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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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vermutlich tot bin.«
    Nun entstand eine Pause. Aaron war sichtlich erschrocken; vielleicht hatte er nicht begriffen, welches Spiel hier gespielt wurde; vielleicht hatte er geglaubt, wir seien tatsächlich unterwegs, um Bäume zu umarmen. »Haben Sie verstanden?«
    »Klar. Ich wiederhole alles, Wort für Wort.« Er starrte wieder nach vorn, runzelte die Stirn und nickte langsam.
    Ich klopfte an seine Scheibe, damit er mir den Kopf zuwandte. »Hey, machen Sie sich keine Sorgen um mich, Kumpel. Ich wollte nur für den schlimmsten Fall Vorsorgen. Wir sehen uns um drei Uhr hier.«
    Er lächelte ziemlich nervös. »Ich tanke vorher noch mal, okay?«
    Ich nickte ihm zu. »Gute Idee. Bis später, Kumpel.«
    Aaron fuhr davon. Der Regen übertönte alle Motorengeräusche. Ich verließ die Straße, trat ins verschwommene Zwielicht der Dschungelwelt ein. Dabei musste ich sofort Büsche und Palmwedel zur Seite drücken. Wasser, das sich auf ihnen angesammelt hatte,
    prasselte in Sturzbächen auf mich herab.
    Ich drang etwa fünf Meter tief in den Dschungel ein, um in Deckung zu sein, während ich darauf wartete, dass Aaron ausreichend weit von hier entfernt war, ließ mich in Schlamm und vermoderndes Laub sinken und lehnte mich an einen Baumstamm, als weitere Donnerschläge über den Himmel hallten. Das von den Laubkronen strömende Regenwasser fand mich auch hier unten.
    Ich strich mir mein klatschnasses Haar mit beiden Händen aus dem Gesicht, zog die Knie hoch und ließ meine Stirn auf ihnen ruhen, während Regenwasser mir vom Genick aus über den Hals lief und dann vom Kinn herabtropfte. Unter meiner Jacke kaute etwas an meinem linken Arm herum. Ich rieb den Stoff kräftig, versuchte zu zerquetschen, was sich dorthin vorgearbeitet hatte, und hieß mich dabei sarkastisch in Aarons »Kathedrale der Natur« willkommen. In Miami hätte ich auf dem Flughafen versuchen sollen, statt eines Reiseführers irgendein Insektenschutzmittel zu bekommen.
    Als ich aufstand, klebten meine Jeans nass und schwer an meinen Beinen. Ich trug nicht gerade die richtige Kleidung, um damit im Dschungel herumzukriechen, aber das war eben Pech — ich würde einfach weitermachen müssen. Wenn ich jagen wollte, musste ich zusehen, dass ich dorthin kam, wo die Enten waren, deshalb machte ich mich wieder auf den Weg zur Straße. Vielleicht regnete es schon längst nicht mehr. Unter dem Laubdach hätte ich das nicht mitbekommen, denn dort tropft das Wasser noch ewig weiter, während es von Blatt zu Blatt nach unten sickerte.
    An der einspurigen Zufahrtsstraße bog ich rechts ab: Es wäre sinnlos gewesen, mich dem Haus aus solcher Entfernung durch den Dschungel nähern zu wollen. Der Wolkenbruch hatte etwas nachgelassen, sodass der Regen nur noch fünf Zentimeter vom Asphalt hochspritzte. Trotzdem hätte mich ein Autofahrer erst in letzter Sekunde gesehen.
    Als ich der Straße zu folgen begann, sah ich auf den Autokompass. Wie auf unserer ganzen Fahrt von Clayton hierher war ich bergauf und nach Westen unterwegs. Ich blieb am Straßenrand, um notfalls sofort im Dschungel verschwinden zu können, und bewegte mich nicht zu schnell, damit das Scharren meiner durchnässten Jeans nicht die Fahrgeräusche eines herankommenden Autos übertönte.
    Ich hatte weiterhin keine Ahnung, wie ich diesen Auftrag ausführen würde, aber wenigstens befand ich mich in einer Umgebung, in der ich mich auskannte. Ich wünschte mir, Dr. Hughes könnte mich jetzt sehen; dann hätte sie gewusst, dass es etwas gab, worauf ich mich verstand.
    Ich blieb stehen, kratzte mich am Kreuz, um das unsichtbare Insekt, das dort an mir knabberte, zu entmutigen, und folgte dann weiter der Straße.

 
13
    Während ich fast eine Meile weit hügelaufwärts stapfte, wurde ich von sintflutartigem Regen durchweicht, war in Schweiß gebadet und hatte den Eindruck, meine Klamotten wären mittlerweile mit meinem Körper verschmolzen.
    Dann hörte der Regen endlich auf, und die Sonne schien durch Wolkenlöcher, brannte mir ins Gesicht und ließ mich blinzeln, während sie sich auf dem nassen Asphalt spiegelte. Die Jackie Os wurden wieder aufgesetzt. Ich sah auf den Kompass — ich war nun nach WNW unterwegs — und überprüfte auch meine Plastikbeutel. Sie hatten ihren Zweck erfüllt, sodass ich zumindest trockene Dokumente hatte.
    Aus dem Dschungel sickerte feuchtheiße Luft. Hoch oben im Blätterdach waren wieder Vogelrufe zu hören. Mir fiel besonders einer auf, der wie ein verlangsamter Herzmonitor

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