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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Straßenseite, wo sie mich hoffentlich nicht bemerken würden. Der Hafen lag ungefähr hundert Meter unter mir; gewaltige graue Wolken schnitten die Berge waagrecht ab.
    Horden von Lastwagen und Motorrädern röhrten eine Straße hinauf und hinunter, die vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts für den einen oder anderen Bentley
    gebaut worden war.
    Je näher wir dem Gelände ums Spielkasino kamen, desto höher ragten die Bankgebäude um uns auf. Häuser, die einst Luxusvillen gewesen waren, strotzten jetzt vor Messingschildern. Man konnte die großen Geldgeschäfte, die hinter ihren Fenstern mit blickdichten Lamellenvorhängen gemacht wurden, förmlich riechen.
    Die Romeos sahen erneut auf ihren Stadtplan, bevor sie an den in den British Motor Showrooms ausgestellten glänzenden Rolls-Royce, Jaguars und Minis vorbei weitergingen, während eins an seiner Marlboro zog und Rauch ausstieß, den der Wind über ihren Köpfen verteilte. Wollten sie tatsächlich zum Palais de la Scala, würden sie bald die Straße überqueren und nach rechts abbiegen müssen. Ich blieb stehen, trat in den Eingang einer Buchhandlung und interessierte mich sehr für ein französisches Fischkochbuch mit einem prachtvollen Hecht auf dem Titel.
    Die Romeos überquerten die Straße. Ich drückte nochmals die Sprechtaste und grinste dabei wie ein Idiot, der in sein Handy schwatzt. »Hallo, hallo, hört mich jemand?«
    Sie mussten zum Palais de la Scala unterwegs sein. Sie waren jetzt auf meiner Straßenseite und gingen die Avenue Saint-Michel hinunter. Das wusste ich, weil dieser Name wie alle hiesigen Straßennamen dicht über meinem Kopf in eine luxuriöse Steintafel eingehauen war.
    Nur fünfzig Meter hügelabwärts folgten sie einer Rechtskurve der Avenue und wurden für mich unsichtbar. Genau vor ihnen, ungefähr zweihundert Meter jenseits gepflegter Rasenflächen, Springbrunnen und vor Frost geschützten Pflanzen, lag das Spielkasino mit seinen Legoland-Polizisten. Aber sie hatten noch ungefähr fünfzig Meter bis zum Ende der Avenue Saint- Michel, wo sie nochmals abbiegen konnten.
    Als ich die Verfolgung aufnahm, drückte ich erneut meine Sprechtaste. »Hallo, hallo, hallo. Hört mich jemand?« Wieder keine Antwort.

 
33
    Hinter den Romeos wollte ich nicht bleiben, weil das eine zu passive Rolle gewesen wäre. War ich tatsächlich der Einzige aus unserem Team, der sie in Sicht hatte, musste ich jetzt Loftis Job übernehmen und im Palais de la Scala auf sie warten, wenn sie zu ihrem Treff mit dem Hawallada aufkreuzten. Aber das bedeutete, dass ich sie überholen musste, und falls sie am Ende der Avenue auf die Querstraße abbogen, saß ich schön in der Scheiße.
    Ich folgte der Saint-Michel und plauderte breit lächelnd mit einer imaginären Freundin. »Hallo, hallo, hier November.« Wieder nichts. Vielleicht standen sie im Stau; vielleicht war Lofti hier, aber unten in der Tiefgarage. Jedenfalls musste ich einen Entschluss fassen.
    Um die Kurve abzuschneiden, die sie zum Spielkasino bringen würde, bog ich auf eine Steintreppe ab. Sie führte direkt den Hügel hinunter zu einem Apartmentgebäude und war so ausgetreten, dass ich hoffte, sie werde sich als häufig begangene Abkürzung erweisen.
    Ich rannte zwischen exotischen Pflanzen und langweiligen grauen Wohnblöcken hindurch bergab, hielt meine Bauchtasche und die Pistole mit der rechten Hand fest und sah mehrmals auf die Traser, als fürchtete ich, zu einem Termin zu spät zu kommen, bis ich die untere Straße erreichte. Dort lag das Spielkasino ungefähr hundertfünfzig Meter halblinks von mir. Legoland- Polizisten hielten den Verkehr flüssig, damit die Ferrari und Rolls-Royce Parkplätze fanden. Die gepflegten Rasenflächen wurden von Sprinklern bewässert; direkt vor mir lag nur etwa hundert Meter entfernt die Einmündung der Avenue. Ich wandte mich nach rechts, ohne mich groß umzusehen, denn die Romeos konnten schon an der Einmündung sein und auf mich zukommen. Unterwegs tat ich immer wieder so, als sähe ich auf meine Armbanduhr, während ich an Damen in Pelzen und teuren Geschäften vorbeihastete.
    Als ich um die Ecke des Platzes mit dem Palais de la Scala bog, war nicht nur meine Stirn, sondern auch mein Rücken schweißnass. Lofti, der in der kleinen Anlage meine Meldungen hätte mithören sollen, um entscheiden zu können, wann es Zeit wurde, ins Palais zu gehen und den Treff zu beobachten, war nirgends zu sehen. Die einzigen Leute in der Anlage waren drei Baumpfleger in

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