über ihn. »Zeig mir, dass du mich hören kannst, Kumpel ... zeig’s mir ...«
    Keine Antwort. »Wir bringen dich weg, Kumpel. Gleich transportieren wir dich ab. Okay? Okay?« Glens einzige Antwort war ein leises Stöhnen. Aber er hatte immerhin reagiert.
    Reg 2 musste ihn auf die Seite drehen, um den Beinverband kontrollieren zu können. Dabei tropfte Blut aus Glens Wunde über Sarahs Finger. Sie warf mir einen irritierten Blick zu, während ich die nächste Plasmaflasche anschloss. Sie wollte weg von hier.
    Die anderen tauchten nacheinander am Sammelpunkt auf. Jeder war außer Atem; keiner wusste genau, was schief gegangen war. »Sind alle da?« Reg 1 zählte seine Leute ab. Er kam zu uns herüber und blickte auf Glen herab. »Ist er transportfähig?«
    Reg 2 zuckte mit den Schultern. »Das stellt sich gleich raus, denke ich.« Er benutzte eine der großen Sicherheitsnadeln aus dem Verbandspäckchen, ums Glens Zunge an seiner Unterlippe zu befestigen. Glen, der nun bewusstlos war, spürte nichts davon. Die Nadel verhinderte, dass die Zunge des Bewusstlosen beim Transport nach hinten rollte und seine Luftröhre blockierte.
    Während die anderen ihre Ausrüstung für die nächste Etappe kontrollierten, flüsterte ich Sarah ins Ohr: »Die besten Chancen haben wir, wenn wir bei diesen Jungs bleiben. Meinetwegen brauchst du nicht mitzukommen, aber lass mir deinen Rucksack hier. Dann nehme ich ihn mit zurück.«
    Sarahs Gesichtsausdruck zeigte, dass sie wusste,

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