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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ist das Signal, also los!«
    Unser Wagen rollte an. Wir fuhren einige Meter weit durch den Mahlstrom aus Wind und Staub, bevor es um uns herum ruhiger wurde. Rote und weiße Leuchtfelder bezeichneten die abgesenkte Heckrampe, und der Frachtraum war in rotes Licht getaucht. Drei Lademeister, die Schulterhalfter, Kevlarwesten und Helme mit heruntergeklappten Visieren trugen, winkten uns mit Leuchtstäben in beiden Händen drängend zu sich heran. Als ob man uns zur Eile hätte antreiben müssen .
    Unser Previa rollte die Heckrampe hinauf, als führen wir an Bord einer Kanalfähre, und einer der Lademeister signalisierte dem Fahrer, wo er halten sollte. Dann kam der zweite Wagen die Rampe herauf. Sobald er sie hinter sich gelassen hatte, spürte ich, dass der Hubschrauber sich auf den
    Fahrwerksbeinen hob. Wenige Augenblicke später befand er sich im Schwebeflug.
    Wir schwebten noch kurze Zeit über der Landestelle, während die Lademeister die Räder unserer Fahrzeuge mit Ketten befestigten.
    Wir waren noch keine zwanzig Meter hoch, als ich spürte, dass der Hubschrauberbug sich leicht senkte, bevor die Maschine nach rechts abflog.
    Im Frachtraum brach Chaos aus. Die Regs sprangen aus den Fahrzeugen und brüllten die Lademeister an: »Weißes Licht! Wir brauchen weißes Licht!« Als irgendjemand den Schalter betätigte, standen wir plötzlich im gleißend hellen Schein zahlreicher Halogenleuchten.
    Das Innere des anderen Previa erinnerte an eine Szene aus Emergency Room. Glen lag weiter auf dem Rücken, aber die anderen hatten den Reißverschluss seines Overalls geöffnet, um die Einschusswunde freizulegen. Alles war voller Blut - sogar die Fenster.
    Reg 2 lief zu dem Lademeister, der kontrollierte, ob die Heckrampe sich richtig geschlossen hatte. Er brachte seinen Mund dicht an den Helm des anderen und brüllte so laut er konnte, während er auf den hinteren Previa zeigte: »Traumapack! Hol den Traumapack!«
    Nach einem Blick auf die mit Blut verschmierten Fenster stöpselte der Lademeister das Kabel der Bordsprechanlage an seinem Helm aus und spurtete in Richtung Bug davon.
    Jeder hatte hier seine Aufgabe; meine bestand nur darin, niemandem in die Quere zu kommen. Ich ließ Sarah, die mit ihrem Laptop beschäftigt war, auf dem Rücksitz des Previa sitzen und ging langsam nach vorn. Da ich wusste, wo an Bord einer Chinook die Thermosflaschen und Sandwiches verstaut waren, konnte ich wenigstens die Tea Lady spielen.
    Unterwegs kam mir der Lademeister entgegen, der den Traumapack - eine schwarze Nylontasche von der Größe eines kleinen Koffers - geholt hatte. Ich trat zur Seite und beobachtete, wie er im Weitertraben den Reißverschluss der Tasche aufzog. Dabei geriet er kurz aus dem Gleichgewicht, stolperte und musste sich mit der freien Hand am vorderen Wagen abstützen.
    In diesem Augenblick sprang Sarah mit ihrem Laptop samt Zuleitungskabel aus dem Previa. »Strom!«, kreischte sie den Lademeister an. »Ich brauche Strom !«
    Er wollte sie mit einer unwilligen Handbewegung wegschieben. »Lassen Sie mich durch, verdammt noch mal!«
    »Nein!« Sie schüttelte aufgebracht den Kopf und hielt ihn am Ärmel fest. »Strom!«
    Der Lademeister antwortete etwas, das ich nicht verstand, und deutete dabei nach vorn in Richtung Bug.
    Sarah hastete auf dem Weg ins Cockpit an mir vorbei. Sie war so von ihrer fixen Idee besessen, dass sie mich nicht einmal wahrnahm. Ich ging weiter bis zu dem Brandschott hinter dem Cockpit. Dort griff ich nach einer der großen Thermosflaschen, die hinter einem an der Wand befestigten Stück Frachtnetz steckten, und schraubte den Deckel auf. Sie enthielt keinen Tee, sondern Kaffee, der unglaublich aromatisch duftete.
    Als ich mich abwandte und mit der Thermosflasche in der Hand zu dem hinteren Previa zurückging, hörte ich über den Triebwerkslärm hinweg die frustrierten Stimmen der anderen. Zwei Plasmaflaschen wurden hochgehalten, und ein Kreis aus
    Männern mit verschwitzten, staubigen und blutbefleckten Gesichtern bemühte sich um Glen. Beim Näherkommen sah ich, dass sie dabei waren, ihm eine Schockhose anzuziehen. Sie glich einer dicken Thermohose, wie Skifahrer sie tragen, und konnte aufgepumpt werden, um die Beine bis zu den Hüften unter Druck zu setzen und so den Blutverlust zu verringern, damit Glens wichtige Organe besser mit Blut versorgt wurden. Das war nicht ungefährlich, weil zu starker Druck tödlich sein konnte.
    Reg 2 kämpfte unermüdlich weiter um Glens Leben. Er hielt ihm

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