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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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übers Feld gehetzter Hase läuft nicht geradeaus, sondern rennt, schlägt einen Haken und rennt weiter. In dem Augenblick, in dem die Verfolger in gerader Linie in Schwung gekommen sind, müssen sie ebenfalls die Richtung ändern, was bedeutet, dass sie langsamer werden, um sich neu orientieren zu können.
    Dieser Hase musste ich sein.
    Vor mir lag eine ziemlich große Kreuzung. Links
    führte die Straße einige hundert Meter weit geradeaus an einem riesigen Einkaufszentrum vorbei. Dort waren massenhaft Kunden mit Einkaufswagen, Autos von
    Parkplatzsuchern und Lieferfahrzeuge unterwegs. Viel Durcheinander, viel Bewegung, viel Deckung.
    Ich wollte nicht bis zum Fußgängerübergang
    hinuntergehen, denn dort wäre ich vom Eingang zur Schalterhalle aus zu sehen gewesen. Stattdessen setzte ich mit einer Flanke über die Absperrung und rannte zwischen den fahrenden Autos über die Straße. Ich kam bis zur Mitte, wartete im schraffierten Bereich auf eine Lücke und spurtete dann wieder los.
    Hinter mir taten Sundance und Laufschuhe das
    Gleiche, als ich das Einkaufszentrum erreichte. Ich blieb auf dem Gehsteig am linken Rand und schlängelte mich durch die Einkaufenden, bis ich die gegenüberliegende Ecke mit einem Fachgeschäft für Bodenbeläge erreichte.
    Ich sah mich erneut um. Die beiden hatten sich
    getrennt. Laufschuhe war ungefähr vierzig Schritte hinter mir und bewegte sich jetzt langsamer, weil ich stand.
    Rechts von ihm holte Sundance über den Parkplatz
    hinweg aus, um zu versuchen, mich zu umgehen oder wenigstens auf gleiche Höhe mit mir zu kommen.
    Ich hatte die dritte DW-Flasche zu den anderen
    zurückgestellt und hielt die Tragetasche jetzt mit beiden Händen umklammert. Auf keinen Fall wollte ich diesen Scheiß fallen lassen. Ich folgte dem Gehsteig an
    Schaufenstern mit Teppichböden vorbei nach rechts.
    Sundance holte allmählich auf und versuchte jetzt, mir den Weg abzuschneiden, deshalb bog ich scharf links ins B&Q ab.
    Durch eines der Drehkreuze gelangte ich in einen
    Baumarkt von der Größe eines Hangars, in dem sich ein Gang nach dem anderen mit Färbkübeln, Bohrmaschinen, Werkbänken und sonstigem Heimwerkerbedarf vor mir erstreckte. Ich atmete keuchend und war bereits in Schweiß gebadet. Die beiden Jungs kamen zielbewusst auf den Vordereingang zu. Ich musste dringend ein paar Haken schlagen und für etwas Verwirrung sorgen.
    Ich schlug einen Haken nach rechts und sah zu den Schildern über mir auf, um einen Ausgang zu finden. Es würde Notausgänge geben, die jedoch alarmgesichert waren.
    Ich trabte zum rückwärtigen Teil des Baumarkts und hielt dabei Ausschau nach Ladebuchten, offenen Fenstern oder anderen Fluchtmöglichkeiten. Ich erkannte zu spät, dass der B&Q ein einziges geschlossenes System zu sein schien, was meine Verfolger natürlich auch sehr bald merken würden. Einer würde den Ausgang überwachen.
    Der andere würde hereinkommen, um mich zu stellen.
    Aus einer Ecke der Abteilung mit Werkzeugmaschinen beobachtete ich, wie Sundance hereinkam. Auch er
    atmete schwer, als er sich zwischen beladenen
    Einkaufswagen und Männern in zementfleckigen
    Overalls hindurchschlängelte.
    Rechts von mir führte ein breiter Durchgang in die Gartenabteilung. Ich verschwand in einer Welt aus Zäunen und Rasenmähern, zerlegten Gartenhäusern und Kunststeinplatten. Im Freien fühlte ich mich sofort besser: Hier draußen konnte ich mir einbilden, bessere Fluchtmöglichkeiten zu haben. Ungefähr dreißig Meter vor mir fuhr ein Gabelstapler durch eine Lücke zwischen den Warenstapeln. Vielleicht befand sich dahinter eine Lagerfläche oder – noch besser – die Warenausgabe für sperrige Einkäufe.
    Ich sah mich nochmals um. Sundance war nirgends zu sehen. Ich schloss mich den Kunden an, die mit
    Einkaufswagen dorthin unterwegs waren, wo der
    Gabelstapler verschwunden war, aber Scheiße, auch hier kam ich nicht weiter. Dies war wieder nur eine
    Sackgasse, die mit Gummibäumen und kleinen Bäumen voll gestellt war. Die Pflanzen wurden automatisch bewässert, und der Betonboden war nass.
    Ich kehrte um und wollte zurückgehen, aber jetzt
    tauchte Sundance, der mich starr fixierte, vor mir auf. Ich bewegte mich an einer kleinen Gruppe von Kunden mit fast unlenkbaren Einkaufswagen vorbei in Richtung Ecke. Vielleicht gab es irgendeine Möglichkeit, durch den Zaun zu kommen. Ich rannte nicht, weil ich das Sicherheitspersonal auf keinen Fall auf mich aufmerksam machen durfte. Ich steckte bereits tief in

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