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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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fünften Stufe Halt, verdrehte die Augen und bemühte mich, im Dunkel irgendwelche Umrisse oder Gestalten zu erkennen. Das funktionierte nicht; ich konnte noch nichts sehen. Wir hätten unbedingt zwei Nachtsichtgeräte in unseren Bereitschaftstaschen haben sollen.
    Ich tastete mich mit den Füßen weiter die Treppe hinauf, machte bei jedem leisen Knarren Halt und wartete auf irgendeine Reaktion über mir. Mein Gesicht war jetzt schweißnass; die Abdichtung der ABC-Schutzmaske
    schien auf einer Wasserschicht über die Haut zu gleiten.
    Meine Muskeln waren fast verkrampft, weil es viel Kraft kostete, die Beine zu bewegen und das Gleichgewicht zu halten, während ich die Augen offen und meine Waffe feuerbereit hielt.
    Auf halber Strecke bis zum Treppenabsatz, ungefähr auf der achten oder zehnten Stufe, spürte ich, dass ich weiche Knie bekam, und musste mich mit der rechten Schulter haltsuchend an die Wand lehnen. Ich saugte angestrengt Sauerstoffein wie ein Tiefseetaucher. Unter der Schutzmaske klangen meine Atemgeräusche wie ein Wasserfall. Schweißbäche liefen mir über den Rücken; meine Jeans waren schweißnass und klebten an meinen Oberschenkeln.
    Auf dem Treppenabsatz gab es keine Türen, nur glatt verputzte Wände. Über mir konnte ich jetzt einen
    Lichtschein erahnen, der vermutlich von der Straße durch die Fenster im ersten Stock einfiel. Das schwache Licht schien von rechts oben zu kommen.
    Ich kämpfte mich weiter hinauf, ließ die rechte
    Schulter die Wand entlanggleiten, konzentrierte mich ganz auf die Eigenschaften dieses Lichts und versuchte, irgendwelche Veränderungen zu erkennen, die auf eine Bewegung auf dem Treppenabsatz über mir hinwiesen.
    Noch ein paar Schritte, dann erreichte ich endlich den Treppenabsatz. Ich huschte mit der Waffe im Anschlag durch Suzys Schussfeld und kauerte mich in der
    äußersten linken Ecke des Treppenabsatzes zusammen.
    Von meinem Platz aus konnte ich sechs oder sieben Stufen überblicken, die in den schwachen Lichtschein hinaufführten, aber ich hatte nicht die Absicht,
    weiterzugehen und zu riskieren, von oben gesehen zu werden; erst sollte Suzy hier sein, um mir Feuerschutz geben zu können. Ich blickte die Treppe hinunter und sah ihre dunkle Gestalt allmählich aus den Schatten kommen.
    Sie würde ihre Maschinenpistole jetzt nicht schussbereit halten, sondern sich darauf konzentrieren, möglichst leise die Treppe heraufzukommen.
    Ich strengte Augen und Ohren an, um etwas zu sehen oder zu hören, aber ich sah keine Bewegung, und die einzigen Geräusche waren ein gelegentliches Knarren der Treppe, mein schweres Atmen, während ich unter der verdammten Schutzmaske Luft zu bekommen versuchte, und einzelne Verkehrsgeräusche, die von draußen kamen.
    Ich blieb, wo ich war, hielt meine Waffe schussbereit und spürte, wie mein Schweiß sich unter der
    Schutzmaske ansammelte. Obwohl ich dieses Teil hasste, erschien es mir immer als Wunder, dass die
    Augenscheiben nie anliefen. Ich öffnete den Mund, beugte mich nach vorn, um zu horchen, und bemühte mich, den Speichel zu ignorieren, der mir übers Kinn lief.
    Einige Minuten später war Suzy zwei Stufen unter mir: mit dem Rücken an der rechten Wand, die MP5 vor ihrer Brust. Ich ließ ihr noch einen Augenblick Zeit, wieder richtig zu Atem zu kommen.
    Dann nickte sie, und ich setzte mich in Bewegung.
    Meine Schulter streifte die Wand, während ich mit schussbereiter Waffe langsam die Treppe hinaufstieg, bis der von oben einfallende schwache Lichtschein mich einhüllte.
    Sowie mein Kopf sich auf Höhe des Treppenabsatzes im ersten Stock befand, konnte ich die Lichtquelle sehen: ein mit einer dicken Schmutzschicht bedecktes, fast zwei Meter hohes Fenster zur Straße hinaus.
    Regen prasselte an die Scheiben, übertönte den
    Verkehrslärm und würde hoffentlich auch unsere
    Bewegungsgeräusche tarnen. Ich erinnerte mich daran, dass die Wohnungsfenster über der Costcutter-Filiale sich auf genau gleicher Höhe befunden hatten, aber hinter ihren schmuddeligen Gardinen war kein Lebenszeichen zu erkennen gewesen.
    Ich war eben dabei, den nächsten Schritt zu machen, als ich über mir ein Geräusch – ein leises Knacken, ein Kratzen oder Scharren – hörte.
    Ich erstarrte, ließ den Mund offen, hielt den Atem an.
    Unter uns donnerte ein Lastwagen vorbei.
    Hatte dort nur ein Balken geknackt? War es bloß eine Ratte gewesen? Vielleicht.
    Ich setzte den Fuß auf, um sicher zu stehen, begann wieder zu atmen und schluckte einen Mund

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