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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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ich kannte, unter den Opfern sei.
    Es dauerte nicht lange, bis die Nobelboutiquen,
    Luxushotels und Palmen einem Güterbahnhof,
    schmuddeligen Lagerhäusern und schmutzig beigen
    Wohnblocks aus den sechziger oder siebziger Jahren wichen, die viel zu eng zusammengebaut waren.
    Ich folgte der Straße durch eine scharfe Linkskurve und über die Bahngleise, dann lag das Labyrinth aus Schnellstraßen zur Autobahn vor mir. Ich folgte dem Fluss. In dieser Jahreszeit war er nur ein hundert Meter breiter Streifen aus sandfarbenen Felsbrocken und Geröll, in dessen Mitte sich ein dünnes Rinnsal in Richtung Meer schlängelte.
    Über schönen Häusern aus dem 19. Jahrhundert, die damals die Flussufer gesäumt hatten, ragten jetzt DIY-Supermärkte und Lagerhäuser auf. Hier gab es keine Palmen, das stand fest. Und auch keine auf Hochglanz polierten Busse.
    Vor mir erschien die Autoroute 8, als ich jetzt den Fluss überquerte. Sie führte über ein gut hundert Meter hohes Viadukt, das diesen Teil der Stadt überspannte, bevor sie in Richtung Monaco in einem Tunnel
    verschwand.
    Alle Fahrten wären viel einfacher und schneller
    gewesen, wenn wir uns gestattet hätten, die Autoroute zu benutzen, aber das würde nicht passieren, außer die Situation wurde wirklich kritisch. Die Mautstationen hatten Überwachungskameras, und außerdem trieb die Polizei sich ständig dort herum und kontrollierte Steuer-und Versicherungsnachweise. Sicherheitshalber mussten wir sogar davon ausgehen, dass die Kameras mit neuester Technologie zur Gesichtserkennung ausgerüstet waren.
    Wir mussten alle drei vermeiden, irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Wir achteten darauf, nur in Cafés und Geschäfte zu gehen, die automatische Türen oder solche hatten, die sich mit der Schulter aufstoßen ließen. Auch nur eine Tasse Kaffee zu trinken, war ein schwieriges Unterfangen, weil wir keine Fingerabdrücke zurücklassen durften und sogar versuchen mussten, keine DNA zu hinterlassen. Dabei ging es nicht so sehr darum, was die Polizei mit Spuren anfangen konnte, die wir vielleicht jetzt hinterließen; uns machte Sorgen, was sie ihr später verraten konnten, denn dieses Zeug bleibt ewig in den Fahndungscomputern gespeichert.
    Aus meiner Dienstzeit beim Regiment erinnerte ich mich an einen Einsatz in Nordirland, als wir versucht hatten, ein paar Fingerabdrücke zu beschaffen, um einem Verdächtigen die Beteiligung an einer Serie von
    Bombenanschlägen nachweisen zu können. Dieser Kerl war so gut, dass er die meiste Zeit Handschuhe trug, und wenn er einmal keine anhatte, achtete er sorgfältig darauf, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.
    Zuletzt riskierten wir alles, um ihn zu beschatten und darauf zu warten, dass er einen Fehler machte. Er ging mehrmals einen Kaffee trinken, wischte aber Tasse und Löffel jedes Mal sorgfältig ab, bevor er das Café verließ.
    Hatte er ihn aus einem Pappbecher getrunken, nahm er den Becher mit nach Hause. Und er warf solches Zeug nicht einfach in den Hausmüll, sondern verbrannte es in seinem Garten.
    Die Observation dauerte Wochen, aber zuletzt
    erwischten wir ihn doch. Eines Tages benutzte er einen Löffel, um seinen Kaffee umzurühren, legte ihn weg und vergaß ihn abzuwischen. Sobald er das Café verlassen hatte, stürmte das Team hinein und stellte den Löffel sicher.
    Dieser Fehler würde mir jedenfalls nicht passieren. Ich wischte alles ab, was ich anfasste, und wenn die
    Fingerabdrücke sich nicht abwischen ließen, nahm ich es mit, um es später zu vernichten. Sogar die Benutzung eines Geldautomaten war lästig und umständlich. Dabei mussten wir alle drei häufig Geld abheben, weil wir überall bar zahlten. Die Abhebungen erfolgten immer in derselben Stadt – in meinem Fall war es Cannes –, damit sich kein Bewegungsprofil erstellen ließ. Außerdem benutzte ich jeden Geldautomaten nur einmal; ich würde niemandem Gelegenheit geben, mir an einem bekannten Ort aufzulauern und sich mich zu schnappen. Ich hatte es mir zur Regel gemacht, Geld nur nachts, aber zu
    verschiedenen Zeiten abzuheben, wobei ich
    Baseballmütze und Sonnenbrille trug und auf
    Armeslänge seitlich neben dem Geldautomaten stand, damit die Überwachungskamera mich nicht erfassen
    konnte. Und selbst dann musste ich darauf achten, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ähnliche
    Vorsichtsmaßnahmen waren nötig, wenn ich einkaufte oder einen Kaffee trinken ging – ich durfte kein Geschäft oder Café zweimal betreten. Das alles war verdammt

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