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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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    Schweiß lief mir übers Gesicht, während ich die Szene unter mir betrachtete. Spitzbart stand über den beiden Gefangenen auf dem Gitter, brüllte sie an, stocherte mit einem Besenstiel nach ihnen und schlug auch damit zu, als wollte er Pitbullterrier zum großen Kampf aufstacheln.
    Unter mir waren ausschließlich arabische Gesichter zu sehen. Kahlkopf, Spitzbarts Fahrer, der zu einer schwarzen Hose ein weites blaues Hemd mit kurzen Ärmeln trug, lehnte an einer Betonrampe. Er nahm einen langen Zug von seiner Zigarette und wechselte scherzhafte Bemerkungen mit dem fetten Lieferwagenfahrer, dessen brauner Pullover sich über seinem Wanst spannte. Diesen Kerl hielt ich für den Mann, der Hubba-Hubba hinter dem Laden entdeckt hatte, in dem die Romeos sich auf die Geldübergabe vorbereiteten. Aber was anschließend passiert war, verstand ich nicht. Wozu Hubba-Hubba entführen, wozu die beiden Romeos entführen?
    Lofti war jetzt dicht neben mir, während er mit zusammengekniffenen Augen in die Grube
    hinunterstarrte. Hubba-Hubbas Kopf blieb weiter gesenkt. Er reagierte nicht auf die Schläge, sondern nahm sie nur passiv hin, ertrug die Schmerzen. Romeo eins lag auf den Knien und flehte Spitzbart um Gnade an. Aber stattdessen prasselte ein neuer Hagel von Schlägen auf ihn herab.
    Lofti wandte sich mir mit entschlossenem Gesichtsausdruck zu. »Er wartet auf mich.«
    Ich nickte zustimmend. »Nicht mehr lange, Kumpel. Sieh mal nach, ob’s hinter den Oberlichtern eine Falltür gibt.«
    Nach einem weiteren langen, forschenden Blick zu seinem Bruder kroch Lofti rückwärts davon und machte sich auf den Weg zur anderen Seite des Daches. Vielleicht gab es dort eine Feuertür mit einer an der Wand montierten Leiter oder Nottreppe. Die würde uns allerdings nicht viel nützen, weil wir beim Hinuntersteigen sofort entdeckt worden wären. Aber mit der Suche nach einer Falltür war Lofti wenigstens einige Zeit beschäftigt. Ich wollte nicht, dass er noch mehr aufgeputscht wurde, als er bereits war.
    Während ich mir das Gebrüll und die Schreie anhörte, sah ich mich unter mir um. Das Innere des Gebäudes bildete einen einzigen großen Raum, der früher offenbar als Autowerkstatt gedient hatte. Ich lag so auf dem Dach, dass ich die Vorderfront des Gebäudes mit dem Rolltor vor mir hatte. Auf der Fläche dahinter stand jetzt nur der Lexus. Anscheinend waren dort früher Wagen abgestellt worden, bevor sie zu Inspektionen oder Reparaturen über die Gruben oder auf die Rampen gefahren worden waren. Am anderen Ende des großen Raums wurde das Erdgeschossfenster von zwei in rechtem Winkel zueinander aufgestellten Bürocontainern verdeckt, die an einen primitiv gemauerten und weiß gestrichenen Würfel aus Hohlblocksteinen anschlossen, der nur knapp zweieinhalb Meter hoch aus der Ecke herausragte. Falls Lofti nicht etwas entdeckte, das an ein Wunder grenzte, waren die einzigen Zugänge das Rolltor und das Fenster, das wir bereits gesehen hatten.
    Spitzbart trat von dem Gitter und blaffte den an der Rampe stehenden Jungs einen kurzen Befehl zu. Kahlkopf und der Mercedesfahrer warfen ihre Zigaretten weg, gingen zur Montagegrube und zerrten das schwere Gitter zur Seite. Sowie der Spalt breit genug war, trieben die beiden Lederkerle Romeo zwo vor sich her in die Grube.
    Hubba-Hubba zeigte keine Reaktion, als der Neuankömmling neben ihm aufschlug und das Gitter wieder an seinen Platz gezerrt wurde. Aber die wieder vereinigten Romeos wechselten ein paar hastige Worte und verlegten sich dann erneut darauf, die Männer über ihnen anzubetteln.
    Ein Handy klingelte. Mehrere Hände griffen in Taschen, aber wie sich zeigte, hatte Spitzbarts Mobiltelefon geklingelt. Er klappte es auf und schien ein geschäftliches Gespräch zu führen, während die anderen vier Kerle sich an einer der Rampen versammelten. Zigaretten wurden angeboten und angezündet, während Spitzbart auf Französisch weitersprach. Als er dann zum Rolltor hinüberging, lachte er einmal sogar kurz auf.
    Spitzbart, den ich auf Anfang vierzig schätzte, trug ein breites Lächeln zur Schau und gestikulierte beim Telefonieren lebhaft mit der freien linken Hand. Mit seiner sehr gepflegten Kurzhaarfrisur sah er heute noch mehr wie George Michael aus. Seine Körpersprache verriet, dass er jemandem etwas auszureden versuchte, und er trat imaginäre Fußbälle gegen das Rolltor, während er weiter darauf zuging.
    Lofti - noch immer auf allen vieren - tauchte auf der anderen Seite der

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