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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Weile in dem rasch abkühlenden Wagen sitzen und ging in Gedanken nochmals meinen Plan durch. Das dauerte nicht lange, weil es eigentlich gar kein richtiger Plan war.
    Ich zwang mich dazu, in die Kälte auszusteigen - diesmal mit den Handschuhen und der blutbefleckten Pelzmütze des Alten -, und deckte die Fahrerseite der Windschutzscheibe mit einer Zeitschrift ab, bevor ich die Sprengladungen aus dem Kofferraum holte. Das um sie geschlungene Abschleppseil bildete einen praktischen Tragegurt. Zuletzt versteckte ich die Autoschlüssel unter dem rechten Hinterrad. Sollte ich von der Maliskija geschnappt werden, hatte ich wenigstens noch meine Autoschlüssel, falls mir die Flucht gelang. Und falls es mir glückte, Tom aufzuspüren, konnte ich ihm sagen, wo die Autoschlüssel lagen, damit er ein Fluchtfahrzeug hatte, wenn ich den Lada nicht mehr erreichte.
    Ich würde ihn nicht liquidieren. Das war ich ihm schuldig, weil er versucht hatte, mir zu helfen, als die Amerikaner uns vor dem Haus der Finnen überrascht hatten. Und ich wollte außer Kellys Krankheit nicht auch noch seinen Tod auf dem Gewissen haben. Anfangs hatte ich meinen Sinneswandel darauf zurückgeführt, dass ich in Wirklichkeit nicht Toms Haut, sondern meine eigene retten wollte. Schließlich war er der einzige Zeuge, der Lynn gegenüber meine Aussage bestätigen konnte, falls diese Sache völlig in die Hose ging. Und weshalb sollte sie das nicht? Bisher war alles andere gründlich schief gegangen.
    So sehr mir das auch widerstrebte, musste ich andererseits zugeben, dass ich den hamsterbäckigen kleinen Scheißer irgendwie mochte. Er war vielleicht nicht der Typ, mit dem ich normalerweise Umgang hatte, und wir würden uns bestimmt nicht zum Kaffeeklatsch besuchen, aber er war in Ordnung und brauchte eine Chance so dringend wie ich. Mit diesem Gedanken hatte ich gespielt, als ich in meinem billigen Hotelzimmer in Helsinki gelegen hatte. Deshalb hatte ich auch seinen Reisepass mitgebracht - für alle Fälle.
    Obwohl es wieder eiskalt war, band ich unterwegs die Ohrenklappen meiner neuen Mütze hoch, um besser hören zu können. Als ich mich auf gleicher Höhe mit der Halle und ihrem hohen Kamin befand, war noch immer kein Geräusch von jenseits der Mauer zu hören. Ich erreichte die Zufahrt zu dem hohen Stahltor, bog rechts von der Straße ab und ging einige Schritte darauf zu. Dann blieb ich stehen, um zu beobachten und zu horchen. Nur weil ich wusste, dass es hier ein Stromaggregat gab, konnte ich sein Arbeitsgeräusch eben noch hören. Ansonsten war alles still.
    Ich drückte gegen das Tor, aber es war natürlich nicht offen. Auch die Fußgängertür im rechten Torflügel war abgesperrt. Ich erwartete nicht im Ernst, dass die Sache so einfach sein würde, aber ich wäre mir wie ein Vollidiot vorgekommen, wenn ich mühsam über die Mauer geklettert wäre, nur um später feststellen zu müssen, dass ich einfach durchs Tor hätte hereinspazieren können.
    Ich streckte mich so in der rechten Fahrspur aus, dass ich die Sprengladungen hinter mir hatte, und drückte ein Auge an den Spalt unter dem Tor. Auf dem Gelände dahinter hatte sich nichts verändert: hinter zwei
    Erdgeschossfenstern des kleineren Gebäudes brannte wieder Licht, und das größere Gebäude rechts war völlig finster. Ich konnte nicht beurteilen, ob das gut oder schlecht war; andererseits spielte es keine große Rolle. Ich würde trotzdem dort eindringen, die technischen Einrichtungen zerstören und hoffentlich Tom finden und befreien.
    Als ich wieder auf den Beinen war und meinen Pfadfinderrucksack erneut geschultert hatte, ging ich in Richtung Auto zurück, verließ aber 70 bis 80 Meter hinter der Halle die Straße und bog nach links in den hohen Schnee ab. Ich wollte ins Feld hinausstapfen, einen Haken nach links schlagen und so die Rückseite der Halle erreichen. Dass ich eine Spur im Schnee hinterließ, war nicht zu verhindern, aber ich musste wenigstens versuchen, sie so anzulegen, dass sie von der Straße
    möglichst wenig zu sehen war.
    Unter einer dünnen Harschschicht lag der Schnee zwischen waden- und oberschenkeltief. An Stellen, wo die Schneedecke nicht allzu hoch war, schien die harte Schicht zu tragen, aber dann brach ich doch ein. In Schneeverwehungen kam ich mir wie ein Eisbrecher in der Ostsee vor.
    Ich kämpfte mich weiter, während meine Beine in den bald durchnässten Jeans vor Kälte langsam gefühllos wurden. Wenigstens war der Nachthimmel nur leicht bewölkt, und

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