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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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meine Augen gewöhnten sich rasch ans schwache Sternenlicht.
    Dann ragte die Rückseite der Halle vor mir auf, und ich kletterte hinein. Sie hatte einen Betonboden, und die Stahlkonstruktion schien ein Dach aus Wellasbest zu tragen. Als ich langsam und vorsichtig in Richtung Betonmauer ging, hinter der die beiden Gebäude lagen, begann ich nach ungefähr 20 Schritten die dunklen Umrisse der in die Mauer eingelassenen Tür zu ahnen. An der Stirnseite der Halle blieb ich erneut stehen, um zu horchen. Kein Laut, nur das leise Säuseln des Windes.
    Nachdem ich fünf bis sechs Meter weit durch hohen Schnee gepflügt war, erreichte ich die Tür und sah sofort, dass meine stille Hoffnung enttäuscht werden würde. Das Metall war viel älter als das Tor an der Straße und mit einer abblätternden Rostschicht überzogen. Das Türblatt aus einer massiven Eisenplatte hatte verdeckte Angeln und kein von außen sichtbares Schloss. Ich drückte dagegen, aber es bewegte sich nicht im Geringsten.
    Ich wandte mich nach rechts, folgte der Betonmauer von der Straße weg und arbeitete mich 15 Meter weiter durch den Schnee voran. Meiner Schätzung nach musste ich jetzt gegenüber der Giebelseite des größeren Gebäudes hinter der Mauer angelangt sein.
    Ich legte die Sprengladungen im Schnee ab und entrollte das Seil, an dessen Ende ich das Palettenteil mit dem Ziegelstein gebunden hatte. Ich fasste das Knotenseil ziemlich kurz, schwang es wie ein Hammerwerfer um mich und ließ es mit so viel Schwung los, dass Holz und Ziegelstein über die Mauer fliegen mussten.
    Für die Highland Games würde ich mich nie qualifizieren können. Der ganze Krempel fiel mir wieder vor die Füße. Ich war eben dabei, das Seil für einen erneuten Versuch zu entwirren, als Autoscheinwerfer über die Mauer vor mir hinwegglitten.
    Ich sank auf die Knie und machte mich bereit, mich in den Schnee einzugraben. Dann merkte ich, dass ich auf den Knien liegend bereits darin eingegraben war.
    Die Scheinwerfer wurden heller, verschwanden dann für eine halbe Sekunde, als das Fahrzeug durch eine Bodenwelle fuhr, und leuchteten kurz in Richtung Himmel, bevor sie wieder über die Schneefläche huschten. Als sie näher kamen, erhellten sie das Innere der Halle, deren Stahlträger sich bewegende Schatten warfen.
    Das dumpfe Röhren eines schweren Dieselmotors verriet, dass ein Lastwagen oder Sattelschlepper in meine Richtung unterwegs war. Also konnte ich erleichtert aufatmen: Hatte die Maliskija es auf mich abgesehen, würde sie wohl kaum mit einem Massey Ferguson vorfahren.
    Das Motorengeräusch wurde lauter und das Scheinwerferlicht noch heller, als in der Lücke zwischen Halle und Betonmauer ein Traktor erschien. Er sah wie ein Überbleibsel aus einer sowjetischen Kolchose aus, und in seinem Fahrerhaus drängten sich weit mehr Silhouetten zusammen, als eigentlich darin Platz gehabt hätten. Vielleicht war die hiesige Dart-Mannschaft ins Hammer & Sichel unterwegs, um sich ein paar Wodkas zu genehmigen.
    Als Licht und Motorenlärm schwächer wurden, machte ich mich wieder an die Arbeit. Nach dem dritten Versuch segelte das Palettenteil endlich über die Mauer, während das Seilende mit den Sprengladungen sicher unter meinen Stiefeln verankert blieb. Das Seil ruckte, als das Gegengewicht seinen Flug beendete - vermutlich ein bis zwei Meter über dem Boden. Ich zog es langsam zu mir herunter und wartete auf den kleinen Widerstand, der anzeigen würde, dass das Palettenteil die jenseitige Mauerkrone erreicht hatte. Der Ziegelstein als Gegengewicht würde die Planke so an die Mauer drücken, dass sie sich unter der überspringenden Krone verhakte. Aus genau diesem Grund sind Gefängnismauern oben abgerundet, damit solche komischen Geräte keine Chance haben, sich unter der Krone zu verankern. MI9 hatte es wieder mal geschafft!
    Ich hielt das Seil straff, rechnete fast damit, dass der ganze Krempel jeden Augenblick von oben herunterkommen und mir auf den Kopf fallen würde, und belastete es langsam mit meinem ganzen Gewicht. Das billige Nylonseil dehnte sich knirschend, aber es hielt. Ich stemmte meine Füße gegen die Mauer, nutzte Vertiefungen in dem groben Beton als Tritte, hielt mich an den Seilknoten fest und begann den Aufstieg.
    Ich brauchte nicht lange, um die fast einen Meter breite Mauerkrone zu erreichen, und wälzte mich hinauf, um erst einmal zu rasten. Der große Bau vor mir verdeckte das Zielgebäude fast ganz; ich sah nur den Widerschein des Lichts, das aus

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