Nick Stone - 04 - Eingekreist
trommelte auf meinen Kopf und meine Schultern.
Ich ging nach hinten und öffnete die Heckklappe des Glasfaseraufbaus. Schon auf halbem Weg war ich bis auf die Haut durchnässt. Ich konnte von Glück sagen, dass ich mich in einem Land befand, in dem dieser Zustand nicht auch bedeutete, dass man sich den Arsch abfror.
Ich wühlte hinten im Wagen herum. An der Vorderwand des Aufbaus standen vier mit Spanngummis befestigte olivgrüne Benzinkanister aus Beständen der U.S. Army. Wenigstens würden wir nicht mit leerem Tank liegen bleiben. Auf der Fläche davor lagen weitere vergilbte Zeitungen, ein Wagenheber, ein Abschleppseil aus Nylon und weiterer Krempel, den man für ein halbes Wrack wie diese alte Kiste brauchte. Dazwischen fand ich, was ich suchte: zwei nicht zu große Plastiktragetaschen. In einer steckte ein mit Öl verschmiertes altes Überbrückungskabel; die andere war leer bis auf etwas angetrockneten Schmutz und verwelkte Blätter. Ich schüttelte beide aus, steckte Reisepass, Flugticket und Geldbörse in die erste Tragetasche und wickelte alles gut ein. Dieses Päckchen kam in die zweite Tragetasche, die ich zusammengerollt in die Innentasche meiner Bomberjacke steckte.
Ich sah mich nochmals im Laderaum um, fand aber nichts, was mir bei meiner Erkundung hätte nützen können. Ich knallte die Heckklappe zu, ging wieder nach vorn zu Aarons Tür und brachte meinen Mund an seinen Fensterspalt. »Kann ich mir den Kompass ausleihen, Kumpel?« Ich musste schreien, um mich verständlich zu machen.
Er beugte sich nach rechts, löste den Autokompass von der Windschutzscheibe und reichte ihn mir hinaus. »Sorry, daran habe ich nicht gedacht. Ich hätte einen richtigen Kompass mitbringen sollen — und eine Karte.«
Ich machte mir nicht die Mühe, ihm zu versichern, das sei kein Problem. Ich hatte hämmernde Kopfschmerzen und wollte endlich weiterkommen. Wasser lief mir übers Gesicht und tropfte von meiner Nase, als ich auf den Beleuchtungsknopf der Baby-G drückte.
»Wann ist Sonnenuntergang?«
»Ungefähr um achtzehn Uhr dreißig.«
»Jetzt ist es kurz nach fünfzehn Uhr dreißig. Sie fahren weit von hier weg, meinetwegen bis in die Stadt, und kommen nachts um Punkt drei Uhr hierher zurück.«
Er nickte, ohne auch nur darüber nachzudenken.
»Okay, Sie parken hier und warten zehn Minuten. Sie lassen die Beifahrertür unversperrt und bleiben bei laufendem Motor am Steuer sitzen.« Im Einsatz lässt man den Motor immer laufen; stellt man ihn einmal ab, will es die Tücke des Objekts, dass er nicht wieder anspringt. »Außerdem müssen Sie sich für den Fall, dass
Sie angehalten werden, eine Story ausdenken. Dass Sie eine seltene Pflanze suchen, irgendwas in der Art.«
Er starrte mit leerem Blick in den Regen hinaus. »Ja, das ist eine gute Idee. Der Barrigon-Baum kommt entlang kleiner Straßen noch häufig vor, und .«
»In Ordnung, Kumpel, was immer funktioniert, aber stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Story parat haben, wenn Sie mich abholen, damit sie überzeugend klingt.«
»Okay.« Er nickte knapp, während er weiter in den Regen hinausstarrte und über Bäume nachdachte.
»Bin ich bis zehn nach drei nicht hier, fahren Sie weg. Aber Sie kommen um Punkt vier Uhr wieder — und bis Tagesanbruch jeweils zur vollen Stunde.«
Sein Blick ging weiter durch die Windschutzscheibe, aber er nickte sofort. »Okay.«
»Aber bei Tagesanbruch hören Sie damit auf. Fahren Sie keine weiteren Runden mehr. Holen Sie mich mittags ab, aber nicht hier — warten Sie an der Schleuse, bei dem Trailer. Dort warten Sie eine Stunde lang, okay?«
Er nickte erneut.
»Noch Fragen?«
Er hatte keine. Ich rechnete mir aus, dass ich so genügend Zeit haben würde, aber selbst wenn ich’s nicht schaffte, rechtzeitig zu diesem Treff zu kommen, war nicht alles verloren. Ich konnte irgendeinen Bach oder Fluss erreichen, mir den ganzen Dschungelscheiß abwaschen und mit etwas Glück sogar wieder trocken werden, falls morgen früh die Sonne schien. Dann würde ich nicht allzu sehr auffallen, wenn ich an der Schleuse
wieder unter Menschen kam.
»Im schlimmsten Fall tun Sie Folgendes, Aaron ... und das ist sehr, sehr wichtig!« Ich musste wieder schreien, um den Regen zu übertönen. Wasserbäche liefen mir übers Gesicht und in den Mund. »Sollte ich morgen Mittag nicht zur Schleuse kommen, rufen Sie Ihren Führungsoffizier an und erzählen ihm genau, welchen Auftrag Sie von mir hatten, okay?«
»Wieso das?«
»Weil ich dann
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