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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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rufst du mich an. Dann reden wir miteinander. Wir haben diesen Scheiß nicht verdient. Du hast uns ganz schön reingeritten, Mann.«
    Ich nickte. Er hatte Recht.
    »Ist das erledigt, läuft die Sache folgendermaßen: Wir sind wie ein geschiedenes Ehepaar, das seine Streitigkeiten nicht auf dem Rücken der Kinder austragen will. Machst du wieder Scheiß, ist endgültig Schluss. Nur so kann die Sache funktionieren. Verstehst du, was ich sage? Dies ist deine letzte Chance.«
    Ich nickte erleichtert.
    Wir saßen da, tranken Kaffee und Cola und behielten beide die auf der Suche nach einem Parkplatz vorbeifahrenden Wagen im Auge.
    »Wie geht’s mit deinem Christentum?«
    »Warum?«
    »Du fluchst heutzutage verdammt viel ...«
    »Scheiße, was erwartest du von mir? Hey, mach dir keine Sorgen wegen meines Glaubens. Warten wir’s ab, ob du ihn jemals findest.«
    Damit war dieser Gesprächspunkt erledigt. Wir saßen weitere zehn Minuten stumm nebeneinander, beobachteten vorbeifahrende Wagen und hörten Flugzeuge über uns hinwegdonnern. Zwischendurch seufzte Josh mehrmals, während er daran dachte, worauf er sich eingelassen hatte. Er war erkennbar unglücklich, aber ich wusste, dass er’s tun würde, weil das fair und richtig war. Er trank seinen Kaffee aus und stellte den Pappbecher in die Halterung zurück.
    »Ist der aus Altpapier?«
    Josh starrte mich an, als sei ich übergeschnappt. »Was? Wie meinst du das?«
    »Der Becher, ist er aus Altpapier? Für diese Dinger werden massenhaft Bäume verbraucht.«
    »Wie viele?«
    »Keine Ahnung — viele.«
    Er griff nach seinem Kaffeebecher. »Hier ist aufgedruckt, dass er zu sechzig Prozent aus Altpapier besteht ... fühlst du dich jetzt besser, o Geist der beschissenen Wälder?«
    Der Becher wurde in die Halterung zurückgestellt. »Auch in der Stadt geht das Leben weiter . sie sind da.«
    Wir verließen den Parkplatz, folgten den Hinweisschildern für Langzeitparker und bogen schließlich in das mehrstöckige Parkhaus ab. Als wir uns dem Parkscheinautomaten und der Schranke näherten, beugte ich mich nach vorn in den Fußraum, als sei mir etwas hinuntergefallen. Josh konnte ganz sicher kein Überwachungsvideo brauchen, das uns zu diesem Zeitpunkt miteinander zeigte.
    Unterwegs sah ich viele freie Parkplätze, aber wir fuhren ohne anzuhalten die Rampen zur vorletzten Ebene hinauf. Diese war für unsere Zwecke am besten geeignet: Hier herauf kamen nicht viele Fahrzeuge, und die wenigen, die dazukamen, ließen sich gut überprüfen. Ich musste zugeben, dass Josh diesen Treff überlegt vorbereitet hatte.
    Wir parkten auf einem freien Platz, und Josh nickte zu einem Voyager in Metallicgrün hinüber, dessen mit Kinder-Cartoons bedruckte Sonnenrollos
    heruntergezogen waren, sodass hinten niemand hineinsehen konnte. Auf den Kennzeichen stand: Maine — der Urlaubsstaat.
    »Fünf Minuten, kapiert? Diese Sache ist gefährlich, und sie ist meine Schwester, verdammt noch mal.«
    Ich nickte mit einer Hand auf dem Türgriff.
    »Denk gefälligst daran, dass sie letzte Woche vergeblich auf dich gewartet hat. Das war echt Scheiß, Mann!«
    Ich stieg aus, und als ich mich dem Voyager näherte, wurde das Fahrerfenster heruntergelassen und zeigte mir eine schwarze Schönheit Mitte dreißig, die ihr pechschwarzes Haar zu einem Nackenknoten zusammengefasst trug. Sie lächelte mir besorgt zu, dann machte sie mir ein Zeichen, zur Schiebetür auf der anderen Seite zu gehen, während sie selbst ausstieg.
    »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.«
    Sie gab keine Antwort, sondern ging zu Josh’ Geländewagen hinüber und stieg bei ihm ein.
    Ich empfand gewisse Besorgnis bei dem Gedanken an dieses Wiedersehen mit Kelly. Wir hatten uns vor gut einem Monat zum letzten Mal gesehen. Ich öffnete die Schiebetür. Sie saß mit angelegtem Sicherheitsgurt auf dem Rücksitz und starrte mich leicht verwirrt, vielleicht etwas misstrauisch an, als ich einstieg, damit wir nicht beobachtet werden konnten.
    Unglaublich, wie schnell Kinder sich zu verändern scheinen, wenn man sie nicht täglich sieht. Kelly trug ihr Haar jetzt viel kürzer als gewohnt, wodurch sie ungefähr fünf Jahre älter wirkte. Augen und Nase schienen klarer definiert zu sein, und die Lippen wirkten etwas voller — wie bei einer jungen Julia Roberts. Sie war ihrer Mutter schon jetzt wie aus dem Gesicht geschnitten.
    Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf und räumte mit einer Hand Spielzeug beiseite, damit ich auf der mittleren Sitzbank

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