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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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überquollen, Spitzbart aus dem Wagen heben konnten.
    Dann tauchte sie wieder auf, und ich sah, dass das Blatt Papier ein Ausdruck der Lichtbildseite meines auf Nick Scott ausgestellten Reisepasses war. »Alles okay
    mit Ihnen?«
    »Haben Sie das Kommando?«
    »Nein. Er ist an Bord. Er weiß, dass Sie hier sind.«
    Eine der Safarijacken unterbrach uns. »Hat er Drogen bekommen?«
    Ich schüttelte den Kopf und sah wieder die Frau an. »Ich muss schnellstens an Bord.«
    Es hatte keinen Zweck, ihr etwas zu erzählen. Ich wusste nicht, wie tief unten sie in der Nahrungskette stand, und Erzählungen kosteten nur Zeit - die wir garantiert nicht hatten.
    Sobald Spitzbart auf einer fahrbaren Krankentrage lag, schloss ein junger Mann ihn an eine Tropfinfusion an, während die beiden anderen die Schusswunde versorgten.
    Venus bot mir ihren Arm. »Können Sie selbst gehen?«
    Ich nickte, rutschte über die Türschwelle auf den Betonboden hinunter und hielt dabei Thackerys Handy an die Brust gedrückt, als könnte es die Schmerzen lindern.
    Jetzt sah ich, dass wir in einem Bootshaus waren. An einem Steg lag eine graue Barkasse der U.S. Navy mit geschlossenem Fahrstand und überdachten Sitzen. Der große Raum hallte von leisen, aber drängenden Stimmen und dem Geräusch von Schritten auf Beton wider, als die Krankentrage an Bord gebracht wurde.
    Venus legte mir einen Arm um die Taille, um mich auf dem Weg zum Boot zu stützen, aber das war nicht die Art Hilfe, die ich brauchte. Ich konnte förmlich spüren, wie die Bruchenden meiner Rippen sich aneinander rieben. »Nein, vielen Dank«, keuchte ich. »Ich komme allein zurecht.«
    Irgendwo hinter mir rief jemand laut: »Licht!«
    Um uns herum wurde es dunkel, als ein gut geöltes Rolltor nach oben ging und der Lieferwagen rückwärts hinausfuhr. Das Tor schloss sich wieder, und die Leuchtstoffröhren flammten erneut auf.
    Ich hielt mich so gerade wie möglich, während ich zu der Barkasse humpelte. Venus ging davon, um abzusperren und ihren Leuten letzte Anweisungen zu geben. Niemand ließ die geringste Besorgnis wegen meines Zustands erkennen. Sie waren alle nur wegen Spitzbart hier.
    Ich drückte auf einen Knopf von Thackerys Handy, um das Display zu beleuchten. Die Signalstärke betrug fünf.
    Ich stolperte an Bord wie ein alter Mann und sank auf eine harte Kunststoffbank, während Spitzbart eine Fünf- Sterne-Behandlung genoss. Er hatte eine Sauerstoffmaske aufgesetzt bekommen und wurde besser versorgt als jedes Verkehrsopfer.
    Wir konnten ablegen. Als Venus den nächsten Schalter betätigte, öffnete sich ein zweites Rolltor zum Meer hin.
    Der Bootsmotor sprang an und hüllte mich in eine übel riechende Wolke aus Dieselqualm; dann lief die Barkasse mit dem Heck voran in die Bucht hinaus, sobald Venus an Bord gesprungen war.
    Als wir Fahrt aufnahmen, blieben die Lichter der Hafenrestaurants hinter uns zurück. Ich starrte wieder das kleine Display des Handys an, wünschte mir sehnlichst, das Signal bliebe so stark, und hoffte, dass Thackery und Greg nicht so verrückt nach Antibes rasten, dass sie einen Unfall hatten oder von der Polizei angehalten wurden.

Die stählerne Bordwand des Kriegsschiffs ragte hoch über uns auf. Am oberen Ende eines Fallreeps, etwa sechs bis sieben Meter über der Wasserlinie, leuchtete uns ein rotes Rechteck entgegen. Unten hielten sich zwei Schatten bereit, die anlegende Barkasse festzuhalten. Neben ihnen tanzten zwei gewaltige schwarze Schlauchboote, jedes mit einem riesigen Außenbordmotor, in der Dünung.
    Der Barkassenführer nahm Fahrt weg, und wir gingen langsam längsseits. Die beiden Kerle hielten uns an der Reling fest. Sie trugen GoreTex-Schutzanzüge und schwarze Strickmützen und hatten zusammengerollte Schwimmwesten um den Hals hängen. Venus stand auf, als wir anlegten. »Sie kommen mit mir.« Sie nickte zu der Krankentrage hinüber. »Wohin er unterwegs ist, würden Sie nicht wollen.«
    Ich überließ Spitzbart seinem Schicksal und stieg mühsam hinter ihr das Fallreep hinauf. Ich fühlte mich schwach und schwindlig, und von Spritzwasser stammendes Meersalz ließ meine Handflächen brennen, als ich versuchte, mich am Geländer festzuhalten.
    Mit um den Oberkörper geschlungenen Armen, als sei ich ein frierendes Kind, trat ich in den rot beleuchteten Raum. Im Hintergrund quäkte ein leise gestelltes Funkgerät, und einige der zehn bis zwölf Männer, die sich in der Kabine mit grauen Stahlwänden aufhielten, sprachen halblaut

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