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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Durchmesser aus mit Kunststoffbeschichtetem Metallgewebe. Der Rest das großen Raums befand sich in ähnlich beschissenem Zustand. Hier hämmerte der Regen wirklich gegen die Scheiben, sodass wir uns vorkamen wie im Inneren einer Schnarrtrommel. Von der gegenüberliegenden Straßenseite aus schimmerte das beleuchtete Schild des Bahnhofs King’s Cross verschwommen durch den Regen.
    Ich machte ein paar tiefe, laute Atemzüge und war gerade dabei, mich wieder nach der Tür umzudrehen, als ich über uns ein dumpfes Pochen hörte.
    Suzy war zur Bewegungslosigkeit erstarrt, horchte
    angestrengt nach oben.
    Ich versuchte, lautlos zu atmen. Speichel lief mir übers Kinn.
    Sie waren dort oben. Die Scheißkerle waren dort oben, direkt über uns, irgendwo im zweiten Stock.

 
44
    Ich stand weiter mit zur Decke erhobenem Kopf unbeweglich da.
    Ich schloss die Augen, um mich besser konzentrieren zu können, aber das Geräusch wiederholte sich nicht. Ich hörte nur das Trommeln des Regens und ab und zu das Platschen eines vorbeifahrenden Autos.
    Zwei oder drei Minuten verstrichen. Ich wusste bestimmt, dass das Geräusch von rechts oben, aus dem der Pentonville Road zugewandten Teil des Gebäudes gekommen war.
    Noch immer nichts. Schließlich ging ich zu Suzy hinüber und hob dabei vorsichtig die Füße, um nicht den gleichen Fehler wie jemand über uns zu machen. Ich drückte ihren linken Arm, wies auf die rechte Seite der Decke über uns und zuckte fragend mit den Schultern. Sie deutete mehr in die Mitte, wedelte aber mit der Hand, um zu zeigen, sie sei sich ihrer Sache nicht ganz sicher.
    Unabhängig davon, wo das Geräusch genau hergekommen war, stand für uns beide fest, dass Menschen es verursacht hatten.
    Hier vergeudeten wir nur unsere Zeit. Dort oben konnte es Schlösser geben, Hindernisse, die zu überwinden waren, oder Alarmanlagen, die wir überlisten mussten. Aber das brauchte ich Suzy nicht zu erzählen; sie war bereits zu der noch immer offenen Tür unterwegs. Ich drehte mich nur langsam um, ließ meine auf Einzelfeuer gestellte Waffe an der Schulter und folgte Suzy.
    Ich trat an die rechte Seite des Türrahmens und ging in die Hocke, bis ich ungefähr die Hälfte der nach oben führenden Treppe überblicken konnte. Ich presste meine Wange enger an das Stahlrohr der Schulterstütze und sah kurz durchs Visier. Kreis und Punkt leuchteten mir beruhigend entgegen. Als ich über den Treppenabsatz schlich und mich daranmachte, links die Treppe hinaufzusteigen, kam Suzy durch die Tür, um mir Feuerschutz zu geben.
    Ich blieb auf jeder zweiten Stufe stehen und horchte, bevor ich das nächste Paar in Angriff nahm. Das von unten kommende Licht war gerade hell genug, um mich den Treppenabsatz im zweiten Stock erkennen zu lassen. Dieser hier erstreckte sich nach beiden Seiten.
    Als mein Kopf sich auf Höhe der obersten Stufe befand, nahm ich die linke Hand von der Waffe, richtete die MP5 auf die Decke über mir und sicherte sie, damit kein unbeabsichtigter Schuss fallen konnte. Was ich jetzt brauchte, war eine gute, stabile Position, aus der ich den gesamten Treppenabsatz überblicken konnte. Er führte fünf bis sechs Meter nach links und rechts und endete jeweils an einer massiven Brandschutztür mit quer angeordnetem Bügelgriff. Der sich zusammenfaltende Gummi meiner Überschuhe quietschte leise, als ich mich auf der Treppe niederließ und Suzy zu mir heraufwinkte. Was sich hinter diesen Türen befand, wusste ich nicht, aber ich konnte es mir ziemlich gut vorstellen, und wollte sie neben mir haben, bevor wir weitermachten.
    Wenig später lag Suzy rechts neben mir und zeigte mit dem Daumen nach links, um anzudeuten, in welche Richtung wir uns ihrer Ansicht nach bewegen sollten. Ich nickte zustimmend, machte mich auf den Weg dorthin und hielt die MP5 dabei weiter nach oben gerichtet. Ich wollte Suzy nicht mit ihr anstoßen oder - noch schlimmer - den metallischen Zusammenprall zweier Maschinenpistolen hören. Suzy ging hinter mir in Stellung, um die Treppe und die andere Tür zu überwachen, bis ich ihr signalisierte, sie solle nachkommen.
    Die bündig in die Wand eingelassene Tür mit Linksanschlag und einem oben montierten Türschließer ließ sich rechts öffnen und würde dabei ins Treppenhaus schwingen. Ich bewegte mich auf sie zu, hielt die MP5 wieder im Anschlag und blinzelte mehrmals heftig, um wieder klar sehen zu können, obwohl mir der Schweiß in die Augen lief, und legte den Kopf an die Tür. Damit der

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