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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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unsichtbar zu sein. Als Nächstes musste ich kontrollieren, ob mein Mobiltelefon hier ein Netz fand. Falls ich sie sah, würde London davon erfahren müssen. Konnte ich mein Mobiltelefon nicht benutzen, musste ich den ganzen Tag hier ausharren und konnte erst abends verschwinden, um einen Ort zu suchen, an dem das Mobiltelefon funktionierte, oder zur nächsten Telefonzelle zu fahren. Dabei wäre ich nicht nur in Gefahr gewesen, entdeckt zu werden, sondern hätte das Ziel auch längere Zeit aus den Augen lassen müssen.
    Ich schaltete das Bosch ein, hielt eine Hand über das beleuchtete Display und wartete. Ich ließ dem Gerät eine Minute Zeit und beobachtete dabei das Haus. In der Toilette war es wieder dunkel, aber das Licht im Erdgeschoss brannte weiter. Ich wölbte meine Handfläche etwas, um das beleuchtete Display sehen zu können. Die Signalstärke wurde durch drei von vier möglichen Balken anzeigt, was völlig ausreichte. Ich schaltete das Telefon wieder aus.
    Dann blieb ich weitere fünf Minuten sitzen, um ein Gefühl für meine Umgebung zu bekommen. Im Haus ging jemand an dem Vorhangspalt vorbei. Ich wusste nicht, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war.
    Die Temperatur war um einige Grad zurückgegangen. Da ich mich nicht mehr bewegte, kam mir die Nacht recht frisch vor. Nicht wirklich kalt, aber überall dort, wo ich geschwitzt hatte - am Haaransatz und entlang der Wirbelsäule -, merklich kühl. Meine noch immer nassen Jeans fühlten sich unangenehm an, aber sie würden irgendwann von selbst trocknen. Als ich langsam aufstand, spürte ich nasskalten Baumwollstoff auf meiner Haut. Ich machte kehrt und bewegte mich in gerader Linie vom Haus weg; sobald ich eine ausreichend tiefe Senke erreichte, hielt ich direkt auf den See zu.
    Ich zog Rucksack und Sportbogen aus ihrem Versteck, überzeugte mich davon, dass der Bogen sicher befestigt war, und tastete die nähere Umgebung mit einer Hand ab, um sicherzugehen, dass ich nichts verloren hatte. Dann machte ich mich auf den Rückweg zu meinem Beobachtungsposten. Inzwischen war es kurz nach Mitternacht, was bedeutete, dass ich reichlich Zeit hatte. Hell würde es erst gegen fünf Uhr morgens werden.
    Meinen Rucksack legte ich dicht hinter dem Busch ab. Von diesem Augenblick an durfte nichts und niemand mehr vor dem Beobachtungsposten auftauchen, denn dort konnte der Feind es sehen.
    Ich öffnete die Seitentasche, nahm Gartenschere und Bindegarn heraus, hockte mich damit hinter den Busch und begann Äste abzuschneiden. Dabei kam ich mir wie Gärtner James vor, der die Rosen beschneidet. In Wirklichkeit versuchte ich ein möglichst kleines Loch in den Busch zu schneiden, um hineinkriechen zu können. Es hat keinen Zweck, einen Busch einfach auseinander zu drücken und sich hineinzuzwängen: Man verändert seinen Umriss, macht dabei Geräusche und kann drinnen weitere Bewegungen und Geräusche kaum vermeiden, weil man auf allen Seiten eingeengt ist. Will man sich in einem Busch verstecken, muss man’s richtig anfangen. Nachdem ich die ersten Zweige abgeschnitten hatte, band ich sie wie einen Blumenstrauß mit Garn zusammen. Ich gab noch einige Meter Bindegarn zu, schnitt es ab und legte das Zweigbündel beiseite.
    Meine schönen gelben Gartenhandschuhe brauchte ich doch nicht, weil der Busch keine Dornen hatte. Trotzdem war ich froh, dass ich sie gekauft hatte. Ich gehörte nicht zu den Leuten, die sich als Macho aufspielen mussten, wenn sie ein
    Versteck ausbauten. Wozu soll man sich Kratzer oder eine Schnittwunde zuziehen, wenn selbst kleine Verletzungen sich entzünden und einen behindern können? Braucht man Handschuhe und hat welche, sollte man sie benutzen. Zweck der Übung ist nicht, sich als harter Bursche zu beweisen, sondern in den Busch hineinzukommen.
    Ich ließ mir bewusst Zeit, arbeitete mich langsam in den Busch hinein vor und überlegte mir jeden Schnitt, um keinen Zweig wegzuschneiden, der eine auffällige Lücke hinterlassen konnte. Ich wollte keinen allzu geräumigen Tunnel schaffen; mir kam es nur darauf an, im Busch bis nach vorn kriechen zu können, um das Haus zu beobachten. Deshalb arbeitete ich mich bedächtig vor und schnippte hier und da einen Zweig ab. Was sich wegbiegen ließ, ohne abgeschnitten zu werden, ließ ich unberührt oder fixierte es mit Bindegarn; so blieb die mich tarnende Belaubung weitgehend erhalten.
    Nach fast einer Stunde war mein Tunnel fertig. Seitlich und in der Höhe hatte ich ungefähr fünfzehn Zentimeter

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