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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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ihnen mit einem Kantholz auf ihren Fußsohlen ihr Horoskop vorlas.
    Obwohl ich diese Kerle praktisch kaum kannte,
    mochte ich sie sehr gern. Sie waren offenbar sehr gute Freunde und vermittelten mir das Gefühl, gewissermaßen von ihnen adoptiert worden zu sein. Aber
    Sicherheitsmaßnahmen im Einsatz waren etwas, worauf wir alle sehr achteten, und scheiß drauf, ich würde die beiden nach diesem Sonntag nie wieder sehen, deshalb legten wir es nicht gerade darauf an , lebenslängliche Freundschaft zu schließen.
    Zur Vorbereitung dieses Unternehmens hatte ich das Einsatzgebiet in drei Sektoren aufgeteilt, von denen jeder einen zugewiesen bekam, damit er sich gründlich damit vertraut machte – oder jedenfalls so eingehend, wie das in der kurzen Zeit möglich war. Hubba-Hubba musste das Gebiet zwischen Monaco und dem Westrand von
    Nizza erkunden. Ich war von dort aus bis zum Westrand von Cannes zuständig, und Lofti übernahm den dritten Sektor zwischen Cannes und dem ungefähr 20 Kilometer entfernten Küstenstädtchen St-Raphaël. Unterdessen hatten wir genügend Landkarten studiert und Reiseführer über unsere Sektoren gewälzt, um selbst ein Reisebüro aufmachen zu können. Aber das musste sein: Ab dem Augenblick, in dem die Jacht einlief, mussten wir hier operieren können, als lebten wir schon seit Jahren in diesem Teil der Welt. Das wäre durchaus möglich
    gewesen, wenn wir uns ein paar Wochen hätten
    akklimatisieren können, aber wir waren wie üblich Opfer der beiden Dinge, die einem das Leben beschissen
    schwer machen können: nicht genug Informationen und nicht genug Zeit.
    Wir mussten jetzt auswendig lernen, wie die Busse und Züge hier verkehrten – bis hinunter zur Tarifstruktur.
    Behielt Fettkloß Recht, war es sehr wahrscheinlich, dass wir diesen Leuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln folgen würden. Zumindest mussten wir dann den
    richtigen Fahrpreis in Münzen oder Scheinen
    bereithalten, um keine unliebsame Aufmerksamkeit zu erregen.
    Um erfolgreich operieren zu können, musste ein Team wie unseres drei Ziele erreichen. Als Erstes mussten innerhalb der Gruppe effiziente Kommunikation und Informationsaustausch sichergestellt sein; das Gleiche galt für die Kontakte zwischen dem Teamführer und dem Auftraggeber.
    Als Zweites musste die Gefahr, von Außenstehenden entdeckt zu werden, dadurch minimiert werden, dass wir unsere Verbindungsaufnahmen so weit wie irgend
    möglich beschränkten. Das bedeutete, dass wir nicht miteinander telefonierten, uns grundsätzlich nur in dem sicheren Haus trafen und auch diese Treffen aufs operativ Notwendige beschränkten. Es durfte keine
    Kommunikation außer per E-Mail, keine Straßenkarten mit Markierungen und überhaupt nichts auf Papier geben.
    Wir mussten uns alle Informationen einprägen und
    merken. Je weniger Spuren wir hinterließen, desto größer waren unsere Überlebenschancen.
    Das dritte Ziel war die Schadensbegrenzung für den Fall, dass ein Mitglied des Teams enttarnt und aus dem Verkehr gezogen wurde. Das erforderte, dass wir die Zahl der direkten Kontakte untereinander möglichst reduzierten und alle nur erfuhren, was wir unbedingt wissen mussten. Deshalb hatten wir uns getrennt und unsere Erkundungen bisher allein durchgeführt: Wurde einer von uns geschnappt, wusste er nicht, wo die beiden anderen waren, kannte nicht einmal ihre vollständigen Namen und wusste außer ihren E-Mail-Adressen absolut nichts über sie.
    Die Arbeit unter diesen Einschränkungen bedeutete, dass wir Effizienz in Bezug auf
    Nachrichtenverbindungen, Informationsbeschaffung und Planung opfern mussten, aber so blieben wir am Leben.
    Da unser Einsatz nun beginnen würde, blieb uns nichts anderes übrig, als sichtbar als Team zu operieren, wodurch wir effektiver wurden, aber zugleich auch leichter zu entdecken waren.
    Auf der Rückfahrt fuhr ich wieder auf der Promenade des Anglais in Nizza ein. In der Stadtmitte bog ich von der Küste weg rechts ab und fuhr nach Norden weiter.
    Ich schaltete Riviera Radio ein und hörte dieselbe langweilige Stimme, die ich schon auf der Hinfahrt gehört hatte. Der Moderator leierte einen schlecht getexteten Werbespot für leicht anzubringende
    Sicherheitsjalousien für Haus und Büro herunter. Dann folgte ein Überblick über die Schlagzeilen
    amerikanischer Zeitungen. Lauter trübselige Meldungen über Leute, die an Milzbrand starben. Ungefähr zum hundersten Mal seit meiner Abreise sagte ich mir, ich könne nur hoffen, dass niemand, den

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