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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Eingang im Auge und
    wartete darauf, dass Laufschuhe auftauchen würde.
    Wenig später kam er herein, hastete in Richtung
    Gartenabteilung und steckte sein Handy wieder ein.
    Sundance konnte nicht sehr deutlich gesprochen haben, aber sein Kumpel war jedenfalls informiert. Sein Blick suchte sämtliche Gänge ab.
    Ich ging zum Ausgang des Hangars, ohne jedoch zu
    rennen, und versuchte, ganz entspannt zu wirken. Hinter mir begannen Leute zu tuscheln, irgendwas sei passiert, und meinten damit nicht das Angebot des Tages.
    Aus Deckenlautsprechern kam die leicht gepresst

    klingende Stimme eines jungen Mannes, der den
    Sanitäter vom Dienst in die Gartenabteilung schickte.
    Ich verließ den Baumarkt und kam am Ausgang an
    einem indischen Sicherheitsmann mit viel zu weitem Hemdkragen und einer auf den Ohren sitzenden
    Schirmmütze vorbei. Ich hatte verdammtes Glück gehabt, dass nur einer der beiden mir gefolgt war. Wären sie beide hinter mir her gewesen oder hätte ich Sundance nicht schnell genug außer Gefecht gesetzt, hätte die Sache anders ausgehen können.

    57
    Kellys Augen starrten mich von dem Polaroidfoto an, während Regen auf den Asphalt prasselte und auf die Dächer der geparkten Wagen trommelte. Der Sturm
    schien zurückgekommen zu sein und die ganze Nacht anhalten zu wollen. Ich hatte im Eingang eines
    exklusiven Schuhgeschäfts am Rand des Sloane Square Schutz gesucht und stand dort zusätzlich unter einem Baugerüst für die oberen Stockwerke. Den Gehsteig blockierten mehrere Schuttcontainer mit durchweichtem Verputz und alten, sehr nassen Ziegeln.
    Die Traser zeigte an, dass es 23.16 Uhr war, als ich das verknitterte Foto wieder in meine Bauchtasche steckte, die schon Sundances Pistole – eine brasilianische Taurus Kaliber 38 mit Schalldämpfer – enthielt. Ich spähte zur U-Bahn-Station Sloane Square hinüber. Sie war
    geschlossen. Tatsächlich waren sämtliche U-Bahn-
    Stationen, an denen ich seit ungefähr 20 Uhr auf meinem Weg hierher vorbeigekommen war, geschlossen gewesen und von gelangweilt wirkenden Polizisten bewacht
    worden. Weiße Schrifttafeln teilten den aufgebrachten Fahrgästen mit, ein Stromausfall habe das gesamte Netz stillgelegt. Irgendwie musste die falsche Art Regen gefallen sein. Jedenfalls war die Londoner U-Bahn bis auf weiteres geschlossen.
    Ich hoffte, dass Suzy irgendwo in der Nähe war, wie ich wartete und bis zur vereinbarten Zeit im Hintergrund blieb. Andernfalls würden meine Möglichkeiten in der nächsten Viertelstunde sehr beschränkt sein. Ich würde versuchen müssen, die Tatsache, dass ich ihre beiden Flaschen nicht hatte, zu meinem Vorteil auszunutzen: Ich würde dem Informanten erklären, er bekomme zunächst nur drei Flaschen; die beiden anderen würden folgen, sobald Kelly freigelassen sei. Aber damit würde ich nicht weit kommen. Solche Drohungen funktionierten nur in Hollywood. Wäre ich der Informant gewesen, hätte ich mich mit den Flaschen begnügt, die ich schon hatte, und uns beide umgelegt.
    Um diese Zeit herrschte mehr Fußgängerverkehr, als ich erwartet hätte, was aber mit der Sperrung der U-Bahn zusammenhängen konnte. Wenigstens hatten die
    Taxifahrer ihren Spaß daran. Am Taxistand am Sloane Square wartete eine nie kürzer werdende Schlange von Leuten unter Regenschirmen.
    Ich trug eine Jogginghose und eine Fila-Nylonjacke, die zu der Fila-Baseballmütze passte, die mein Gesicht vor Überwachungskameras verbarg. Komplettiert wurde dieses Outfit durch ein neues Paar Laufschuhe, das nach meinem Marsch durch die City bereits nass und
    schmutzig war. Die DW-Flaschen standen in Lederjacke und Jeans eingewickelt in einem Tagesrucksack von Nike neben mir. Ungefähr eine Viertelmeile vom B&Q
    entfernt hatte ich ein Minicab angehalten, das ohne Lizenz und ohne Versicherung unterwegs war. Der
    Fahrer verstand gerade genug Englisch, dass ich ihn nach Süden dirigieren konnte, während der defekte Auspuff seines uralten Rovers unter uns klapperte. Er hatte mich in Bethnal Green abgesetzt, wo ich mich in indischen Discountläden eingekleidet hatte, bevor ich etwa zu dem Zeitpunkt, als der Jasager zu der Einsicht gelangt sein musste, die Situation lasse sich nicht länger unter Verschluss halten, in die U-Bahn gestiegen war. Ich war erst zwei Stationen weit gefahren, als wir alle an der U-Bahn-Station Bank aussteigen mussten, die dann
    geschlossen wurde.
    Ich behielt ständig die Bushaltestelle im Auge, aber keiner der Leute, die dort unter nass

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