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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Tage sehr genau besprochen. Aber nicht protokolliert, versteht sich. Wie denn auch, wenn nichts davon passiert war?
    Das hatte allerdings nicht viel zu sagen. Ich belog das Team, wobei ich mich an das Drehbuch hielt, das der gute Colonel mir zur Verfügung stellte. Ich traf mich jeden Abend mit ihm, und der Serbe kutschierte uns kreuz und quer durch London. »Sie brauchen jemanden, der Sie in Bezug auf die, sagen wir mal, delikateren Aspekte des Unternehmens berät, Nick«, hatte
    Lynn zutreffend gesagt. Ganz zu schweigen von dem noch delikateren T104, der nicht erwähnt werden durfte, weil die Ermittler gar nicht wissen würden, dass es solche Mordbefehle gab. Davon wussten nur Elizabeth, Lynn und kleine Handlanger wie ich. Die Ermittler wussten nicht einmal meinen Namen; sie kannten mich nur als »besoldeten Agenten«. Das war mir gerade recht.
    Lynn hatte mir bereits erklärt, der Auftrag sei an mich gegangen, weil man nur mir zugetraut habe, Sarah in Amerika aufzuspüren. Aber ich wusste, dass dahinter noch mehr steckte. Inzwischen war mir längst klar geworden, dass diese beiden Arschlöcher von Anfang an gewusst hatten, was Sarah vorhatte, und geglaubt hatten, ich würde so sauer auf sie sein, dass ich sie eiskalt liquidieren würde, ohne lange darüber nachzudenken.
    Sie hatten sogar gewusst, wo Sarah sich versteckt hielt, aber sie wollten, dass ich sie dort selbst fand. Sie hatten sich ausgerechnet, dass ich Sarah umso bereitwilliger liquidieren würde, wenn ich glaubte, sie durch eigene Anstrengung aufgespürt zu haben - und wenn alles, was ich dabei sah, ihre Darstellung zu bestätigen schien.
    Natürlich gab es noch immer ungeklärte Fragen. Beispielsweise konnte ich nicht herausbekommen, ob Metal Mickey auf Lynns Anweisung gehandelt hatte oder nicht. Schließlich hatte Lynn ihn als loyal bezeichnet. Aber wem gegenüber? Scheiße, wen kümmerte das? Mich ärgerte nur, dass diese Leute nie die Wahrheit sagten. Wozu hatten sie sich die Mühe gemacht, mir diesen ganzen Bockmist zu erzählen? Ich hätte ihren Auftrag auch durchgeführt, wenn ich von Anfang an die Wahrheit gewusst hätte. Ihre verdammten
    Spielchen machten mich wütend - und brachten mich in Gefahr, was noch schlimmer war.
    Natürlich hatte Sarahs Tod sich nicht auf die Gesamtlage ausgewirkt. Bin Laden war weiter als Terrorist aktiv. Jousef lieferte keine Informationen mehr, würde aber vermutlich in ein bis zwei Jahren wieder auftauchen. Und ich konnte noch immer nicht damit rechnen, fest angestellt zu werden: Man fürchtete, ich würde das Team negativ beeinflussen. Ich hatte versucht, wenigstens einen »Stoß« zu bekommen, indem ich behauptete, die Sache im Weißen Haus sei zwar eine mittlere Katastrophe gewesen, aber mein Eingreifen habe verhindert, dass der Präsident erschossen worden sei. Nun . in solchen Fällen muss man ein bisschen übertreiben. Das hatte nicht geklappt. Selbst der schwerhörigste alte Knacker hier im Pub musste ihr Lachen noch gehört haben. Das Einzige, was dieser Versuch mir einbrachte, war das Versprechen, mich liquidieren zu lassen, wenn ich auch nur ein einziges Wort über meine Erlebnisse in Amerika verlauten ließ.
    Meine größte Sorge war jetzt: Was würde ich in Zukunft tun? Ich musste zusehen, dass ich einen anständigen Haufen Geld zusammenbekam, damit ich es nicht mehr nötig hatte, mich von diesen Leuten bescheißen zu lassen. Vielleicht sollte ich mich einmal über die in Amerika ausgesetzten Belohnungen informieren. Gegen Geld Terroristen, weiße Rassisten und südamerikanische Drogenschmuggler zu jagen, wäre vielleicht gar nicht so übel gewesen. Vielleicht konnte ich auch versuchen, von den Mudschaheddin die Stinger-Raketen zurückzubekommen. Möglichkeiten gab es viele .
    Die Flasche war leer. An der Bar standen die Leute drei Reihen tief, und es dauerte eine Ewigkeit, ein neues Pils zu bekommen. Als ich mich wieder in die Sitznische zu meinem Kumpel setzte, achtete ich erneut darauf, dass niemand das hellgraue Plastikband um meinen Knöchel mit der fünf mal fünf Zentimeter großen Elektronikbox sah. Ich schaute nochmals auf die Uhr; etwas über zehn Minuten, bis die Erdnüsse verschwanden und die Speisekarten auf die Theke gelegt wurden. Nicht dass ich eine gebraucht hätte. Ich kannte sie längst auswendig.
    Ich dachte wieder an Sarah. Bei den Gesprächen mit Lynn hatte ich mehr über sie erfahren als in der ganzen Zeit, in der ich mit ihr zusammen gewesen war. Ich hatte immer das Gefühl

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