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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Geschäft und wandte mich nach links, um die Treppe zu erreichen, auf der ich in den Terrassenpark gelangen würde.
    Das amerikanische Stimmengewirr blieb allmählich
    hinter mir zurück. Sie würden vermutlich nie erfahren, wie kräftig sie Bin Laden in den Hintern treten würden, wenn Georges Unternehmen wie geplant klappte.
    Ich fand die Betontreppe, die am Ende des lang
    gestreckten Gebäudes nach oben führte. Die Stufen waren ziemlich abgetreten, und ich sah kein Schild, das mir den Zugang verwehrte. Sollte er sich doch als verboten erweisen, würde ich einfach den dussligen Touristen spielen.
    Die Treppe führte aufs Dach, das rot asphaltiert war und einen Balkon bildete. Hier gab es sogar ein Geländer, das verhinderte, dass man an einem stürmischen Tag jemandem in die Suppe fiel. Die Wendefläche lag von hier aus im toten Winkel, was gut war; konnte ich sie nicht sehen, konnten sie mich nicht sehen. Ein kleiner Stahlsteg führte vom Dach in den Terrassenpark hinüber, der zum Meer hin von einer niedrigen Steinmauer
    begrenzt wurde, hinter der in Abständen von zehn Metern Betonbänke standen, von denen aus man einen hübschen Blick über den Hafen hatte. Etwas weiter in Richtung Straße stach ein alter Mann mit seinem Spaten
    hartnäckiges Unkraut aus, das er in einen Schubkarren warf.
    Auf der Straße zischte der über der Lorbeerhecke
    sichtbare schmutzig weiße Aufbau eines in Richtung Nizza fahrenden Lastwagens an mir vorbei. Diese Stelle sah bisher gut aus: Verschwand ich einige Meter höher in den Büschen, würde ich nicht nur den Hafen überblicken, sondern auch blitzschnell über die Hecke klettern und die Küstenstraße erreichen können.
    Unmittelbar vor den Büschen, in denen ich
    wahrscheinlich eine Beobachtungsstelle einzurichten versuchen würde, stand eine der Bänke. Auf ihre
    Rückenlehne hatte jemand mit blauer Farbe I fuck girls!
    gesprayt. Nach dem Intermezzo mit Fettkloß erschien mir das wie eine frische Brise.
    Ich sah zu dem Gärtner hinauf und zur Gendarmerie hinunter, aber beide waren außer Sicht. Also kletterte ich über die Bank auf den steinigen Boden dahinter.
    Einem möglichen Beobachtungspunkt nähert man sich normalerweise nie frontal an, weil das genau an der Stelle Spuren hinterlässt, auf die man niemanden aufmerksam machen möchte. Hier spielte das jedoch keine Rolle, denn hier gab es schon genügend Fußspuren und
    Hundefährten.
    Ich kletterte einige Meter höher und ging hinter einem Palmgebüsch, das genau in Kopfhöhe eine V-förmige Lücke aufwies, in die Hocke. Das Blickfeld war nicht schlecht: Ich konnte das gesamte Hafenbecken übersehen und hatte alle drei Ausgänge im Blick.
    Die Fahrzeuge auf der Wendefläche waren jetzt
    verlassen, und die Overalls hatten sich in zwei Gruppen aufgeteilt, zu denen jeweils ein angeleinter hyperaktiver Spaniel gehörte. Ich beobachtete, wie die Hunde hierhin und dorthin liefen, wie verrückt über den Pier wetzten und zwischendurch abrupt Halt machten, um die
    Witterung von Bootshecks aufzunehmen. Die Overalls mussten Drogenfahnder sein, die zu einer Razzia
    ausgerückt waren oder auf einen Tipp hin nach
    Schmuggelware fahndeten. Ich saß da und dachte an die drei Millionen Dollar, die an Bord der Neunter Mai gebracht werden sollten – Unmengen von Scheinen, an denen wie an den meisten Dollarscheinen Drogenspuren haften würden.
    Bündel mit Zehntausenden solcher Scheine würden
    selbst den phlegmatischsten Drogenspürhund ausflippen lassen.
    Hatten sie es jetzt darauf abgesehen? Waren sie auf der Suche nach den Millionen? Nein, das konnte nicht sein.
    In diesem Fall wären sie viel aktiver gewesen, hätten weit mehr Leute aufgeboten. Diese Sache sah ganz nach
    einem Routineunternehmen aus.
    Ich ließ sie weitermachen und stand auf, um einen Blick über die eineinviertel Meter hohe Hecke zu werfen.
    Hinter ihr verlief ein geteerter Fußweg, und dann kam ein schmaler Grünstreifen, in den zehn bis zwölf
    Parkbuchten eingelassen waren. Etwa hundert Meter weiter lag die Haupteinfahrt des Jachthafens.
    Ich nahm meine Sonnenbrille ab, setzte mich
    bequemer hin und machte ein paar Aufnahmen des
    Zielgebiets, bevor ich auf die Traser sah. Bevor wir uns in dem sicheren Haus treffen wollten, blieb mir reichlich Zeit, mich hier umzusehen und die Atmosphäre meiner Umgebung aufzunehmen. Konnte ich beispielsweise von jemandem gesehen werden, der auf dem parallel zur Hecke verlaufenden Fußweg unterwegs war?
    Ich horchte auf den

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